20 Jahre Dotcom-Ära – Was ist aus den Gründern der Dotcom-Ära geworden?
Bereits 20 Jahre liegt sie mittlerweile zurück: die Dotcom-Ära, und mit ihr das Platzen der ersten Internetblase. Technologieunternehmen galten bereits damals als wachstumsstark und zukunftsweisend. Und heute sind es vor allem die Tech-Aktien, die im Börsenjargon als Wachstumstitel – sogenannte Growth Stocks – bezeichnet werden. Mit Recht: ob Apple, Tesla oder Shopify, die Börsenkurse der Tech-Unternehmen steigen unaufhaltsam.
Damals, zur Jahrtausendwende, drängten das Internet und die Mobiltelefonie geradezu auf den Markt. Es war die Zeit, wo der Name und die einsetzende Bekanntheit des Silicon Valley langsam über den Atlantik nach Deutschland schwappten. Deutsche Gründer sprangen auf den rasenden Technologie-Zug auf. Doch: Was machen sie eigentlich heute?
Lars Hinrichs, Oliver Samwer, Loretta Würtenberger, Patrick Boos, Christian Mangstl, Arndt Kwiatkowski, Nikolas Deskovic oder Christian Sauer, der zuletzt die Aktion “Digital Experten für die Corona App” startete… die Liste der deutschen Tech-Pioniere ist lang. Sie alle haben viele Gemeinsamkeiten: die Gründungen in den Nullerjahren. Erste Erfolge und erstes Scheitern. Erste Exits. Und sie sind heute ausnahmslos Investoren oder Mentoren, um ihr Wissen an die jüngeren Generationen von Gründern weiterzugeben.
Viele gründen wieder, werden sozusagen wie auch ich zu “Serientätern”. Andere investieren lieber. Manche verbinden beides miteinander. Diese Gründer stehen nur beispielhaft für eine ganze Generation an Gründern, die sich Anfang der Nullerjahre auf den Weg machte, die Welt zu digitalisieren. Was sie vereint, ist die Mentalität, immer weiter zu machen. Manche Projekte scheitern, manche funktionieren fantastisch. Und das Spannende ist: immer wieder von vorne anzufangen.
Der Kreislauf des deutschen Gründersystems
Meine “Gründergeneration” startete als Gründer vor 20 Jahren, wagte dann den Schritt als Business Angel und hatte dann das nötige Glück und den Erfolg auf seiner Seite, um als Company Builder hervorzugehen. Wir haben erlebt, wie der Sprung in die digitale Welt gelang und wie sich diese durch die hier genannten Gründerinnen und Gründer verändert hat. Mittlerweile gründen die Unternehmen, in die ich einst investiert habe, selbst wieder neue Unternehmen. Es bildet sich ein Kreislauf in einem Ökosystem, das wieder zurückgibt: Zeit und Geld. Es geht immer weiter.
In den letzten Jahren blickten alle ins Silicon Valley und auch nach Asien und manchmal kann man seinen Augen kaum trauen – es ist sagenhaft, was sich dort in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Doch worauf es jetzt ankommt, ist, dass wir die Szene in Deutschland unterstützen. Denn auch hier kann es das alles geben: Wir haben Start-up-Hubs. Mehrere sogar! München, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln… und wir haben es geschafft ein Gründersystem zu bilden, auf das die ganze Szene zurückgreifen kann.
Über dem Autor
Daniel Wild ist CEO von Mountain Alliance
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