Von Alexander
Donnerstag, 19. November 2020

“Das wichtigste war sicherlich, dass wir nie aufgegeben haben”

Das junge Unternehmen RateBoard hilft Hoteliers dabei ihre Zimmer stets zum besten Preis zu verkaufen. Derzeit betreut das Unternehmen, das rund 25 Mitarbeiter beschäftigt, 450 Kunden. Auch in den vergangenen Monaten kamen rund 15 Neukunden pro Monat hinzu.

Vor fünf Jahren ging RateBoard an den Start. Das Innsbrucker Unternehmen kümmert sich mittels einer Software darum, den Umsatz von Hotels anzukurbeln. “RateBoard hilft Hoteliers dabei die Zimmer stets zum besten Preis zu verkaufen, um so Umsätze zu steigern. Höhere Nachfrage = höherer Preis – die Berechnung des optimalen Preises erfolgt 365 Tage in die Zukunft”, sagt Matthias Trenkwalder, der das Unternehmen mit Simon Falkensteiner gegründet hat.

Derzeit betreut das Unternehmen, das rund 25 Mitarbeiter beschäftigt, 450 Kunden. “Im aktuellen Jahr sind es rund 15 Neukunden pro Monat die sich für RateBoard entscheiden – wir sind sehr zufrieden mit den Zahlen, trotz der außergewöhnlichen Zeit haben wir 2020 bis dato viel geleistet. Wie das Q4 wird hängt natürlich stark von der aktuellen Entwicklung in Sachen Corona ab”, erzählt Trenkwalder.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der RateBoard-Macher außerdem über Zahlungsausfälle, Startup-Mentalität und Wachstumschancen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter RateBoard erklären?
RateBoard hilft Hoteliers dabei die Zimmer stets zum besten Preis zu verkaufen, um so Umsätze zu steigern. Höhere Nachfrage = höherer Preis – die Berechnung des optimalen Preises erfolgt 365 Tage in die Zukunft.

Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Generell hat sich das Konzept nicht stark verändert, nach wie vor hilft RateBoard Hotels bei der dynamischen Preisgestaltung und errechnet den besten Preis.

Die Corona-Krise traf die Startup-Szene zuletzt hart. Wie habt ihr die Auswirkungen gespürt?
Wir haben vor allem in den Monaten März bis Mai eine wahre Schockstarre in der Hotellerie erlebt. Natürlich mussten wir auch mit Zahlungsausfällen bzw. Zahlungsaufschüben zurechtkommen; die Neukundenakquise wurde durch die Ungewissheit auch deutlich schwerer – hier verzeichneten wir in diesen drei Monaten einen Einbruch von gut 40%. Das Geschäft zog aber ab Juni glücklicherweise in unseren wichtigsten Märkten wieder an und der September ist ein Monat wie „vor Corona“. Viele Hoteliers nutzen die Zeit nun, um digital aufzurüsten. Ein großer Vorteil ist, dass wir für Ferienhotels eine super Lösung anbieten und in dieser Nische wachsen wir nun stärker als zuvor.

Wie ist überhaupt die Idee zu RateBoard entstanden?
Wir hatten beide, Simon Falkensteiner und ich, von Kindesbeinen an mit dem Tourismus zu tun und deshalb sind wir auch auf das Thema gekommen.

Wie genau funktioniert eigentlich euer Geschäftsmodell?
RateBoard bietet ein klassisches SaaS – Modell an, die Lizenz hängt von der Zimmeranzahl ab. Im Schnitt sind es rund Euro 350 bis 400 pro Monat für die Softwarelizenz und einmalig rund Euro 1.500 für das Setup des Systems. Das Produkt erzielt sehr guten Zuspruch, sehr sehr wenige Kunden verlängern die Jahresverträge nicht.

Wie hat sich RateBoard seit der Gründung entwickelt?
RateBoard hat es vom jungen Startup zum Marktführer im DACH-Markt geschafft und freut sich mit international bekannten Hotels zusammenzuarbeiten.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist RateBoard inzwischen?
Wir sind rund 25 Mitarbeiter und betreuen 450 Kunden, im aktuellen Jahr sind es rund 15 Neukunden pro Monat die sich für RateBoard entscheiden – wir sind sehr zufrieden mit den Zahlen, trotz der außergewöhnlichen Zeit haben wir 2020 bis dato viel geleistet. Wie das Q4 wird hängt natürlich stark von der aktuellen Entwicklung in Sachen Corona ab.

Seit Anfang 2020 gehört RateBoard zur Zucchetti Group. Was hat sich seitdem geändert?
Richtig, wir sind seit Januar Teil der Zucchetti Group. Es hat sich sehr wenig geändert, RateBoard bleibt ein eigenständiges Unternehmen und der Mutterkonzern verfolgt den Ansatz junge aufstrebende Firmen nicht zu bürokratisieren – das zahlt sich wohl aus. RateBoard hat die Startup-Mentalität beibehalten und wir fühlen uns so innovativ wie vor dem Exit.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Wesentlich unterschätzt hatten wir sicherlich die technische Vorlaufzeit des Projekts. RateBoard benötigt Schnittstellen zu den Reservierungssystemen der Hotels, der Markt ist hier ziemlich heterogen, es gibt eine Vielzahl an Systemen, die man auch nicht immer geographisch zuordnen kann. Wir mussten somit Pionierarbeit bei vielen Hotelprogrammen leisten und diese überzeugen eine Schnittstelle freizugeben bzw. zu entwickeln – das zog sich rund 2 Jahre bis wir eine einigermaßen gute Marktabdeckung im DACH Markt hatten – nun sind wir mit über 50 Schnittstellen auch international gut aufgestellt und hier marktführend.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Das wichtigste war sicherlich, dass wir nie aufgegeben haben.

Wo steht RateBoard in einem Jahr?
Das hängt stark von der aktuellen Entwicklung im Tourismus ab, da wir aber in der Ferienhotellerie weiterhin gute Wachstumschancen sehen möchten wir von unserem Ziel nicht abweichen und in einem Jahr gut 700 bis 750 Kunden betreuen und uns international noch besser aufgestellt haben um in Zukunft in vielen weiteren Märkten zu wachsen.

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Foto (oben): RateBoard