#Interview
Greator – von einer Event-Company zum digitalen Coaching-Anbieter
Das Kölner Startup Greator, früher als Gedankentanken bekannt, wandelte sich in den vergangenen Jahren von einer simplen Event-Company zum digitalen Coaching-Anbieter. “Ursprünglich – 2012 – als Event-Company mit Rednernächten gestartet, haben wir zunächst immer mehr Seminare und Events veranstaltet, aber haben uns zuletzt immer mehr auf Online-Seminare und Angebote fokussiert, sodass wir heute nahezu 100 % digital unterwegs sind”, erzählt Gründer Alexander Müller.
Inzwischen arbeiten über 120 Mitarbeiter für Greator, das zuletzt Holtzbrinck Ventures als Investor gewinnen und einen achtstelligen Umsatz einfahren konnte. “Pro Monat erreichen wir zwei Millionen unique Menschen und letztes Jahr waren insgesamt 55.000 Menschen auf unseren Events”, sagt Müller. In den kommenden Monaten haben die Rheinländer viel vor: “In einem Jahr sind wir bei knapp 200 Mitarbeitern und haben unsere Greator-App gelauncht – In Deutschland als auch international. Wir steuern mit viel Vorfreude auf das größte Festival im Bereich Persönlichkeitsentwicklung zu – bei dem die Welt nach Köln kommt, nach den ganzen verrückten Zeiten gerade. In 2021 wollen wir nämlich 50.000 Menschen auf unserem Greator-Festival begrüßen”.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Greator-Macher außerdem über Krisen, Passion und über die Test-Kultur der Jungfirma.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Greator erklären?
Wir sind davon überzeugt, dass wir Menschen ganz viel Potenzial in uns haben. Und viele Menschen leben ihr eigenes Potenzial nicht. Wir möchten Menschen durch Coaching unterstützen, ein möglichst glückliches, erfolgreiches und vor allem erfolgreiches Leben zu führen.
Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Die Wege, WIE wir Menschen unterstützen, haben sich geändert. Ursprünglich als Event-Company mit Rednernächten gestartet, haben wir zunächst immer mehr Seminare und Events veranstaltet, aber haben uns zuletzt immer mehr auf Online-Seminare und Angebote fokussiert, sodass wir heute nahezu 100 % digital unterwegs sind. Von einer Event-Company haben wir uns also zu einem digitalen Unternehmen entwickelt, dass die Frage beantwortet: Wie kann man heute Coaching möglichst einfach durch digitale Mittel in den Alltag integrierbar machen?
Kürzlich habt ihr euren Namen von Gedankentanken zu Greator geändert. Warum?
Wir möchten auch international Menschen erreichen, was mit dem deutschen Namen Gedankentanken entsprechend schwierig ist. Deswegen haben wir uns dafür entschieden, unseren Namen zu ändern. Das fiel uns natürlich nicht leicht und es war ein emotional schwieriger Schritt, weil unsere Community und wir den Namen so lieb gewonnen haben. Aber wie immer im Leben galt auch hier für uns: Wenn du neue Ufer und große Dinge erreichen möchtest, musst du auch bereit sein, dafür Altes loszulassen. Mit dem Ergebnis sind wir sehr glücklich – mit unserem neuen Namen und unserem neuen Gewand.
Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise auf Greator?
Obwohl wir nahezu 100 % digitale Produkte anbieten, haben wir noch wenige kleine Events, die wir aufgrund der Krise verschieben mussten. Das ist natürlich schade für unsere Community und uns. Gleichzeitig merken wir durchaus, dass die Menschen in Krisen noch mehr nach dem Sinn fragen, sich mehr mit sich selbst beschäftigen und noch mehr herausfinden möchten, was sie im Leben erfüllt. Da merken wir aktuell eine ansteigende Nachfrage. Da wir ja viel digital anbieten, sind wir auf die Krise den Umständen entsprechend gut vorbereitet gewesen. Gleichzeitig merken wir gerade dass Remote-Work sehr gut funktioniert und dass unser großartiges Team gerade in schwierigen Zeiten noch mehr Passion, für das was wir hier tun, zeigt.
Wie ist überhaupt die Idee zu Greator entstanden?
Die Gründungsidee war: Es gab in Deutschland kein gutes Speaking-Format, wo die guten Coaches und Speaker da draußen ihr Können auf einer Bühne präsentieren konnten – Und dafür wollten wir eine Plattform gründen. Eine Inspiration war durchaus das amerikanische Format Ted. Die Idee dahinter: Mit positiven Kurzimpulsen von jeweils 18 Minuten mit den besten Coaches auf der Bühne Menschen inspirieren. Aber darüber hinaus sind wir heute noch so viel mehr.
