#Gründeralltag
Was 15 Gründer gerne vor der Gründung gewusst hätten
Regelmäßig bitten wir Gründerinnen und Gründer zum großen und beliebten Gründeralltag-Interview. Eine Frage, die wir jedem jungen oder erfahrenem Entrepreneur stellen lautet: “Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?” Hier 15 Antworten gebündet in der praktischen Übersicht.
Zu Beginn der Gründung war ich als Entwickler aktiv. Ich hatte mir gar keine Gedanken darüber gemacht, dass ich als Unternehmer selbst irgendwann gar nicht mehr coden würde – das haben zunehmend andere übernommen. Wenn das Unternehmen erfolgreich ist, verändert sich der Job ständig: Vor einigen Jahren war ich noch einen großen Teil meiner Zeit mit Kundenakquise und Marketing beschäftigt, inzwischen liegt der Fokus zunehmend auf der Arbeit am Unternehmen. Damit hat sich mein Aufgabenbereich völlig von seinem Ursprung entfernt.
Tobias Langmeyer, dynamic commerce
Für mich gibt es nichts, was ich gerne früher gewusst hätte, um beispielsweise Fehler zu vermeiden. Fehler und Risiken gehören zum Gründen dazu und sind auch Teil des Unternehmertums. Da ich in einem Unternehmerumfeld aufgewachsen bin, mit meinem Vater, der 1986 seine eigene Kaffeerösterei aufgebaut hat, habe ich schon sehr früh verstanden, was es heißt zu gründen. Schon immer war ich besonders von der Flexibilität und die Unabhängigkeit fasziniert, die damit einhergehen. Das wusste ich in dem Kontext quasi schon vor der Gründung von Karacho und hat mich auch weiter darin bestärkt, selbst zu gründen.
Jonas Braun, Karacho
Da ich bereits in anderen Startups in Führungspositionen gearbeitet habe und ihr Wachstum mitgestalten durfte, konnte ich dort umfangreiche Erfahrungen sammeln und Fehler machen, die ich nun bei meiner eigenen Gründung vermeiden konnte. Ich hatte sehr realistische Erwartungen.
Patrick-André Wilhelm, Beautymates
Gründer erhalten nur sehr selten und wenn, nur ungenügend Feedback über ihre Arbeit. Daher ist es manchmal schwierig, die eigene Performance einzuschätzen – vor allem, wenn man noch sehr jung ist.
Nikita Gulin, Agranimo
Ich bin mit meinen beiden Geschäftspartnern nun schon seit ein paar Jahren in der Gründerszene unterwegs – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Trotz aller Routine und Erfahrung lernt man nie aus. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich tatsächlich schon viel früher angefangen Projekte zu starten und Unternehmen zu gründen.
Manuel Wesch, JustRocket
Glücklicherweise hatte ich ja schon einige Erfahrungen in der Unternehmensentwicklung und konnte so ganz gut einschätzen, was mich erwartet. Trotzdem muss ich sagen, dass ich gerne früher gelernt hätte, Rückschläge nicht mit einer Niederlage gleichzusetzen. Oft fällt es uns schwer, dem auch etwas Positives abzugewinnen, obwohl gerade das so wichtig ist. Denn nach meiner Erfahrung sind Rückschläge sogar notwendig, um die eigenen Ziele zu erreichen. Sie können uns dazu bringen Dinge noch einmal ganz anders zu betrachten und neue Blickwinkel zu eröffnen.
Thomas Tibroni, Meravando
Dass die wenigsten Menschen im Berufsleben wirklich verbindlich sind.
David Lange, adlicious
Mein Mitgründer Jacob und ich sind Erstgründer. Wir kamen direkt aus der Uni, mit 1.000 Euro Startkapital. Anfangs waren uns viele Begriffe und Ansätze der erfolgreichen Startup-Gründung nicht wirklich bekannt. Es dauerte eine Zeit, uns dieses Wissen über Finanzierungen und Unternehmensaufbau für digitale Geschäftsmodelle gemeinsam praktisch anzueignen. Rückblickend hätte ich mir bereits im Studium mehr praxisnahe Tipps und Hilfestellungen für das Gründerdasein gewünscht. Ich habe klassisch die Rechtswissenschaften durchlaufen, mit sehr gutem und direktem Kontakt zu den Professoren. Einer von ihnen schickte mich letztendlich mit meiner Idee in den universitätseigenen Ideen- und Businessplanwettbewerb. Ich war seit jeher von dieser Idee überzeugt und mein bis dato halbes Leben mit der Digitalisierung des Rechtsmarktes befasst. Es war also klar: Ich muss es wagen. Eine direkte Unterstützung oder Mentoring während des Studiums gab es damals leider nicht.
