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Verlust bei orderbird sinkt um 51,3 %

Im Geschäftsjahr 2018/2018 sankt der Verlust bei orderbird, einem Kassensystem, um 51,3 % - von 4,5 Millionen Euro auf 2,3 Millionen. Das Rohergebnis stieg von 7,3 Millionen auf knapp 9 Millionen. Die Gesamtkundenzahl von orderbird stieg von 9.200 auf 10.200.
Verlust bei orderbird sinkt um 51,3 %
Dienstag, 22. September 2020VonAlexander Hüsing

Das Berliner Kassensystem orderbird, das 2011 von Jakob Schreyer, Bastian Schmidtke, Patrick Brienen und Artur Hasselbach gegründet wurde, legt neue Zahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2018/2019 (Oktober 2018 bis September 2019). Demnach konnte das Unternehmen zuletzt ein Rohergebnis in Höhe von rund 9 Millionen Euro verbuchen. Im Vorjahreszeitraum waren es nur  7,3 Millionen.

“Dieser Anstieg von 23,5% ist vor allem auf den weiteren Ausbau der Kundenbasis zurückzuführen sowie des verstärkten Fokus auf die Kernprodukte Software-as-a-Service (SaaS) und weitere Dienstleistungen”, teilt das Unternehmen mit. Die Gesamtkundenzahl von orderbird stieg von 9.200 Anfang Oktober 2018 auf 10.200 Ende September 2019. Der Jahresfehlbetrag verringerte sich ebenfalls deutlich – um 51,3% – von 4,5 Millionen auf 2,3 Millionen.

Das FinTech bietet im Jahresabschluss einen guten Überblick über seine Umatzbringer: “Wiederkehrende Erträge aus Software und Service stiegen überproportional von TEUR 6.178 im Vorjahr um 29,9% auf TEUR 8.027. Der Software-Umsatz mit den Kernprodukten orderbird POS und orderbird PAY konnte von TEUR 5.976 im Vorjahr um 27,1% auf TEUR 7.594 gesteigert werden”. Das Unternehmen führt diesen Anstieg auf  “das kontinuierliche Kundenwachstum und die langfristigen Geschäftsbeziehungen” zurück. Aber auch auf “erfolgreiche Cross-Selling-Strategien mit weiteren selbstentwickelten Produkten, wie z. B. einem digitalen Kassenbuch”.

Zeitgleich konnte die orderbird-Mannschaft aber auch Kosten einsparen: “Personalaufwendungen konnten aufgrund umfassender Restrukturierungen im Vertrieb und der Produktentwicklung von TEUR 6.561 um 6,2% auf TEUR 6.153 gesenkt werden. Sowohl Löhne und Gehälter (TEUR 5.133; Vorjahr TEUR 5.510) als auch Aufwendungen für soziale Abgaben und Altersversorgung (TEUR 1.021; Vorjahr TEUR 1.052) sanken um 6,8% bzw. 2,9%”. Die Mitarbeiterzahl sank dabei von 110 auf 103.

Der Ausblick aus das kommende Geschäftsjahr fällt positiv aus: “Im Geschäftsjahr 2019/2020 wird ein Umsatzwachstum im Kernbereich Softwareumsatz von 29,8% erwartet. Das Wachstum des Annual Recurring Revenues (ARR) wird mit 31,3% gegenüber dem Geschäftsjahr 2018/2019 prognostiziert. Der Jahresfehlbetrag wurde für das Geschäftsjahr 2018/2019 mit TEUR -3.000 erwartet. Diese Erwartung konnte deutlich übertroffen werden, da der tatsächliche Fehlbetrag TEUR -2.181 beträgt. Für das Geschäftsjahr 2019/20 wird ein im Verhältnis zum Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2018/19 leicht niedrigerer Jahresfehlbetrag erwartet”.