Wie genau funktioniert eigentlich das Geschäftsmodell von Greator?
Wir produzieren extrem viel hochwertigen Content mit den besten Experten auf unseren Events, bei uns im Studio oder in unseren Online-Kursen. Diesen veröffentlichen wir dann auf unserem YouTube-Kanal, über unseren Podcast und unsere Social Media Kanäle. Außerdem haben wir digitale Produkte und verschenken viele Inhalte – Wodurch wir eine große Community aufgebaut haben. Ein weiteres Event ist unser “Greator Festival” – Online und offline. Wir glauben einfach daran, dass wenn du Menschen inspiriert, und dadurch das Vertrauen aufbaust, dann möchten sie mit dir längeren und tieferen Weg gehen. Das heißt: Wir begleiten die Menschen langfristig mit unserem tiefgehendem Coaching-Programm.
Wie hat sich Greator seit der Gründung entwickelt?
Unser Unternehmen hat sich von der Event-Company zum digitalen Anbieter von Coaching entwickelt. Dafür hat sich unser Unternehmen stark weiterentwickelt. Heute, acht Jahre nach unserer Gründung haben wir nun über 120 Mitarbeiter an unserem Standort in Köln und sind gerade dabei zu internationalisieren, also Menschen auch international zu erreichen. Außerdem entwickeln wir immer mehr eigene Produkte – Aber die Vision ist gleich geblieben: Die besten Coaches auf unsere Plattform zu bringen, um Menschen zu ermächtigen, ihr eigenes Potenzial zu entfalten und in ihre Kraft zu kommen, um ein möglichst erfolgreiches und glückliches Leben zu führen. Dieser Zweck ist gleichgeblieben: Heute schaffen wir das aber mit noch besseren Produkten, einer sehr großen Community und besonders mit einem exzellenten Team aus internationalen Top-Talenten und haben so den Wandel von der Event-Company zum internationalen Tech-Unternehmen umgesetzt und arbeiten stets weiter daran.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Greator inzwischen?
Wir haben mittlerweile über 120 Mitarbeiter und haben seit zwei Jahren einen achtstelligen Umsatz. Pro Monat erreichen wir zwei Millionen unique Menschen und letztes Jahr waren insgesamt 55.000 Menschen auf unseren Events. 2019 waren wir außerdem auf dem ersten Platz Great Place To Work in Deutschland, 2020 auf dem zweiten Platz.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Naja, so richtig schief gegangen ist zum Glück noch nichts. Wenn ich genauer hinschaue, gibt es da natürlich ein paar Dinge – Das liegt aber an unserer Unternehmenskultur, weil wir sehr viel testen und auch bereit sind, aus Fehlern zu lernen. Neue Produkte sind natürlich auch schon mal gefloppt, aber das ist Teil unserer sehr pragmatischen Test-Kultur: Es ist ganz normal, man darf auch mal scheitern. Denn jedes Scheitern, jeder Fehler ist immer eine tolle Erkenntnis für uns. Hart getroffen hat uns sowohl wirtschaftlich als auch kulturell zum Glück noch nichts. Das konnten wir vermeiden.
Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Alles immer richtig gemacht haben wir sicherlich nicht, aber worauf wir immer großen Wert gelegt haben, ist unsere Unternehmenskultur – und diese weiterzuentwickeln. Die Bewahrung und Verbesserung unserer Unternehmenskultur liegt uns sehr am Herzen. Obwohl wir gerade stark wachsen, liegt da sehr unser Fokus und wir möchten uns auch weiterhin daran messen lassen, ob es uns gelingt, diese Kultur zu verbessern. Wir möchten ein Arbeitsplatz sein, an dem die Mitarbeiter sich wohl fühlen, ihre Passion einbringen und sich selbstständig weiterentwickeln können – um gemeinsam einen großen Impact zu haben.
Wo steht Greator in einem Jahr?
In einem Jahr sind wir bei knapp 200 Mitarbeitern und haben unsere Greator-App gelauncht – In Deutschland als auch international. Wir steuern mit viel Vorfreude auf das größte Festival im Bereich Persönlichkeitsentwicklung zu – bei dem die Welt nach Köln kommt, nach den ganzen verrückten Zeiten gerade. In 2021 wollen wir nämlich 50.000 Menschen auf unserem Greator-Festival begrüßen.
Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit circa 400 Startups, über 60 Coworking Spaces, Acceleratoren und Inkubatoren sowie attraktiven Investoren, zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH. #Koelnbusiness auf LinkedIn, Facebook und Instagram.