Horizn Studios strebt Sanierungsverfahren an – 25 % der Mitarbeiter müssen gehen
+++ Das Smart-Luggage-Startup Horizn Studios, das bisher rund 25 Millionen Euro eingesammelt hat, kämpft ums Überleben. Per Presseaussendung verkündet das Unternehmen: “Reisegepäck Start-Up Horizn Studios unter Druck infolge der globalen COVID-19-Krise: Unternehmen geht in Restrukturierungsphase”. Dabei verweist das Startup auf ein “vorläufiges Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung”. Die Verkündung kommt dabei nicht überraschend: Schon Anfang April haben wir im ds-Insider-Podcast über die nahende Krise bei Horizn Studios berichtet. Zuletzt war der Umsatz der Jungfirma in Folge der Corona-Krise “um mehr als 50 % eingebrochen”
+++ In der Pressemitteilung heißt es weiter: “Dieses auf Sanierung ausgelegte vorläufige Verfahren ermöglicht der Geschäftsführung in den kommenden drei Monaten einen Sanierungsplan auszuarbeiten und eine neue Finanzierung aufzustellen. Unterstützt wird sie dabei von den sanierungserfahrenen Beratern Olaf Schubert und Dr. Christian Matiebel sowie dem als vorläufigen Sachwalter eingesetzten Sanierungsexperten Stefan Ludwig von Schultze & Braun, der bereits mehrere Start-ups erfolgreich durch Krisen begleitete”.
+++ Zudem verkündet Horizn Studios einen Stellenabbau: 25 % der rund 60 Mitarbeiter müssen gehen. “Die Krise verlangt viel von uns allen ab. Leider sind wir bei Horizn Studios besonders stark betroffen und kommen nicht um harte Einschnitte herum. Besonders schmerzhaft sind die Personalkürzungen – wir verlieren nicht nur wunderbare Menschen, die uns nahe sind, sondern auch hochkarätige Talente, die wir voraussichtlich in Zukunft wieder suchen werden”, sagt Stefan Holwe, Gründer von Horizn Studios.
+++ “Ziel ist es, so schnell wie möglich eine neue Finanzierung aufzustellen, um nach der Krise wieder an den Erfolg der Marke anzuknüpfen”, teilen die Hauptstädter weiter mit. In der Vergangenheit investierten Milano Investment Partners, Project A Ventures, Vorwerk Ventures, Perpetual Investments, Tarsadia Investments und Astutia Ventures in das Startup. Die scheinen nun keine Lust mehr auf das Unternehmen zu haben.
+++ Insgesamt kostete der Aufbau von Horizn bis Ende 2017 bereits rund 11,4 Millionen. Das Berliner Smart-Luggage-Startup, das 2015 von Holwe und Jan Roosen gegründet wurde, vertreibt unter anderem ein Hartschalen-Kabinengepäck mit Fronttasche für Laptop und Co., mit herausnehmbarer Powerbank, mit der sich Smartphones und Tablets unterwegs aufladen lassen. Die Koffer kosten im Schnitt 300 Euro.
+++ Hintergrund: In Folge der Corono-Krise schlitterten zuletzt tausendkind, Vitraum, Sitzfeldt und Geschenke.de in die Insolvenz. Zudem stellte die Allianz das Millionen-Projekt abracar ein. Urlaubsguru wiederum musste sich von 40 Mitarbeitern trennen.
+++ Im #StartupTicker tickert die Redaktion von deutsche-startups.de kurz und knapp, was in der deutschen Startup- und Digital-Szene so alles los ist.
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