Maximilian Block, advocado
Ich bin mir bewusst, dass man nicht alles vorhersehen und wissen kann, wenn man ein Startup aufbaut. Ich bin ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert und muss dabei immer andere Fähigkeiten erlernen und neues Wissen aufbauen. Also würde ich sagen: das Wichtigste, das man wissen sollte, ist, dass man nie genug weiß. Das bedeutet auch, dass du einfach anfangen musst, Dinge zu tun ohne dieses angenehme Gefühl zu haben, ausreichend vorbereitet zu sein. Und das ist auch das, was mir an Startups besonders gefällt. Es ist auch irgendwie toll, wie unvorhersehbar der Prozess beim Aufbau eines Startups ist.
Anna Stepanoff, Wild Code School
Kurz und knapp: Jeder kocht nur mit Wasser.
Monique Hoell, HelloBody
Es lohnt sich immer, mit etwas anzufangen. Es gibt noch nicht für alles auf der Welt eine Lösung, da kann jeder den Unterschied ausmachen. Genau diesen Gedanken versuche ich auch, mit meinem Podcast “Einfach anfangen” zu vermitteln, damit ihn andere Gründer*innen hoffentlich schon viel früher verinnerlichen.
Bastian Krautwald, deineStudienfinanzierung
Ich hatte die tolle Chance, dass ich schon mit sehr jungen Jahren eine erste Firma aufbauen konnte, damals noch unter dem Dach einer Holding. Dort gab es eine gute Fehlerkultur, etwas, was mich auch für bookingkit sehr geprägt hat. Ich konnte also schon früh Learnings in die neue Gründung einbringen. Sicher ist aber das Thema Recruiting/HR für mich eines der größten Learnings – und etwas, was ich offen gesagt zu Beginn unterschätzt habe. Aber nicht nur das Wissen um eine skalierbare Talent Acquisition, sondern auch die Execution, also das wirkliche Implementieren. Da hätte ich mir gern vor der Gründung jemanden gewünscht, der mich gepackt und gesagt hätte: “Das musst du im Griff haben – es wird dein Überleben sichern!”
Christoph Kruse, Bookingkit
Meine wichtigste Erkenntnis ist die große Freude an der Arbeit als Founder. Hätte ich vorher gewusst, wieviel Spaß mir das macht, dann hätte ich schon früher damit angefangen!
Michael Cassau, Grover
Einige Jahre vor meinem Gründer-Dasein als CEO der DoctorBox habe ich meine Praxis für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie im Herzen Berlins erfolgreich eröffnet. Zwar ist die Start-up Szene flexibler und schnelllebiger als die Gesundheitsbranche, aber Grundsätzliches ist auf beide Bereiche übertragbar. Beispielsweise war die Frage, wie ich ein Unternehmen zu führen habe, bei der Gründung von DoctorBox bereits beantwortet.
Oliver Miltner, DoctorBox
Da ich bereits seit meinem 18. Lebensjahr selbständig bin und diverse Firmen und Marken gegründet habe, war das Basiswissen für diese Gründung vorhanden. Überraschend ist jedes Mal wieder, dass der Staat immer neue bürokratische Hürden aufbaut. Deswegen bräuchte es meiner Ansicht nach eine völlig neue „Mentalität des Staates“ gegenüber Gründern. Beispielsweise, dass man sämtliche Bürokratie im ersten Jahr einer Gründung wirklich auf ein Minimum beschränkt.
Alexander Hanel, Rokstyle Living
Tipp: So sieht der Gründeralltag bei jungen und erfahrenen Startuppern aus
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