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Ein Startup, das D2C-Marken bei der Logistik hilft

Immer mehr Direct-to-Consumer-Marken drängen auf den Markt. Hive möchte diesen Unternehmen beim Thema Logistik unterstützen. Die Berliner versprechen dabei eine "State-of-the-Art-Software als auch optimierte Operations aus einer Hand".
Ein Startup, das D2C-Marken bei der Logistik hilft
Montag, 15. März 2021VonAlexander

Hinter Hive verbirgt sich ein junges Logistik-Startup. Die Berliner wollen Direct-to-Consumer-Marken (D2C) helfen, ihre Produkte schnell und unkompliziert zum Kunden zu bekommen. Das junge Berliner Unternehmen wurde von Oskar Ziegler, Franz Purucker und Leonard von Kleist gegründet. Picus Capital schob das Startup 2020 gemeinsam mit den Gründer an. 27 Mitarbeiter wirken bereits für Hive.

Picus Capital sowie die Flixbus- und Forto-Gründer investierten zuletzt gemeinsam mit Lesara-Gründer Roman Kirsch und Sebastian Merkhoffer (Fitvia) 1,6 Millionen Euro in Hive. “Der Großteil unserer Mittel fließt in die Produktentwicklung und in unser Team. Insbesondere in die Weiterentwicklung unserer Technologie investieren wir viel, um unsere Prozesse weiter zu automatisieren und zu verbessern, sowie noch mehr Kontrolle und Transparenz zu gewährleisten”, sagt Gründer Ziegler.

Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen die Hive-Macher außerdem über Infrastruktur, Fachwissen und Transparenz.

Welches Problem wollt Ihr mit Hive lösen?
Purucker: Direct-to-Consumer-Marken (D2C) wollen sich nicht selbst um ihre Operations kümmern, da ihre Kernkompetenz im Markenaufbau und Produktverkauf liegt. Jedoch fehlen diesen Marken Outsourcing Möglichkeiten im Bereich Operations und Logistik. Als Teil der Logistik mangelt es insbesondere an Fulfillment-Lösungen, die flexible Prozesse – etwa individuelle Verpackungsmaterialien – mit skalierbarer Technologie kombinieren. Außerdem konzentrieren sich bestehende Fulfillment-Anbieter nur auf das Kommissionieren und Verpacken von Paketen, anstatt Software entlang der gesamten Operations Wertschöpfungskette zu entwickeln, die Lieferanten, Fracht- und Versandpartner einschließt. Um den D2C-Brands eine bessere Lösung zu liefern, kommt Hive ins Spiel, das als erstes Unternehmen sowohl State-of-the-Art Software als auch optimierte Operations mit eigens betriebenen Warehouses aus einer Hand anbietet und damit eine solide Infrastruktur zum Skalieren für D2C-Brands schafft.

Wie ist die Idee zu Hive entstanden?
Ziegler: Wir wollen D2C Unternehmertum vereinfachen und allen zugänglich machen. In unserem Gründerteam bringen wir eine Leidenschaft für die Logistik Branche mit und haben zudem durch viele D2C-Teams aus unserem Umfeld von der generellen Unzufriedenheit mit bestehenden Fulfillment-Lösungen gehört. Darüber hinaus haben wir einen analytischen Ansatz gewählt und durch Gespräche mit vielen Marken und Experten aus der E-Commerce- und Logistikbranche viel Fachwissen für die extrem stark wachsende Branche aufgebaut. Die Gespräche haben uns darin bestärkt, dass es auf dem Markt einen starken Bedarf für eine bessere Lösung gibt, die allerdings ein großartiges Team, eine technische Lösung und viel Aufwand erfordert.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Ziegler: Wir verdienen anfangs Geld mit unseren Fulfillment-Services, indem wir unseren Kunden einen festen und transparenten Betrag pro Bestellung für die Abwicklung ihrer Bestellung berechnen. Dieser Preis beinhaltet unsere gesamte Fulfillment Dienstleistung und stellt eben nicht nur eine kleine Basis dar, auf welcher dann viele versteckte Kosten folgen, wie es die meisten unserer Wettbewerber machen. Außerdem bieten wir unseren Kunden gebündelte Verträge für Versanddienstleister wie UPS oder DPD. In der Zukunft diversifizieren wir unseren Umsatz durch zusätzliche Dienstleistungen wie Bestandsfinanzierung, der Anbindung von Frachtunternehmen, Analytics, etc.

Picus Capital und Co. investierten zuletzt 1,6 Millionen Euro in Hive. Wofür braucht ihr das Geld?
Ziegler: Der Großteil unserer Mittel fließt in die Produktentwicklung und in unser Team. Insbesondere in die Weiterentwicklung unserer Technologie investieren wir viel, um unsere Prozesse weiter zu automatisieren und zu verbessern, sowie noch mehr Kontrolle und Transparenz zu gewährleisten. Derzeit haben wir nahezu keine Marketingkosten, da wir eine recht starke Nachfrage verzeichnen und für die kommenden Monate viele Kunden Onboardings und eine volle Warteliste haben. Um unseren Kunden noch mehr und bessere Dienstleistungen anbieten zu können, investieren wir zusätzlich in den Aufbau neuer Partnerschaften.

Wo steht Hive in einem Jahr?
von Kleist: In einem Jahr werden wir unsere Software – sowohl unser eigenes Warehouse Management System als auch die E-Commerce Shop Anbindungen – mit neuen Features ausgebaut, erste Partner in der operativen Wertschöpfungskette – etwa für Finanzierungslösungen – integriert, und unsere Operations weiter optimiert haben. Zudem werden wir über 100 Team Kollegen haben und auch geographisch expandieren.

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Foto (oben): Hive

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.