Von Alexander
Dienstag, 30. Juni 2020

Die Zeit ist reif für (neue) Online-Supermärkte!

Lebensmittel über das Internet einzukaufen ist plötzlich in. Gute Zeiten für Startups sich im potenziellen Boommarkt breit zu machen! Und es drängen auch schon neue Startups ins Segment: Mit Gorillas etwa rollt gerade eine Art fahrender Supermarkt auf die Straße.

Online-Supermärkte wie Amazon FreshBringmeister, Food.degetnowmyTimePicnic und Rewe verzeichneten während der Corona-Krise teilweise einen sprunghaften Anstieg an Bestellungen. Und auch Kochboxenanbieter wie HelloFresh, Lieferdienstevermittler wie Delivery Hero und die leicht angestaubten Altunternehmen Bofrost und Eismann profitierten zuletzt davon, dass viele Menschen in Deutschland den stationären Einzelhandel teilweise komplett gemieden haben.

Nicht immer konnten die unterschiedlichen Food-Lieferdienste dabei zwar die vielen Kunden-Anfragen bewältigen. So war es bei Amazon Fresh in den Hochzeiten mitunter schwer, überhaupt ein Lieferfenster zu ergattern. Zudem waren viele Produkte – auch abseits von Toilettenpapier – längere Zeit einfach nicht lieferbar. Die Hoffnung in der Branche aber ist groß, dass nun noch mehr Menschen dauerhaft Kunden der Online-Supermärkte und Lieferdienste bleiben.

Gute Zeiten somit für Startups sich im potenziellen Boommarkt breit zu machen! Und es drängen auch schon neue Startups ins Segment: Mit Gorillas rollt gerade eine Art fahrender Supermarkt auf die Straße. Das Startup verspricht eine Lebensmittel-Lieferungen innerhalb von 10 Minuten. schnellesachen versucht dagegen das gescheiterte ShopWings-Modell zu etablieren. Mal sehen, ob es jetzt Platz für ein Startup gibt, dass bei Lidl und Co. einkaufen geht.

Und auch Foodly, Juit Now, smark und Co. wollen ein Stück vom hoffentlich weiter wachsenden Lebensmittelsegment abhaben. Nicht alle Konzepte werden aufgehen. Gerade im Lebensmittelsegment gibt es viele gescheiterte Konzepte – zuletzt etwa Lebensmittel.de, Gourmondo und Allyouneed Fresh (gehört inzwischen zu myTime. Und auch Amazon stellte sein Paket-System Amazon Pantry gerade erst ein. Dies spricht aber nicht gegen Online-Supermärkte und andere Lebensmittellieferdienste.

Frische Liefer-Startups, die man kennen sollte

Bring
Das Schweizer Startup Bring positioniert sich seit etlichen Jahren als digitaler Einkaufshelfer für Alltagsartikel wie Lebensmittel und Drogeriewaren. G+J Digital Ventures, die Schweizerische Post (via Swiss Post Ventures), Wingman Ventures und Dominique Locher investierten zuletzt 4 Millionen Euro in die Jungfirma. Insgesamt sammelte Bring mit der aktuellen Runde mehr als 7 Millionen Euro ein.

Foodly
Das junge Startup Foodly positioniert sich als “deutlich günstigere und flexiblere Alternative zu klassischen Kochboxen wie HelloFresh oder Marley Spoon”. Wobei Marley Spoon anfangs bekanntlich auch eine Art “flexiblere Alternative” zu HelloFresh sein sollte. Aber vielleicht ist die Zeit nun reif für so ein Konzept. Die Berliner Foodfirma wurde 2019 von Hannes Kübel, Johannes Linowski und Peter Schrott gegründet. 

Gorillas
Mit Gorillas drängt eine Art rollender Supermarkt auf die Straße. Das junge Berliner Startup, das von Kagan Sümer und Jörg Kattner geführt wird, verspricht tatsächlich eine Lebensmittel-Lieferungen innerhalb von sage und schreibe 10 Minuten. Und das alles angeblich zu “Supermarktpreisen”. Damit setzt das Startup auf das Konzept von goPuff, das in den USA schon länger erfolgreich unterwegs ist.

liefertuete
Das Kölner Startup liefertuete, das längst an den Start gehen wollte, positioniert sich als eine Art schneller Kiosk-Lieferdienst. Zum Start verspricht die Jungfirma ihren Kunden den Zugriff auf über 1.000 Artikel. Diese will das Startup in 50 Minuten an seine Kunden ausliefern. Was ein wenig an Flaschenpost und Co. erinnert. Zum Team von liefertuete gehört auch der bekannte Kölner Rapper Eko Fresh.

Juit Now
Juit Now aus Bielefeld bietet eine Lösung für eine gesunde Mittagspause mit frisch gekochten Gerichten, die via App ausgewählt und bezahlt werden können. Die saisonalen Gerichte werden aus natürlichen Zutaten von Hand gekocht und im Anschluss schockgefrostet. Juit Now ist Teil der Oetker Gruppe, agiert jedoch als eigenständiges Unternehmen. Geführt wird das Startup von Serdar Mansour Azar und Ingmar Knudsen.

schnellesachen
Das Leipziger Startup schnellesachen, das von Gennadi Schechtmann und Oleksandr Kit geführt wird, versucht das gescheiterte ShopWings-Modell zu etablieren. “Wir bringen Lebensmittel aus deinem Lieblings-Supermarkt innerhalb von 120 Minuten direkt zu dir nach Hause”, heißt es zum Konzept. Was wiederum nach dem Flaschenpost-Slogan klingt. Mal sehen, ob es jetzt Platz für ein Startup gibt, dass bei Lidl und Co. einkaufen geht.

smark
Das Stuttgarter Startup smark, das von Philipp Hoening und Max Ittermann gegründet wurde, bietet vollautomatisierte Einkaufsstationen, sogenannte smarkBoxen, an. Kunden können entweder vorher per App einkaufen oder vor Ort über einen Touchscreen bestellen. “Möglich macht das ein automatisiertes Lager- und Greifsystem, das alle Artikel innerhalb nur einer Minute zur Ausgabe befördert”, teilt das Startup mit.

smart meals
Das Mannheimer Startup smart meals, das von Jeffrey Jampoh geführt wird, liefert “leckere und gesunde Mahlzeiten bis vor die Haustür”. Die Jungunternehmer haben ihr Modell dabei zuletzt komplett auf die Corona-Krise abgestimmt. Sie schreiben: “Ideal für Menschen in Quarantäne. Die Mahlzeiten werden frisch zubereitet und am selben Tag verschickt”. smart meals funktioniert aber hoffentlich auch abseits von Krisenzeiten.

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Foto (oben): Shutterstock