#Interview

“Wir haben nicht primär auf Vertrieb und den reinen Verkauf gesetzt”

Unternehmen wie Fielmann, Intersport oder Check24 setzen auf Timify, ein Online-Tool für Terminbuchungen. "Wir betreuen mehrere tausend Einzelkunden in 28 Ländern mit einem Umsatz von über 1,5 Millionen Euro", sagt Gründer Andreas Knürr zum Stand der Dinge beim Startup.
“Wir haben nicht primär auf Vertrieb und den reinen Verkauf gesetzt”
Donnerstag, 14. November 2019VonTeam

Das Münchner Start-up Timify , das von Andreas Knürr geführt wird, positioniert sich als “Online-Terminvereinbarungssoftware für jedes Unternehmen”. An den Startt ging das Unternehmen 2012. “Wir haben damals zu dritt angefangen. Heute hat Timify mehr als 40 Mitarbeiter an zwei Standorten”, sagt Gründer Knürr. Auch das Konzept der Jungfirma, die früher als TerminApp unterwegs war, wandelte sich dabei: “Am Anfang lag der Fokus auf kleineren Dienstleistern und Einzelhändlern. Heute liegt unser Kerngeschäft eindeutig im Enterprise-Bereich mit Großkunden”.

Ein gutes Produkt war den Bajuwaren dabei immer wichtiger als ein wilder Sales-Ansatz, wie in viele Startups fahren. “Wir haben nicht primär auf Vertrieb und den reinen Verkauf gesetzt, sondern unser Schwerpunkt lag und liegt auf der Programmierung und der stetigen Verbesserung unseres Produkts. Und das in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und deren Erfahrungen. Denn wir sind der Überzeugung, dass Qualität sich letztendlich durchsetzt”, sagt Knürr. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Timify-Macher außerdem über Relaunchprobleme, Lizenzgebühren und Sicherheitsvorkehrungen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Timify erklären?
Ganz einfach: Wir haben einen digitalen Terminkalender per App programmiert. Für große und kleine Unternehmen mit vielen Filialen, Ressourcen und Terminen. Kinderleicht zu bedienen und leicht auszuwerten.

Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Ja, am Anfang lag der Fokus auf kleineren Dienstleistern und Einzelhändlern. Heute liegt unser Kerngeschäft eindeutig im Enterprise-Bereich mit Großkunden wie Fielmann, Intersport oder Check24.

Wie funktioniert denn euer Geschäftsmodell?
Bei unserem Geschäftsmodell, Software-as-a-Service (SaaS), bieten wir Kunden unsere Software gegen eine monatliche Lizenzgebühr an. Dabei können sich kleinere Dienstleister mit Hilfe unseres Classic-Produktes kostenlos registrieren und unser System in einer Basis-Version nutzen. Unser kostenpflichtiges Premium-Produkt bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen alle Funktionen für ihre Online-Terminvereinbarung und Ressourcenmanagement. Mit unserem ebenfalls kostenpflichtigen Enterprise-Produkt bieten wir eine flexible, vollumfängliche Lösung für alle Großkunden, um Timify in die nachhaltig in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren und deren Service online buchbar zu machen.

Wie genau hat sich Timify seit der Gründung entwickelt?
Wir haben damals zu dritt angefangen. Heute hat Timify mehr als 40 Mitarbeiter an zwei Standorten.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Timify inzwischen?
Wir betreuen mehrere tausend Einzelkunden in 28 Ländern mit einem Umsatz von über 1,5 Millionen Euro.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Der Relaunch unseres verbesserten Systems hat sich um vier Monate verzögert. Das lief in der Tat nicht optimal und hat zu viel Ärger geführt.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben nicht primär auf Vertrieb und den reinen Verkauf gesetzt, sondern unser Schwerpunkt lag und liegt auf der Programmierung und der stetigen Verbesserung unseres Produkts. Und das in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und deren Erfahrungen. Denn wir sind der Überzeugung, dass Qualität setzt sich letztendlich durchsetzt. Viele unserer Kunden arbeiten mit hohen Sicherheitsstandards, da sie unter anderem Bankdaten oder medizinische Informationen auf ihren Servern verwalten, hier muss man als qualifizierter Dienstleister eine professionelle Server Struktur mit allen Sicherheitsvorkehrungen bereitstellen.

Wo steht Timify in einem Jahr?
Wir haben uns zum klaren Ziel gesetzt Europas führendes Unternehmen für online Terminvereinbarung zu werden.

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Foto (oben): Timify