#Zahlencheck

Outfittery wächst vor Modomoto-Fusion auf 52,6 Millionen Umsatz

Der Aufbau von Outfittery kostete bis Ende 2018 bereits stattliche 61,5 Millionen. Daraus ergab sich Ende 2018 ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 6,8 Millionen. Dies deckte das Grownup über ein Wandeldarlehen ab.
Outfittery wächst vor Modomoto-Fusion auf 52,6 Millionen Umsatz
Donnerstag, 16. Juli 2020VonAlexander

Der millionenschwere Berliner Personal-Shopping-Anbieter Outfittery legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2018, also das Geschäftsjahr vor Fusion mit dem Wettbewerber Modomoto. Im Berichtszeitraum konnte das Grownup seinen Umsatz von 44 auf 52,6 Millionen Euro steigern. Der Rohertrag (Nettoumsatz nach Retouren, Rabatten und Wareneinsatz) stieg von 26,3 auf 32,2 Millionen, also um 23 %.

“Der Rohertrag konnte von 2017 auf 2018 um 23% gesteigert werden, wobei der wesentliche Anteil der Umsätze aus der DACH-Region (91%) kommt. Der gesteigerte Rohertrag ist i.W. auf einen Anstieg der Orderzahlen zurückzuführen”, teilt das Unternehmen mit. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über  660.000 Kunden. In den kommenden Jahren will Outfittery weiter wachsen: “Im Juni 2019 wurde die Verschmelzung der Gesellschaft mit der Curated Shopping GmbH durch Eintragung im Handelsregister abgeschlossen und die Gesellschaft firmiert nun weiter unter der Outfittery GmbH. Durch den Zusammenschluss wurde das Wachstum der Gesellschaft neben dem organischen Wachstum durch anorganisches Wachstum verstärkt. Die Outfittery GmbH plant für den Prognosezeitraum 2020 ein weiteres zweistelliges Umsatzwachstum”.

Der Jahresfehlbetrag lag 2018 bei 7,8 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es knapp 7 Millionen. “Hinsichtlich der wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren konnten für 2018 sowohl die Umsatzprognose, als auch der Ausbau des positiven Deckungsbeitrags III und der EBIT-Marge erfüllt werden, nur hinsichtlich des Cashflows lag die Gesellschaft leicht unter Plan, was auf einen leicht höheren Jahresfehlbetrag zurückzuführen ist”, heißt es dazu im Jahresabschluss. Insgesamt kostete der Aufbau von Outfittery bereits stattliche 61,5 Millionen.

Daraus ergab sich Ende 2018 ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 6,8 Millionen. “Das negative Eigenkapital ist in voller Höhe durch ein in 2018 gewährtes Wandeldarlehen von den beteiligten Gesellschaftern in Höhe von 6,8 Mio. gedeckt. Das Darlehen ist mit einem qualifizierten Rangrücktritt versehen und deckt das negative Eigenkapital in voller Höhe ab. Aus der bestehenden Fremdkapitallinie wurden in 2018 weitere EUR 4 Mio. gezogen. Der Finanzmittelbestand zum Jahresende betrug EUR 8,8 Mio. (Vorjahr: EUR 7,4 Mio.). Die Gesellschaft hat zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses weitere Finanzierungsmaßnahmen abgeschlossen. Die Gesellschaft erwirtschaftet noch keine nachhaltigen Gewinne. Es handelt sich um planmäßige Verluste, die sich durch das Wachstum des jungen Unternehmens ergeben. Der Bestand der Gesellschaft ist daher mittelfristig von der Zuführung von liquiden Mitteln von Investoren bzw. der Aufnahme weiteren Fremdkapitals sowie von der erfolgreichen Umsetzung des Unternehmenskonzepts und der Generierung entsprechender Umsatzerlöse abhängig. Für den Fall, dass diese Ereignisse nicht eintreten sollten, ist der Bestand des Unternehmens, respektive die Fortführung der Unternehmenstätigkeit in dem geplanten Umfang, gefährdet”, teilt das Outfittery-Team dazu mit.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2018
* Die Geschäftsführung der Outfittery GmbH blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück und konnte die Umsätze und den Rohertrag entgegen dem Trend in der Textilbranche weiter deutlich ausbauen.
* Der Rohertrag 2018 (Nettoumsatz nach Retouren, Rabatten und Wareneinsatz) konnte auf EUR 32,4 Mio. gesteigert werden. Dies entspricht einem Zuwachs von 23% gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: EUR 26,3 Mio.).
* Die OUTFITTERY GmbH wurde im April 2012 gegründet und ist mit ca. 660.000 Kunden mittlerweile europäischer Marktführer im “Curated Shopping” für Herrenmode.
* Im Juni 2019 wurde die Verschmelzung der Gesellschaft mit der Curated Shopping GmbH durch Eintragung im Handelsregister abgeschlossen und die Gesellschaft firmiert nun weiter unter der Outfittery GmbH. Durch den Zusammenschluss wurde das Wachstum der Gesellschaft neben dem organischen Wachstum durch anorganisches Wachstum verstärkt. Die Outfittery GmbH plant für den Prognosezeitraum 2020 ein weiteres zweistelliges Umsatzwachstum.
* Im Juni 2019 wurde die Curated Shopping GmbH im Wege der Aufnahme durch Übertragung des Vermögens als Ganzes mit der Outfittery GmbH unter der zukünftigen Firma Outfittery GmbH verschmolzen. Die Verschmelzung fand rückwirkend auf den 01.01.2019 statt. Das gezeichnete Kapital wurde dazu mit Gesellschafterbeschluss vom 17.06.2019 von 121.916 EUR auf 144.529 EUR erhöht. Die neuen Anteile wurden als Gegenleistung für die Übertragung des Vermögens des Curated Shopping GmbH im Wege der Verschmelzung ausgegeben.
* Das Eigenkapital lag zum Jahresende 2018 bei minus EUR 6,8 Mio. (Vgl. 1,0 Mio. € in 2017). Das negative Eigenkapital ist in voller Höhe durch ein in 2018 gewährtes Wandeldarlehen von den beteiligten Gesellschaftern in Höhe von 6,8 Mio. gedeckt. Das Darlehen ist mit einem qualifizierten Rangrücktritt versehen und deckt das negative Eigenkapital in voller Höhe ab. Aus der bestehenden Fremdkapitallinie wurde in 2018 weitere EUR 4 Mio. gezogen. Der Finanzmittelbestand zum Jahresende betrug EUR 8,8 Mio. (Vorjahr: EUR 7,4 Mio.).

Outfittery im Zahlencheck

2018: 52,6 Millionen Euro (Umsatz); 32,2 Millionen Euro (Rohertrag); 7,8 Millionen (Jahresfehlbetrag)
2017
: 44,0 Millionen Euro (Umsatz); 26,3 Millionen Euro (Rohertrag); 7,0 Millionen (Jahresfehlbetrag)
2016: 42,6 Millionen Euro (Umsatz); 22,6 Millionen Euro (Rohertrag); 14,6 Millionen (Jahresfehlbetrag)
2015: 36 Millionen Euro (Umsatz); 18,8 Millionen Euro (Rohertrag); 17,1 Millionen (Jahresfehlbetrag)
2014: 18,7 Millionen Euro (Umsatz); 8 Millionen Euro (Rohertrag); 10,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 3,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 620.000 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Outfittery

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.