#Interview

“Zwei Bekloppte haben was auf der Pfanne”

Bei olav dreht sich alles um Pfannen. "Wir haben im Juli diesen Jahres gelauncht und stehen also noch ganz am Anfang. Was uns besonders begeistert, ist, wie viele Kunden hinter unserem nachhaltigen Ansatz wie auch dem Qualitätsgedanken stehen", sagt Gründer Till von Buttlar.
“Zwei Bekloppte haben was auf der Pfanne”
Montag, 21. Oktober 2019VonAlexander Hüsing

Mit der charmanten Betreffzeile “Zwei Bekloppte haben was auf der Pfanne” haben sich Till von Buttlar und Christina Neworal bei uns vorgestellt. Die Düsseldorfer haben zusammen das Kochgeschirr-Startup Olav ins Leben gerufen und wollen dies der Startup-Welt gerne kundtun. “Olav ist eine solche Direct-to-Consumer Brand, welche ihre Produkte nicht über Händler, wie beispielsweise Warenhäuser, sondern ausschließlich direkt an den Kunden verkauft, im Regelfall über den eigenen Webshop”, erklärt Mitgründer von Buttlar das Konzept hinter Olav.

Die Reise der Pfannenmacher ging Ende 2017 los. Mit der bisherigen Resonanz sind die Rheinländer zufriede: “Wir haben bereits genug Umsatz gemacht um noch vor Weihnachten neue Pfannen produzieren zu können. In unserem Team arbeiten gerade fünf Mitarbeiter daran, vor allem den Kundenservice und die Bereiche Presse und Marketing aufzubauen”. Das große Ziel der Jungunternehmer ist es, “ein profitables und gesundes Wachstum”. “Persönlich würden wir uns über einige tolle neue Olav-Produkte freuen und die Möglichkeit mit den richtigen Investoren das Wachstum europaweit fortzusetzen”, führt von Buttlar weiter aus. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Olav-Macher außerdem über Spiegeleier, Rohmaterial und Nachhaltigkeitsgedanken.

Wie würdest du deiner Oma Olav erklären?
Oma, wir sind nun endlich am Markt. Du weißt ja, mit unserem Startup wollen wir Spitzenqualität in der Küche wieder leistbar machen. Deswegen starten wir mit der perfekten Pfanne, an der meine Mitgründerin Christina und ich über ein Jahr gearbeitet haben. Unsere Pfanne hat einen dicken Kupferkern. Kupfer haben wir gewählt weil es Wärme 20 mal besser als Edelstahl leitet und um ein Vielfaches besser als Gusseisen. So kann man besonders präzise und gleichmäßig kochen und es gelingen dir Pfannkuchen und Spiegeleier optimal. Und wir möchten zudem im Pfannenhimmel etwas aufräumen: wenn unseren Kunden ihre Olav Pfanne zerkratzt, ist das kein Problem. Wir denken nachhaltig und beschichten sie gegen eine kleine Gebühr neu. Heute ist eben doch manches besser!

Hat sich das Konzept durch den Start irgendwie verändert?
Von unserem Konzept von Spitzenqualität zu leistbaren Preisen rücken wir nicht ab. Dennoch lernen wir jeden Tag dazu. Beispielsweise binden wir unsere Kunden und deren Feedback stark in die Produktentwicklung mit ein. So haben wir die Entwicklung einer Servierpfanne unserem Messer vorgezogen, an dem wir seit nun fast einem Jahr arbeiten.

Wie funktioniert denn euer Geschäftsmodell?
Olav setzt auf den Direktvertrieb. Ohne Zwischenhändler kontrollieren wir die ganze Wertschöpfungskette selbst. Wir sparen uns so die Margen an die Händler und können diese an den Käufer weitergeben. Dadurch, dass wir unsere Produkte über die eigene Internetplattform verkaufen, können wir außerdem den bestmöglichen Kundenservice anbieten und das Kundenerlebnis selbst gestalten. Unser Wiederbeschichtungsservice als nachhaltiges Thema, unsere ethischen Werte sowie unsere Produktionspartner werden transparent auf unserer Website dargestellt.

Wie genau hat sich Olav seit der Gründung entwickelt?
Wir haben im Juli diesen Jahres gelauncht und stehen also noch ganz am Anfang. Was uns besonders begeistert, ist, wie viele Kunden hinter unserem nachhaltigen Ansatz wie auch dem Qualitätsgedanken stehen.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wir groß ist Olav inzwischen?
Wir haben bereits genug Umsatz gemacht um noch vor Weihnachten neue Pfannen produzieren zu können. In unserem Team arbeiten gerade fünf Mitarbeiter daran, vor allem den Kundenservice und die Bereiche Presse und Marketing aufzubauen.

Bitte blicke einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahre so richtig schief gegangen?
Wir haben recht kurz vor Launch unser Websiteprojekt in den Sand gesetzt. So haben wir im kleinen Team bis hin zur letzten Minute eine neue Website aufbauen müssen. Gerettet hat uns letzten Endes ein Freund, der in kürzester Zeit alle noch notwendigen technischen Einstellungen vorgenommen hat um mit unserem Shop online zu gehen. Unsere Website ist momentan noch recht langsam. Wir arbeiten aber bereits an einer schnelleren Lösung.

Und wo habt ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben viele unserer Partner recht vorsicht ausgewählt. Das hat uns sicherlich hier und da etwas Zeit gekostet, dafür ist aber unser Produkt und der Service bis ins Detail geplant. So hat uns der jetzige Produktionspartner bereits mit Rat und Tat zur Seite gestanden, als wir noch am Produktdesign in New York gearbeitet haben. Anschließend haben sie uns unentgeltlich über Monate hinweg mit viel Know-How bei der Entwicklung des Rohmaterials unterstützt. Über die Zeit haben wir eine echte Vertrauensbasis aufgebaut und erst anschließend unsere ersten Produkte bestellt. Und dann ist da natürlich noch unser Service. Über diesen haben wir lange nachgedacht und viel diskutiert. Abgesehen vom Nachhaltigkeitsgedanken selbst, wollen wir unseren Kunden durch den Wiederbeschichtungsservice natürlich auch eine Serviceleistung bieten. Über das Kundenfeedback stellen wir fest, wie wichtig es den Leuten wirklich ist, gegen unsere Wegwerfmentalität anzugehen.

Wo steht Olav in einem Jahr?
Unser Ziel ist ein profitables und gesundes Wachstum. Persönlich würden wir uns über einige tolle neue Olav Produkte freuen und die Möglichkeit mit den richtigen Investoren das Wachstum europaweit fortzusetzen.

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Foto (oben): Olav

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.