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Onefootball: Umsatz steigt auf 11,5 Millionen; Verlust auf 13,3 Millionen

Die Berliner Fußball-App Onefootball ist weiter im Wachstumsmodus. 2019 erwirtschaftete das Grownup einen Umsatz in Höhe von 11,5 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag lag gleichzeitig bei 13,3 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Onefootball bereits mehr als 48 Millionen.
Onefootball: Umsatz steigt auf 11,5 Millionen; Verlust auf 13,3 Millionen
Donnerstag, 20. Mai 2021VonAlexander

Der junge Berliner Fußballinfodienst Onefootball legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019. Das Grownup bzw. die gleichnamige App versorgt Fußballfans rund um den Globus seit 2008 mit Zahlen, Daten und Fakten sowie spannenden Inhalten. Zu den Investoren des Unternehmens, das von Lucas von Cranach gegründet wurde, gehören Union Square Ventures, Lakestar, Earlybird und Daniel Hopp, der Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp.

Das Unternehmen, dessen Geschäftsmodell insbesondere aus der Vermarktung von Werbeflächen in der eigenen App besteht, präsentiert sich auch Jahre nach dem Start weiter im Wachstumsmodus. Ziel zuletzt war weiter die “internationale Expansion” von Onefootball. Der Jahresfehlbetrag lag 2019 bei 13,3 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es knapp 10 Millionen und 2017 gerade einmal 5,3 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Onefootball bereits mehr als 48,3 Millionen. Das Startup konnte aber auch schon mehr als 67 Millionen einsammeln.

Beim Umsatz kommt Onefootball inzwischen gut voran. 2019 erwirtschaftete das Grownup einen Umsatz in Höhe von 11,5 Millionen Euro. “Neben der Fortführung von strategischen saisonalen Mediapartnerschaften setzte OneFootball in 2019 intensiv auf den weiteren Ausbau des Kunden- und Agenturportfolios insbesondere im Kernmarkt Deutschland”, teilt das Unternehmen dazu mit.

Das Corona-Jahr 2020 war hart für das Onefootball-Team. Im Jahresabschluss heißt es dazu: “Die Auswirkungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: kein Spielbetrieb, mangelnde redaktionelle Inhalte, weniger Nutzer, deutliche Umsatzeinbußen im Vergleich zum Plan. Auf Basis einer Risikoanalyse hat die Geschäftsführung im März 2020 frühzeitig auf die Coronakrise reagiert und ein Kostensenkungsprogramm verabschiedet mit der Zielsetzung, die Auswirkungen auf Profitabilität und Cash-Flow bestmöglich abzufedern”.

Ab dem Sommer 2020 ging es aber schon wieder aufwärts: “Mit Lockerung der örtlichen Lockdowns und Wiederaufnahme des Spielbetriebs in fast allen wesentlichen Fußball-Ligen ab Mai-Juni 2020 ist auch das allgemeine Interesse für den Fußball zurückgekehrt. Mehr als je zuvor verlangen Fans in dieser Situation nach digitalen Angeboten, was zur Erholung der OneFootball-Nutzerzahlen auf ein vergleichbares Niveau wie vor Ausbruch der Coronakrise geführt hat. Auch Werbekunden haben ihre Marketingbudgets wieder gelockert und die Umsatzentwicklung hat seitdem wieder spürbar angezogen”.

Deswegen zieht das Unternehmen unter dem Strich auch ein positives Fazit: “Die Coronapandemie hat den schon länger anhaltenden Wandel in der Fußball-Medienlandschaft weiter beschleunigt. OneFootball ist als weltweit führende digitale Fußball-Plattform bestens aufgestellt, um als einer der Gewinner aus der Coronakrise hervorzugehen”. Ende 2019 war die Onefootball in 14 Sprachenverfügbar und bot seinen Nutzer:innen Infos zu 200 Fußball-Ligen.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2019

* Im Geschäftsjahr 2019 erzielte die Gesellschaft Umsätze von EUR 11,5 Mio. Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von EUR 0,8 Mio. im Vergleich zum Vorjahr.
* Wie in den Vorjahren, bildete auch in 2019 Influencer Marketing eine wichtige strategische Wachstumsinitiative. Influencer Marketing ist ein für OneFootball inzwischen etablierter Kanal zur Gewinnung von Kunden, der im Unternehmen seit 2016 organisatorisch aufgebaut wurde. Dabei werden Marketingvereinbarungen mit Social Media Produzenten geschlossen, die in ihren Videos ihren Zuschauern die OneFootball App präsentieren und empfehlen.
* Auf diesem Wege hat OneFootball bereits in den Jahren 2016 bis 2018 ein außergewöhnliches Nutzerwachstum in der für Werbekunden sehr attraktiven Zielgruppe der unter 35-jährigen Nutzer erzielt. Auch in 2019 wurde dieser Kanal zur Gewinnung von Nutzern genutzt und in den Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Französisch umgesetzt.
* Im Rahmen der geplanten Expansion der Gesellschaft wurde die Entwicklung des Personals weitergeführt. Gleichzeitig folgte OneFootball der Strategie, das Kompetenzniveau zu erhöhen. Erreicht wurde dies durch interne Weiterentwicklung und durch die Rekrutierung von Talenten, die bereits relevante Praxiserfahrung in ihrem Feld vorweisen können. Zum Bilanzstichtag zählte das internationale Team 202 Mitarbeiter.
* Die Auswirkungen auf die OneFootball GmbH lassen sich wie folgt zusammenfassen: kein Spielbetrieb, mangelnde redaktionelle Inhalte, weniger Nutzer, deutliche Umsatzeinbußen im Vergleich zum Plan. Auf Basis einer Risikoanalyse hat die Geschäftsführung im März 2020 frühzeitig auf die Coronakrise reagiert und ein Kostensenkungsprogramm verabschiedet mit der Zielsetzung, die Auswirkungen auf Profitabilität und Cash-Flow bestmöglich abzufedern.
* Aus aktueller Sicht sieht die Geschäftsführung keine Veranlassung für eine Anpassung der Geschäftsstrategie. Die Coronapandemie hat den schon länger anhaltenden Wandel in der Fußball-Medienlandschaft weiter beschleunigt. OneFootball ist als weltweit führende digitale Fußball-Plattform bestens aufgestellt, um als einer der Gewinner aus der Coronakrise hervorzugehen. Die Geschäftsführung zeigt sich überzeugt, dass die zukünftige Gewinnung neuer Investoren und Gesellschafter unter diesen Voraussetzungen keine besondere Hürde darstellen wird.
* Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr durchschnittlich 185 Mitarbeiter (im Vorjahr: 154 Mitarbeiter).

Onefootball im Zahlencheck

2019: 13,0 Millionen Euro (Rohergebnis); 11,5 Millionen Euro (Umsatz); 13,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 11,6 Millionen Euro (Rohergebnis); 10,7 Millionen Euro (Umsatz); 9,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017
: 8,0 Millionen Euro (Rohergebnis); 7,1 Millionen Euro (Umsatz); 5,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 5,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 5,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 5,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 3,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 2.396 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Onefootball

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.