#Interview

“Wir sind zufrieden, wenn wir 2021 wieder 80 % des 2019er Umsatzes machen werden”

Horizn Studios legt einen Neustart hin - ohne Venture Capital-Geber. "Wir haben weiter ambitionierte Pläne, allerdings gilt es zunächst die noch nicht überstandene Marktkrise zu bewältigen. Wir denken, dass es ab 2021 wieder aufwärts gehen wird", sagt Gründer Stefan Holwe.
“Wir sind zufrieden, wenn wir 2021 wieder 80 % des 2019er Umsatzes machen werden”
Montag, 13. Juli 2020VonAlexander

Es waren zuletzt bewegte Wochen beim Berliner Startup Horizn Studios – mit einem Sanierungsplan, Entlassungen und viel Unsicherheit. “Als Startup im Reisebereich waren wir sofort besonders hart von der Corona-Krise betroffen. Aufgrund einer im März geplatzten Finanzierungsrunde sind wir dann im April in ein vorläufiges Verfahren in Eigenverwaltung gegangen”, blickt Gründer Stefan Holwe zurück. Inzwischen haben Holwe, sein Mitstreiter Jan Roosen und einige Business Angel das Unternehmen übernommen.

In den vergangenen Jahren flossen rund 25 Millionen Euro in das Berliner Smart-Luggage-Startup. Unter den Investoren waren große Namen wie Milano Investment Partners, Project A Ventures, Vorwerk Ventures, Perpetual Investments, Tarsadia Investments und Astutia Ventures. Der Neustart ohne Investoren bedeutet für Holwe “eine Mindset-Veränderung im gesamten Unternehmen, angefangen beim Management”. Allerdings passse dieser neue Mindset sehr gut zur aktuellen Zeit, in der es ohnehin mehr denn je gelte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht der Horizn Studios-Macher außerdem über die Pläne für die Zukunft, die Marktkrise und neue, spannende Themen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Horizn Studios erklären?
Wir entwickeln zeitgemäßes Reisegepäck und Rucksäcke für die nächste Generation. Wir vertreiben vor allem Online, zu Direktpreisen. Damit haben wir einen circa 50 % niedrigeren Preis als vergleichbare Premium-Marken.

Horizn Studios schlitterte wegen der Corona-Krise zuletzt in die Insolvenz. Nun habt ihr als Gründer das Startup übernommen. Wie geht es nun weiter?
Als Startup im Reisebereich waren wir sofort besonders hart von der Corona-Krise betroffen. Aufgrund einer im März geplatzten Finanzierungsrunde sind wir dann im April in ein vorläufiges Verfahren in Eigenverwaltung gegangen. Ziel dieses Verfahrens war es, einen Sanierungsplan aufzustellen und eine Finanzierung sicherzustellen. Dieser Restrukturierungsprozess konnte nun mit einem Management Buyout sowie einer Neufinanzierung abgeschlossen werden. Wir haben weiterhin ambitionierte Pläne für die Zukunft, allerdings gilt es zunächst die noch nicht überstandene Marktkrise zu bewältigen. Wir denken, dass es ab 2021 wieder aufwärts gehen wird.

In den vergangenen Jahren flossen rund 25 Millionen Euro in Horizn Studios. Was es am Ende zu wenig oder zu viel Geld?
Das kann man pauschal nicht bewerten. Blickt man auf die enorme Marktgröße – in normalen Zeiten -, das existierende Gap im Markt im Zusammenhang mit unserer starken Unit Economics Entwicklung, ist es sicher nicht übertrieben.

Nun macht ihr ohne große Venture Capital-Geber weiter. Ist das der bessere Weg für Horizn Studios?
Das wird sich zeigen. Zunächst bedeutet es eine Mindset-Veränderung im gesamten Unternehmen, angefangen beim Management. Allerdings passt dieser neue Mindset sehr gut zur aktuellen Zeit, in der es ohnehin mehr denn je gilt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Wo steht Horizn Studios in einem Jahr?
Wir sind zufrieden, wenn wir 2021 wieder 80 % des 2019er Umsatzes machen werden und damit profitabel sind. Wenn wir wieder auf gleiches Niveau wie 2019 gelangen, freuen wir uns und gehen dann auch wieder neue, spannende Themen an.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Horizn Studios

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.