“Die Bürokratie ist eine dauerhafte Hürde”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Jan van Ahrens von sharemagazines. Das Unternehmen aus Hamburg bietet einen digitalen Lesezirkel an.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ich versuche eine gute Balance zu meinem stressigen Alltag zu finden und starte daher in den meisten Fällen mit einem reichhaltigen Frühstück. Das ist die beste Grundlage für alle Aktivitäten und Herausforderungen, die mich tagsüber erwarten. Man trifft mich ab acht Uhr morgens im Büro an, wo ich mich als erstes mit den tagesaktuellen Nachrichten beschäftige, bevor es ans geschäftliche geht.
Wie sieht Deine Mittagspause aus?
Die Mittagspause ist für mich genauso ein Teamereignis, wie es auch der Arbeitsalltag ist. Alle Kollegen, die da sind, kommen mit und wir essen gemeinsam. Dadurch kommen wir mindestens einmal am Tag aus dem Büro raus und bekommen den Kopf frei. Es sei denn natürlich, wir bestellen alle zusammen etwas. Aber egal was wir tun, wir tun es gemeinsam.
Was machst du, wenn deine Konzentration nachlässt?
Hier halte ich es sehr klassisch und simpel. Spazieren gehen und Musik hören – Dinge, die ich überall machen kann. Frische Luft und ein bisschen Bewegung bringt mich immer wieder in Schwung oder auch zurück auf den Boden der Tatsachen.
Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Ich spiele sehr gerne Squash oder auch Golf. An manch anderen Tagen will ich einfach runterfahren und man findet mich auf dem Sofa mit einer neuen Netflix-Serie oder beim Dinner mit Freunden.
Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Gar nichts. Ich finde es spannend, dass jeden Tag etwas Neues passiert und ich nicht immer genau weiß, was auf mich zukommt. Ich bin ein Überraschungstyp.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Ich habe nebenher den Master gemacht und in der Gründungsphase eine Masterarbeit zu schreiben war sicherlich eine persönliche Hürde, die ich unbedingt schaffen wollte. Professionell hat man zusätzlich, wenn man ganz frisch beginnt, meistens kaum einen Überblick über die rechtliche Situation in Deutschland und was man tatsächlich alles als junges Unternehmen beachten muss. Da heißt es dranbleiben und sich nicht erschlagen lassen. Die Bürokratie ist aber eine dauerhafte Hürde, die sich gerne zu Beginn aber auch später immer wieder blicken lässt.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Wir als Unternehmen haben sicherlich bereits den einen oder anderen Fehler gemacht. Ein großer signifikanter Fehler sticht dabei aber nicht heraus. Es ist, wie so oft, learning by doing – Fehler sind wichtig, um zu wachsen, aber im besten Falle sind diese dann langfristig nicht mehr der Rede wert. Die wirklich großen Fehler konnten wir dank unserer erfahrenen Business Angels, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen, im Voraus vermeiden.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Netzwerken. Trefft euch mit Leuten, auch solchen die anders denken als ihr, erzählt von eurer Idee und seid offen für das Feedback was da kommt. Natürlich muss man zu seiner Grundidee stehen, doch wenn man empfänglich bleibt für die Stimmen und Meinungen von außen, dann bekommt man manchmal im richtigen Moment den fehlenden Input, der einen weiterbringt.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Das war als mein Kollege Oliver Krause, unser CFO bei sharemagazines, und ich uns auf eine Veranstaltung geschlichen haben. Wir wussten, dass zwei Gäste aus Griechenland auf der Gästeliste standen aber nicht erscheinen konnten. Also nutzten wir die Gelegenheit und gaben uns kurzerhand als diese aus. Das war eine witzige Aktion, die aber nicht von langer Dauer war. Als der Gastgeber uns dann begrüßte stellte sich mein Kollege mit „Hallo, ich bin Olli“ vor. Da war der Gag natürlich geplatzt.
Ohne welches externe Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Wenn ich die Wahl treffen muss dann ist es Slack, für unsere Teamkommunikation und der Vacationizr für die Teamkoordination. Alle sind immer viel unterwegs und dass wirklich das gesamte Team zusammen kommen kann ist eher selten, daher ist es umso wichtiger klare Kommunikationswege zu nutzen die über alles Relevante schnell und verlässlich informieren. Das fördert die Zusammenarbeit aber auch die persönliche Interaktion, wenn jeder über die nächsten Schritte informiert ist.
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