Von Team
Dienstag, 3. November 2020

Startups, die 2020 (bisher) leider gescheitert sind

Nicht alle Startups sind erfolgreich! Leider sind auch in den vergangenen Monaten wieder einige große und kleine deutsche Startups und Online-Projekte für immer von der digitalen Bildfläche verschwunden. Andere Jungfirmen schlitterten in die Insolvenz.

Auch 2020 sind schon wieder eine ganze Reihe Startups und Grownups sowie Projekte aus dem Netz verschwunden – aus dem verschiedensten Gründen. Andere Unternehmen schlitterten in die Insolvenz und kämpften in den vergangenen Monaten ums Überleben. Einige konnten danach erneut durchstarten, andere leider nicht. Zu den kostspieligsten Offline-Geschichten in diesem Jahr gehören Monedo (200 Millionen Euro), navabi (35 Millionen), Zeitgold (50 Millionen), Horizn Studios (>25 Millionen), Homebell (>20 Millionen), tausendkind (>20 Millionen) und  abracar (>10 Millionen).

Startups, die 2020 (bisher) gescheitert sind

abracar
Rund drei Jahre nach dem Start ging abracar, ein Spin-off der Allianz-Gruppe, Ende Mai vom Netz. Das Münchner Startup, das von Orhan Köroglu und Sebastian Jost gegründet wurde, trat an, um “den Autoverkauf einfacher, sicherer und transparenter machen”. 2018 investierte die Allianz beachtliche 11,5 Millionen in den Gebrauchtwagenvermittler.

Homebell
Im Frühjahr verschwand der Handwerkerdienst Homebell aus dem Netz. Auf der Website steht seitdem: “Wir nehmen aktuell keine neuen Aufträge mehr an”. Seit der Gründung im Jahre 2015 investierten Geldgeber wie Global Founders Capital, Lakestar, Index Ventures und Co. bereits knapp 20 Millionen Euro in Homebell. Inzwischen führt die blauarbeit.de-Mutter Portal United Homebell fort.

Horizn Studios
Das Smart-Luggage-Startup Horizn Studios schlitterte Ende April in die Insolvenz. In der Vergangenheit investierten Milano Investment Partners, Project A Ventures, Vorwerk Ventures, Perpetual Investments, Tarsadia Investments und Astutia Ventures rund 25 Millionen in das Startup. Im Juli übernahmen die Gründer Stefan Holwe und Jan Roosen die Jungfirma.

Loopline Systems
Das Berliner Startup Loopline Systems schlitterte im August in die Insolvenz. Seit 2014 unterstützten Nora Heer und Christian Kaller mit Loopline Systems Unternehmen dabei ihre Führungsprozesse zu verschlanken und zu digitalisieren. STS Ventures und Fawkes Ventures investierten noch 2018 eine siebenstellige Summe in das Startup, das einst von Project A angeschoben wurde.

Monedo
Die Hamburger Kreditplattform Monedo, früher als Kreditech bekannt, schlitterte im September in die Insolvenz. Kreditech, 2012 von Sebastian Diemer und Alexander Graubner-Müller (beide nicht mehr an Bord) gegründet, war jahrelang eine der wichtigsten FinTech-Wetten Deutschlands. Das Unternehmen galt sogar als die “große Fintech-Hoffnung” der heimischen Startup-Szene. Bis Ende 2018 flossen rund 200 Millionen Euro in die Jungfirma.

navabi
Das junge E-Commerce Startup navabi, ein Shop für Plus-Size-Mode, verkündete seinen Lieferanten im Juli eine Insolvenz in Eigenverwaltung – siehe “Navabi arbeitet an Sanierungsplan” bei TextilWirtschaft (Paywall). Zuletzt hatte der Private-Equity-Investor Verdane die Mehrheit an navabi übernommen. In den vergangenen Jahren flossen rund 35 Millionen Euro in das Unternehmen, das kürzlich von Aachen nach Köln gezogen ist. Inzwischen haben die navabi das Startup aus der Insolvenzmasse rausgekauft.

rent-a-guide
rent-a-guide aus Bochum schlitterte im Juli in die Insolvenz. Die Buchungsplattform für Ausflüge und Touren teilte damals per Mail mit: “Hiermit müssen wir leider mitteilen, dass die Corona-Krise für rent-a-guide nicht zu bewältigen war und wir dadurch ein Insolvenzverfahren einleiten mussten. Wir sind alle sehr betroffen und versuchen nun das Beste aus der Situation für Sie und für uns zumachen”-

store2be
Das Berliner Startup store2be, das noch Anfang des Jahres von Signa Innovations, Project A, Hevella Capital und der IBB Beteiligungsgesellschaft eine siebenstellige Summe einsammeln konnte, verkündete im September sein EndeIn einer Stellungnahme schrieben die Gründer, “dass es im aktuellen Marktumfeld keine positive Fortführungsprognose für unsere Firma und unser Produkt gibt”.  Das 2015 gegründete Unternehmen positionierte sich als Buchungsplattform für Aktionsflächen.

tausendkind
Das Berliner Grownup tausendkind, das 2010 gegründet wurde, schlitterte Ende März in die Insolvenz. Rund 24 Millionen Euro flossen zuvor in das Unternehmen. Der Bilanzverlust summierte sich zuletzt auf rund 30,6 Millionen. Im Jahresdurchschnitt waren 2017 rund 109 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. Weltbild kaufte die Überreste der Jungfirma.

Zeitgold
Das Berliner Startup Zeitgold, das kürzich noch 27 Millionen eingesammelt hat, gab Ende Juli auf. Zeitgold wurde 2015 von Stefan Jeschonnek, Jan Deepen und Kobi Eldar gegründet. In den vergangenen Jahren flossen rund 50 Millionen in Zeitgold. Das verkleinerte Team versuch sich nun mit  Sorted im Markt zu etablieren.

Noch mehr Startups, die 2020 (bisher) gescheitert sind

* beyli (Insolvenz)
* Generation Yes (Insolvenz)
* Geschenke.de (Insolvenz, Neustart)
* GymJunky (Insolvenz)
* Hoccer
* Oply
* PaketButler
* Tinkerbots (Insolvenz, Neustart)
* TreasureHunt (Insolvenz)
* Urmo (Insolvenz)
* Vitraum (Insolvenz)

Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahren scheiterten Unternehmen wie Brabbler, Everdine und von Floerke.

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Foto (oben): Shutterstock