Von Alexander
Montag, 19. August 2019

“Zu Beginn war es eine Herausforderung, sämtliche Aufgaben allein zu bewältigen”

"Es kommt vielleicht eine Phase, in der andere oder vielleicht sogar man selbst Zweifel an dem Erfolg des Unternehmens hat. Hier sollte man einen Schritt zurückgehen um mit etwas Abstand die Situation beurteilen", rät Patrick-André Wilhelm, Gründer von Beautymates.

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Patrick-André Wilhelm, Gründer von Beautymates.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
So früh wie möglich aufstehen – meistens war es eine lange Nacht -, dann einen Kaffee trinken und Google Analytics checken. Neben dem Abarbeiten von E-Mails dreht sich ein großer Teil – vor allem zum Start – um administrative Themen und den optimalen Marketing-Mix. Also entscheiden: Make or Buy, welche Agenturen sollte man wofür nehmen, was löst man inhouse, mit wem sollte man eine Kooperation eingehen etc. Das Wichtigste aber ist, grade zum Start, wo alles noch flexibel ist, zu testen und anzupassen, damit die Vision vom eigenen Unternehmen optimal umgesetzt werden kann.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
In der Anfangsphase ist das oft eher schwierig. Aber auch der längste Tag muss irgendwann ein Ende haben. Das konsequente Abschalten aller Arbeitsgeräte ist ein guter Weg, um den Tag ausklingen zu lassen.

Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Da ich bereits in anderen Startups in Führungspositionen gearbeitet habe und ihr Wachstum mitgestalten durfte, konnte ich dort umfangreiche Erfahrungen sammeln und Fehler machen, die ich nun bei meiner eigenen Gründung vermeiden konnte. Ich hatte sehr realistische Erwartungen. 

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Zu Beginn war es eine Herausforderung, sämtliche Aufgaben allein zu bewältigen. Inzwischen ist es mir gelungen, ein kleines Expertenteam aufzubauen und ich merke, wie die Unternehmensentwicklung immer mehr an Fahrt aufnimmt. 

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Sicherlich ist es eine Herausforderung, den Fokus beizubehalten. Insbesondere in der Vorbereitungszeit gibt es enorm viele kleinteilige Themen und Aufgaben, mit denen man sich nicht beschäftigen will, aber muss. Da man aber nicht alles perfektionieren kann, ist es ein ständiges Abwägen, was als nächstes wichtig ist und wie viel Zeit dafür zur Verfügung steht.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Unabhängig von Stellenausschreibungen haben sich bei uns persönliche Empfehlungen bewährt. Eine Empfehlung gibt einen Vertrauensvorschuss. Wir haben damit ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und konnten ambitionierte, leidenschaftliche Mitarbeiter gewinnen, mit denen wir gerne zusammenarbeiten. 

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Es kommt vielleicht eine Phase, in der andere oder vielleicht sogar man selbst Zweifel an dem Erfolg des Unternehmens hat. Hier sollte man einen Schritt zurückgehen um mit etwas Abstand die Situation beurteilen. Meistens sind es einfach Momente, zum Beispiel durch viele Hürden gleichzeitig, dich sich summieren, die emotional grade schwer wiegen, aber objektiv betrachtet nur eine kleine Rolle spielen.

Ohne welches externe Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Google Analytics zählt für mich zu den wichtigsten Tools für ein Startup, das sich in der digitalen Welt behaupten will. Für Marketing ist der Facebook Business Manager unumgänglich.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Eines der wichtigsten Dinge ist, dass jeder Mitarbeiter ein Arbeitsumfeld hat, welches zu seinen individuellen Bedürfnissen passt. So können auch die intensivsten Arbeitsphasen gut bewältigt werden. Das ein oder andere Teamevent lockert die Stimmung zusätzlich auf.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Davon gab es zahlreiche, vor allem in der ganz jungen Phase des Unternehmens. Fest steht, dass jede Person, die sich dafür entscheidet, ein eigenes Unternehmen zu gründen und etwas von null auf aufzubauen, eine spannende und wilde Zeit erleben wird.

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Foto (oben): Beautymates