In den vergangenen Jahren flossen rund 31 Millionen Euro in orderbird. Zuletzt investierten die Bestandsinvestoren Digital+ Partners und Carsten Maschmeyer sowie Makre, ein Family Office, und Dr. Max Iann Invest in das FinTech. Im Jahresabschluss heißt es dazu: “Im Geschäftsjahr 2018/2019 wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt, welche den erhöhten Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit begründet. Die aktuelle Liquiditätsausstattung reicht unter Berücksichtigung der zu erwartenden Zahlungsströme aus, um die Finanzierung der Gesellschaft bis zum Erreichen des ‘Break Even Points’ sicherzustellen”.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2018/2019
*  Im Geschäftsjahr 2019 konnte der Marktanteil in der DACH-Region sowie Frankreich weiter ausgebaut werden. Die Gesamtkundenzahl stieg von 9.200 Anfang Oktober 2018 auf 10.200 Ende September 2019. Der Jahresfehlbetrag konnte von TEUR -4.482 auf TEUR -2.281 verringert werden.
* Die orderbird AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2018/2019 ein Rohergebnis von TEUR 9.043 im Vergleich zu TEUR 7.321 im Vorjahr. Dieser Anstieg von 23,5% ist vor allem auf den weiteren Ausbau der Kundenbasis zurückzuführen sowie des verstärkten Fokus auf die Kernprodukte Software-as-a-Service (SaaS) und weitere Dienstleistungen.
* Wiederkehrende Erträge aus Software und Service stiegen überproportional von TEUR 6.178 im Vorjahr um 29,9% auf TEUR 8.027. Der Software-Umsatz mit den Kernprodukten orderbird POS und orderbird PAY konnte von TEUR 5.976 im Vorjahr um 27,1% auf TEUR 7.594 gesteigert werden. Dies ist zum einen durch das kontinuierliche Kundenwachstum und die langfristigen Geschäftsbeziehungen zu den Kunden der orderbird AG begründet sowie auf erfolgreiche Cross-Selling-Strategien mit weiteren selbstentwickelten Produkten, wie z. B. einem digitalen Kassenbuch. Weitere wiederkehrende Software-Umsätze mit Industriekunden stiegen von TEUR 202 im Vorjahr um 114,5% auf TEUR 433.
* Die wichtigste umsatzbezogene Unternehmenskennzahl ist der Annual Recurring Revenue (ARR), welcher die wiederkehrenden Umsatzanteile eines Jahres abbildet. Dazu zählt die orderbird AG vor allem Umsätze der Software- und Payment-Produkte sowie Umsätze aus der anonymisierten Datenverarbeitung (Data Subscriptions). Der ARR konnte im Geschäftsjahr 2018/2019 um 29,9% gegenüber dem Geschäftsjahr 2017/2018 gesteigert werden.
*  Personalaufwendungen konnten aufgrund umfassender Restrukturierungen im Vertrieb und der Produktentwicklung von TEUR 6.561 um 6,2% auf TEUR 6.153 gesenkt werden. Sowohl Löhne und Gehälter (TEUR 5.133; Vorjahr TEUR 5.510) als auch Aufwendungen für soziale Abgaben und Altersversorgung (TEUR 1.021; Vorjahr TEUR 1.052) sanken um 6,8% bzw. 2,9%.
* Die Mitarbeiterzahl sank im Geschäftsjahr 2018/2019 von 110,3 FTE im September 2018 aufgrund von Effizienzgewinnen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Kundenservice auf 102,8 FTE im September 2019.
* Der Jahresfehlbetrag konnte im Vorjahresvergleich um 51,3% reduziert werden.
* Im Geschäftsjahr 2019/2020 wird ein Umsatzwachstum im Kernbereich Softwareumsatz von 29,8% erwartet. Das Wachstum des Annual Recurring Revenues (ARR) wird mit 31,3% gegenüber dem Geschäftsjahr 2018/2019 prognostiziert. Der Jahresfehlbetrag wurde für das Geschäftsjahr 2018/2019 mit TEUR -3.000 erwartet. Diese Erwartung konnte deutlich übertroffen werden, da der tatsächliche Fehlbetrag TEUR -2.181 beträgt. Für das Geschäftsjahr 2019/20 wird ein im Verhältnis zum Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2018/19 leicht niedrigerer Jahresfehlbetrag erwartet.

orderbird im Zahlencheck

2018/2019: 9,0 Millionen Euro (Rohergebnis); 2,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017/2018
: 9,3 Millionen Euro (Umsatz); 7,3 Millionen Euro (Rohergebnis); 4,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016/2017: 9,0 Millionen Euro (Umsatz); 8,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015/2016: 5,6 Millionen Euro (Umsatz); 5,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014/2015: 3,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Schutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.