Von Alexander
Dienstag, 1. Oktober 2019

“Konzentriere dich voll und ganz auf das, was du erreichen möchtest”

"Mir fiel es in der Vergangenheit schwer mich bei Konflikten in mein Gegenüber hineinzuversetzen. Oft beharrte ich auf meinem Standpunkt und konnte den der anderen Partei wenig bis gar nicht nachvollziehen. Das hat mich rückblickend betrachtet einige Male aufgehalten", sagt Thomas Tibroni von Meravando.

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Thomas Tibroni von Meravando. Das junge Kölner Startup kümmert sich um das Trendthema nachhaltige Kreuzfahrten.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Wenn ich am Morgen im Büro ankomme, richte ich zuallererst meinen Arbeitsplatz ein und connecte mein Notebook. Mir ist wichtig, für meine Kollegen immer erreichbar und direkt auf dem neuesten Stand zu sein. Anschließend mache ich eine kleine Runde durchs Büro, begrüße meine Kollegen. Hier und da ist auch noch Zeit für ein bisschen Smalltalk. Dann führt mich mein Weg in die Küche, wo ich mich mit ausreichend Wasser versorge – das ist bei einem langen Tag im Büro das A und O!

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Das geht natürlich nicht immer gleich gut, aber in der Regel brauche ich nicht viel Zeit, um nach einem Arbeitstag abzuschalten. Dafür nutze ich ganz einfach den Heimweg. Bei guter Musik oder einem interessanten Podcast komme ich schnell auf andere Gedanken und kann mich entspannen. Gleichzeitig freue ich mich aber auch schon auf zu Hause und meine Familie, denn dort angekommen wird dann mit den Kids noch einmal richtig aufgedreht und der Feierabend aktiv gestaltet.

Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Glücklicherweise hatte ich ja schon einige Erfahrungen in der Unternehmensentwicklung und konnte so ganz gut einschätzen, was mich erwartet. Trotzdem muss ich sagen, dass ich gerne früher gelernt hätte, Rückschläge nicht mit einer Niederlage gleichzusetzen. Oft fällt es uns schwer, dem auch etwas Positives abzugewinnen, obwohl gerade das so wichtig ist. Denn nach meiner Erfahrung sind Rückschläge sogar notwendig, um die eigenen Ziele zu erreichen. Sie können uns dazu bringen Dinge noch einmal ganz anders zu betrachten und neue Blickwinkel zu eröffnen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Natürlich erwarteten mich viele Hürden und auch nicht wenige der bereits angesprochenen Rückschläge auf dem Weg zur Gründung. Darüber sollte sich jeder Gründer bewusst sein und jede Hürde auch als Chance sehen. Einmal abgesehen von betrieblichen Schwierigkeiten war meine größte Herausforderung allerdings jeden Tag ein gutes und gesundes Mittagessen zu finden – und mir die Zeit zu nehmen dieses auch zu genießen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Mir fiel es in der Vergangenheit schwer mich bei Konflikten in mein Gegenüber hineinzuversetzen. Oft beharrte ich auf meinem Standpunkt und konnte den der anderen Partei wenig bis gar nicht nachvollziehen. Das hat mich rückblickend betrachtet einige Male aufgehalten. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, in Diskussionen die Perspektive zu wechseln und sich selbst immer wieder zu hinterfragen. Nur so kann man an sich und seinen Aufgaben wachsen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Zunächst einmal offen und ehrlich kommunizieren. Uns ist es sehr wichtig, dass neue Mitarbeiter wissen, wofür Meravando steht und dass sie zu unserem Unternehmen passen. Wenn sie unsere Werte und Visionen teilen und sich menschlich gut ins Team einfügen, ist die Zusammenarbeit für beide Seiten einfacher und das Miteinander von vorneherein entspannter. Im Hinblick auf diese Punkte haben wir gelernt, keine Kompromisse einzugehen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Am wichtigsten ist es, das eigene Ziel niemals aus den Augen zu verlieren, an den persönlichen Erfolg zu glauben und die Gewissheit dessen richtig zu verinnerlichen. Daher lauten meine drei ultimativen Tipps für eine Unternehmensgründung! Erstens: Fokussieren, Zweitens: Fokussieren und Drittens: Fokussieren! Konzentriere dich voll und ganz auf das, was du erreichen möchtest und vertraue auf deine eigenen Stärken.

Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Beim Aufbau eines neuen Unternehmens sind viele Tools hilfreich, aber wenn ich mich für eines entscheiden müsste, dann wäre es für mich wohl aktuell Trello.  Trello ist ein Tool mit dem man Projekte sehr gut organisieren und im Blick behalten kann. Wir haben fast alle Bereiche unseres Unternehmens mit Trello organisiert. Ob Marketing, Social Media, Buchhaltung oder Vertrieb. Das Tool ist sehr vielseitig einsetzbar.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Mit Humor. Zudem versuchen wir das Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter so angenehm wie möglich zu gestalten und pflegen eine offene Kommunikationskultur. Daneben bieten wir zahlreiche schöne Benefits an, von denen das ganze Team profitiert. Von dem tollen Essen unserer Spitzenköchin, über Deskbikes, Weiterbildungen und Prämien bis hin zu gemeinsamen Ausflügen, einer Dachterrasse und der – gerade während der letzten heißen Sommer unverzichtbaren – Klimaanlage ist alles dabei!

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Die Stimmung bei uns im Team ist ziemlich gut, auch nach der Arbeit verbringen wir hin und wieder gerne Zeit miteinander und veranstalten verschiedene Events. Eines dieser After-Work-Events ist vor einiger Zeit ziemlich wild geworden, daher würde ich sagen: unser letztes Afterwork-Bingo.

Kölle is e jeföhl – #Köln


In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.

Foto (oben): Meravando