Warum Startups beim Thema New Work Unternehmen so viel voraushaben
Wer sein eigenes Unternehmen gründet, hat einiges zu beachten, damit der Start zum Erfolg wird. Eine innovative Idee, umfassende Marktanalyse, ein detaillierter Businessplan und durchdachte Finanzierungsmöglichkeiten bringen nichts, wenn es an den passenden Professionals fehlt, die die Visionen in die Realität umsetzen. Dabei machen viele Start-up-Gründer den Fehler, am Anfang alles allein stemmen zu wollen. Gründe sind hier vor allem die Angst, dass die eigenen Ideen von anderen aufgegriffen und womöglich schneller von Wettbewerbern verwirklicht werden. Diese Angst vor Ideenklau ist in der Regel unbegründet im Vergleich zu den Vorteilen, die Start-ups haben, wenn sie Mitarbeiter einstellen oder sich Kooperationspartnern zusammentun, die auf ihrem Gebiet hervorragendes Können und Wissen nutzen. Um die besten digitalen Köpfe für sich zu begeistern, sollten Unternehmen auf den New-Work-Ansatz setzen.
New Work macht’s möglich
Start-ups sollten im „War for Talents“ versuchen, die besten Köpfe zu gewinnen, und brauchen hier keine Angst zu haben, nicht mit den großen Konzernen konkurrieren zu können. Gerade bei der Neugründung eines Unternehmens sind noch alle Wege der strategischen Führung offen, weshalb Start-ups den Einstieg in die Neue Arbeitswelt wesentlich leichter schaffen als Unternehmen, deren Prozesse seit Jahrzehnten bestehen. Gerade die Arbeitsweise nach dem New-Work-Konzept bricht die alten, oft statischen Arbeitsgefüge auf, was für Arbeitszeit, -platz und Personal gilt. Zwar können Start-ups nicht allzu hohe Gehälter zahlen, doch geht es den Professionals der Generation Y längst nicht mehr nur ums Geld. Sie wünschen sich vor allem Flexibilität, Selbstständigkeit sowie einen erfüllenden und sinnvollen Beruf, in dem sie Verantwortung übernehmen können und das Gefühl haben, wirklich etwas zu leisten. Das lässt sich gut mit dem Spirit verbinden, der hinter vielen Start-ups steht, nämlich mit einer guten Idee einen sinnvollen Mehrwert zu bieten. Außerdem geht der New-Work-Ansatz davon aus, dass Menschen am besten arbeiten, wenn sie das tun, was sie wirklich wollen. Daher steht hinter einem erfolgreichen Start-up vor allem ein Team, das aus voller Überzeugung für die Idee brennt.
Austauschen und Synergien nutzen
Für Start-ups bieten beispielsweise Co-Working-Spaces optimale Arbeitsbedingungen. Diese Arbeitsstätten bieten gegen Mietgebühren Equipment und Räume, die dann zeitlich befristet zur Verfügung stehen. Neben Büroräumen zum Arbeiten finden Start-ups hier Besprechungsräume für Meetings, Computer, Drucker, Scanner oder Beamer. So entfallen anfangs hohe Anschaffungskosten, die Neugründer wesentlich ertragreicher in gute Mitarbeiter investieren können. Gleichzeitig zeichnen sich Co-Working-Spaces als besonders wertvoll aus, da hier statt einer homogenen Bürogemeinschaft Menschen mit verschiedenen Berufen und Spezialisierungen arbeiten, wodurch eine sich gegenseitig ergänzende Community entsteht. Dies bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch, zur Synergienutzung und zum Arbeiten in einem interdisziplinären Team. Der Vorteil für Gründer: Verantwortungsbereiche und Arbeitsumfänge verringern sich für sie und sie profitieren gleichzeitig von mehr Ideenreichtum, konstruktiven Vorschlägen und einem regen Teamaustausch. Auch dieses Vorgehen lehnt sich stark am New-Work-Ansatz an, bei dem es weniger starre Hierarchien gibt, sondern jedes einzelne Teammitglied mehr Verantwortung übernimmt. Führungskräfte nehmen dabei nicht mehr die leitende Funktion ein, sondern eher die Position eines Mentors nach dem Prinzip des Shared Leaderships. Das Team trifft gemeinsam Entscheidungen und Moderation, Koordination und Empowerment stehen im Vordergrund. Stetiges Feedback auf einer ehrlichen Basis lässt Mitarbeiter wachsen, sowohl fachlich als auch in Bezug auf die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten.
Flexibler Schreibtisch
Start-ups setzen auf die junge Generation, und das zu Recht. Für die digitalen und freiheitsbewussten Köpfe von heute stellt der altbekannte Nine-to-five-Job und damit die strikte Trennung von Arbeit und Freizeit jedoch kein praktikables Konzept mehr dar. Die Übergänge sind fließend, sodass für die Arbeitnehmer von morgen kein Bedarf mehr besteht, Arbeit und Leben auszubalancieren. Hier können vor allem Start-ups mit flexiblen Arbeitszeiten und -orten einen attraktiven Anreiz bieten. Durch technische Neuerungen wie Cloudworking oder „bring your own device“ (BYOD) stellt die Digitalisierung alles zur Verfügung, was Angestellte für ihre Arbeit brauchen. So arbeitet der junge Vater lieber früh morgens und verbringt dafür den Nachmittag mit seinem Kind, während die Nachteule morgens um acht Uhr nicht produktiv sein kann, dafür nachts um zwei Uhr ihre Kreativität entfaltet. Jeder Mitarbeiter kann sein persönliches Potenzial bestmöglich ausschöpfen, und zwar wann immer es zu seinem Lebensmodell passt. Somit sollten Start-ups ihre Vernetzung von Beginn an ortsunabhängig und so flexibel wie möglich aufbauen. Die Lösung sind hier Collaboration-Tools – sehr flexible, skalierbare und nach Bedarf wählbare Softwarelösungen.
Da Start-ups in ihren jungen Unternehmensjahren automatisch viele Aspekte des New-Work-Konzeptes nutzen, haben sie hier gegenüber alteingespielten Unternehmen die Nase vorn, denn diese müssen sich aktuell Schritt für Schritt an diese neue Arbeitswelt gewöhnen.
Über den Autor
Christian Rampelt ist Gründer und Geschäftsführer des auf Headhunting spezialisierten Unternehmens dfind.com, dessen Fokus auf der Vermittlung von Führungskräften, High Potentials sowie Spezialisten im digitalen Bereich liegt. Er gründete die GmbH mit Sitz in Düsseldorf, nachdem er bereits in der Vergangenheit ein führendes Headhunting-Unternehmen im Digitalisierungsmarkt aufgebaut und erfolgreich vermarktet hatte.
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