Delisting! Rocket Internet geht von der Börse
+++ Jetzt also doch! Rocket Internet will die Börse verlassen. In den vergangenen Monaten kamen immer wieder Gerüchte zu dem Thema auf. Der Berliner Internet-Investor dementierte solche Pläne immer sehr hartnäckig. Noch im Mai hieß es laut Dow Jones Newswires zu einem möglichen Delisting: “Rocket Internet hat aktuell keine Pläne für einen Rückzug von der Börse. Das sagte der CEO der Startup-Inkubators den Aktionären auf der online übertragenen Hauptversammlung. ‘Es gibt derzeit keinen Beschluss für ein Delisting des Unternehmens’, so Samwer”.
+++ Jetzt ist der Beschluss da! “Der Vorstand der Rocket Internet SE hat heute mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, den Aktionären der Gesellschaft anzubieten, sämtliche auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft, die nicht bereits unmittelbar von der Gesellschaft gehalten werden, im Wege eines öffentlichen Delisting-Rückerwerbsangebots zurück zu erwerben”, teilt das Unternehmen mit.
+++ In der Presseaussendung heißt es: “Das Delisting erfolgt vor dem Hintergrund, dass nach Überzeugung von Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft Rocket Internet als nicht börsennotiertes Unternehmen besser positioniert ist. Die Nutzung des öffentlichen Kapitalmarkts als Finanzierungsmöglichkeit als wesentlicher Grund einer Börsennotierung ist nicht mehr erforderlich und ein hinreichender Zugang zu Kapital ist auch außerhalb der Börse gesichert. Außerhalb der Börse wird es der Gesellschaft außerdem möglich, sich unabhängig von temporären Umständen, auf denen der Fokus des Kapitalmarkts liegt, besser auf eine langfristige Entwicklung zu konzentrieren.”
+++ Rocket Internet ging 2014 mit einem Ausgabepreis von 42,50 Euro je Aktie an die Börse. Derzeit dümpelt der Kurs bei rund 19 Euro. Gründer und Konzernchef Oliver Samwer sowie Global Founders, die zusammen knapp 50 % der Rocket-Anteile halten, wollen an ihren Aktien festhalten, wie der Konzern weiter mitteilte. Alles andere wäre auch eine echte Überraschung. Der IPO von Rocket Internet war auf jeden Fall der größte Fehler, den Oliver Samwer gemacht hat.
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