5 Methoden, die beim Entwickeln des Geschäftsmodells unterstützen
Design Thinking wird sowohl zur Problemlösung als auch zur Entwicklung neuer Ideen angewendet, wobei es gilt Lösungen zu finden, die aus Nutzersicht überzeugend sind. Dabei werden oft Vorlagen (auch als „Canvas“/ „Leinwand“ bezeichnet) verwendet, die für die unterschiedlichen Phasen der Geschäftsmodellentwicklung passe und deren Anwendung immer nach demselben Prinzip funktioniert:
Alle hier vorgestellten Vorlagen findet man kostenlos im Internet. Ich empfehle, sie in einem großen Format auszudrucken und aufzuhängen.
Es wird nicht direkt auf die Vorlage geschrieben, sondern auf Post-Its, die auf-, ab- oder umgehängt werden können. Das hilft beim Experimentieren und beim Finden neuer Handlungsoptionen.
Wenn möglich, sollte man in kleinen Teams arbeiten und sich ausreichend Zeit für die Methoden nehmen.
Tool 1: Die Vision schärfen mit dem Golden Circle
Zu Beginn sollte sich das Team Gedanken darüber machen, in welche Richtung sich das Unternehmen langfristig entwickeln soll. Damit sind keine Geschäftsziele, sondern eher das Entwickeln eines kraftvollen Zukunftsbildes gemeint, also wofür das Unternehmen stehen soll. Der Golden Circle hilft dabei diese Vision zu visualisieren. Die Methode wurde vom Bestseller-Autor Simon Sinek in seinem Buch „Start with a Why. How Great Leaders Inspire Everyone to Take Action“ (2009) entwickelt. Anhand des Circles werden drei wesentliche Fragen beantwortet: WAS machen wir? WIE mache wir es? Und vor allem WARUM machen wir es, also was ist der Zweck und die Bestimmung des Vorhabens?
Tool 2: Neue Ideen für das Geschäftsmodell mit dem Business Model Canvas
Für den nächsten Schritt bietet sich der Business Model Canvas an (Osterwalder & Pigneur: Business Model Generation, 2010), der dabei hilft das Geschäftsmodell zu strukturieren. Auf dem Canvas werden die neun Bausteine des Geschäftsmodells dargestellt. Auf der rechten Seite finden sich die Bausteine der Angebotsseite: Was bieten wir wem an (Kundennutzen und Kundengruppen), wie gelangt das Angebot zu den Kunden (Kanäle), wie kommunizieren wir mit den Kunden (Kundenbeziehungen) und woher kommen die Einnahmen. Auf der Umsetzungsseite geht es darum, was alles für das Erstellen des Angebots benötigt wird: welche Personen, Fähigkeiten oder Sachen (Ressourcen), welche Aktivitäten und welche Partnerschaften. Aus diesen Bausteinen leiten sich die Ausgaben ab. Am meisten hat man von der Methode, wenn man zuerst das vorhandene Geschäftsmodell oder die erste Geschäftsidee skizziert, um dann im nächsten Schritt neue Ideen und weitere Optionen zu diskutieren.
Tool 3: Die Kunden besser verstehen mit dem Value Proposition Canvas
Der Value Proposition Canvas (nach Osterwalder et al.: Value Proposition-Design: How to create products and services customers want, 2014) baut auf dem Business Model Canvas auf, vertieft aber die Analyse der Kundengruppen und des Kundennutzens und hilft, die Geschäftsmodellstrategie an den Kunden und ihren Wünschen auszurichten. Dazu versetzt man sich in den potenziellen Kunden und analysiert dessen Probleme, Wünsche und Bedürfnisse. Trägt das eigene Angebot dazu bei, einige dieser Probleme zu erleichtern oder zu lösen und Wünsche zu erfüllen, ist eine gute Grundlage für den künftigen Geschäftserfolg geschaffen.
Tool 4: Das Geschäftsmodell testen
Bevor es an die Umsetzung des Geschäftsmodells geht und um es nicht bei reinen Annahmen über die Kundenwünsche zu belassen, bieten sich Markttests an. Auch hierfür gibt es eine Vorlage zur strukturierten Planung (angelehnt an Bland & Osterwalder: Testing Business Ideas, 2020). Zuerst wird definiert, welche Annahmen getestet werden sollen, also zum Beispiel die Zahlungsbereitschaft der künftigen Kunden. Markttests können als Befragungen oder Diskussionsgruppen durchgeführt werden. Online bieten sich an, Anzeigen oder Landing Pages für das geplante Angebot zu schalten, über Social Media zu bewerben und so das Interesse der Kunden zu messen. Vor allem sollte man bereits vor dem Start des Tests das gewünschte Ergebnis festlegen. Diese Methode zwingt dazu, ehrlich mit uns selbst zu sein und Entscheidungen rational zu treffen.
Tool 4: Besser planen und umsetzen mit Kanban Boards
Schließlich geht es an die Umsetzung der Geschäftsidee. Auch hier hilft eine Methode zur Visualisierung: Kanban Boards. Diese bestehen aus mehreren Spalten. Zuerst werden alle anstehenden Aufgaben definiert und auf Post-Its geschrieben. Alle ein bis zwei Wochen wählt das Team die Aufgaben für den kommenden Zeitraum aus. Diese Post-Its wandern in die Spalte „ToDo“. Aufgaben, die gerade bearbeitet werden, finden sich in der Spalte „In Arbeit“ und landen nach Fertigstellung in der Spalte „Erledigt“. So hat das gesamte Team laufend einen Überblick über den Fortschritt der Umsetzung. Die Methode hilft dabei, die Diskussion und Organisation im Team strukturiert und zielgerichtet zu führen.
Schritt für Schritt zum erfolgreichen Geschäftsmodell
Irina Röd: “Schritt für Schritt zum erfolgreichen Geschäftsmodell: Das Workbook für Kleinunternehmer, Gründer und Freelancer, Carl Hanser Verlag, 300 Seiten, 39,99 Euro.
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