“Nichtentscheiden ist für mich der größte Fehler”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Alexander Hanel, Gründer von Rokstyle Living. Das junge Unternehmen bietet Accessoires wie Windlichter, Vasen oder Teller komplett aus Naturstein anbietet.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Halbwegs unspektakulär mit einer Tasse Kaffee, Computer hochfahren, Emails checken und Pressespiegel mit aktuellen Meldungen lesen, die wichtig sind.
Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Um ehrlich zu sein – gar nicht. Ich schalte ich nur im Urlaub ab. Und dann auch nur für zwei, drei Tage. Mir wird immer sehr schnell langweilig. Da ich meine Arbeit liebe, sehe ich das aber auch nicht als Problem an.
Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Da ich bereits seit meinem 18. Lebensjahr selbständig bin und diverse Firmen und Marken gegründet habe, war das Basiswissen für diese Gründung vorhanden. Überraschend ist jedes Mal wieder, dass der Staat immer neue bürokratische Hürden aufbaut. Deswegen bräuchte es meiner Ansicht nach eine völlig neue „Mentalität des Staates“ gegenüber Gründern. Beispielsweise, dass man sämtliche Bürokratie im ersten Jahr einer Gründung wirklich auf ein Minimum beschränkt.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Da ich das Glück habe, mit mehreren Unternehmen erfolgreich sein zu dürfen, ist die größte Herausforderung tatsächlich der Faktor Zeit. Bei Rokstyle Living reichen die Vorbereitungen bis zum Streetday, also dem ersten Tag wo wirklich verkauft wird, rund ein Jahr zurück. Es muss zuerst die Marke beim Patentamt angemeldet, die richtigen Lieferanten gefunden, Produkte entwickelt, Fachwissen angeeignet, Vertriebsstrukturen geplant und aufgebaut sowie ein Marketingkonzept erdacht werden. Das alles kostet enorm viel Zeit.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Nichtentscheiden ist für mich der größte Fehler: Ich arbeite daher jetzt nach der Devise: nichts vor sich herschieben – immer entscheiden. Hat man sich falsch entschieden, kann man daraus lernen.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Das ist eine Herausforderung. Aber es liegt auch an einem selbst. Man muss Menschen mit dem was man macht, begeistern können. Gelingt das, dann findet man auch schnell heraus, mit wem man jede Herausforderung angehen kann.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Es klang gerade schon mal an: Einfach machen, nichts aufschieben und nie aufgeben!
Ohne welches externe Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Tools sind ersetzbar, in meinem Fall ist es vor allem wichtig, dass immer genug Naturstein da ist. Seit Neuestem haben wir aber eine vollautomatische Gravier- und Fräsmaschine, die wirklich zahlreiche Möglichkeiten, beispielsweise in der Verzierung von Produkten für uns schafft – das macht Spaß und könnte sich zu einem wichtigen Tool entwickeln.
Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Vertrauen ist hier ein Stichwort. Erreichte Etappenziele sind auch ganz wichtig. Diese werden dann auch mit besonderen Events gefeiert. Egal ob bei der Berlinale, der Almrauschparty in Kitzbühel oder bei einem Konzert von bekannten Künstlern. Der Spaß sollte nie zu kurz kommen!
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Kaltakquise in der Schweiz, da braucht man wirklich ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.