#Hintergrund
Der unglaubliche (und millionenschwere) Boom der Logistik-Startups
Neben E-Scootern un Cannabis ist Logistik derzeit das Thema der Stunde in der deutschen Startup-Szene. Zahlreiche Startups und Grownups versuchen momentan das wichtige Thema Logistik in all seinen Facetten und mit all seinen Herausforderungen zu bearbeiten. Das junge Startup Fliit vermittelt Transportfahrten für Lebensmittel. Seven Senders wiederum positioniert sich als Paketversand-Plattform für den europäischen Raum. FreightHub dagegen versucht die klassische Welt der Speditionen zu digitalisieren.
Die vielen Logistik-Startups im Lande sammelten zuletzt auch richtig viel Geld ein. Das Segment ist somit im doppelten Sinne richtig heiß. Allein in die nachfolgenden Startups und Grownups flossen zuletzt mehr als 50 Millionen Euro. Insbesondere FreightHub entwickelte sich dabei zum absoluten Logistik-Überflieger. Vom Wettbewerber InstaFreight war dagegen schon lange nichts mehr zu hören. Das Startup sammelte zuletzt 2017 offiziell Geld ein.
Carrypicker
Das Hamburger Startup Carrypicker, das von Andreas Karanas gegründet wurde, will Lastwagen effizienter auslasten und fahren lassen. “In Bruchteilen von Sekunden errechnet Carrypicker die jeweils beste Lösung für die Disposition von Transportgütern auf der Straße. Dadurch sind erhebliche Effizienzsteigerungen möglich”, teilt die Jungfirma mit. Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) investierte über sein Förderprogramm mFUND kürzlich 2,4 Millionen Euro in Carrypicker.
codept
Der Berliner Logistik-Inkubator und -Investor Beam investierte kürzlich einen ungenannten Betrag in das junge Berliner Startup codept, eine Logistik-API. Das Unternehmen wurde von Jonas Grunwald, früher Contorion, und Felix Ostwald, früher Zalando und Otto, gegründet. Hinter Beam steckt der westfälische Mittelständler Beumer, ein Hersteller von Sortier- und Transportanlagen. Das Team wird von Robert Bach, Mitgründer von Coffee Circle, geführt.
Fliit
Carsten Maschmeyer und die Reederei Maersk investierten kürzlich 10 Millionen Euro in das Berliner Lebensmittel-Logistik-Unternehmen Fliit. Das Startup, das Transportfahrten für Lebensmittel vermittelt und einen monatlichen Umsatz von einer knappen Million Euro generiert, wurde 2016 von Flavio Alari gegründet. Mit dem frischen Kapital plant Fliit im Ausland zu expandieren und die Entwicklung der digitalen Plattform voranzutreiben.
FreightHub
Rider Global, Maersk Growth, Northzone, Global Founders Capital (GFC) und Cherry Ventures investierten kürzlich beachtliche 30 Millionen US-Dollar in FreightHub, ein Speditionsdienstleister aus Berlin. Das Unternehmen wurde 2016 von Ferry Heilemann, Erik Muttersbach, Michael Wax und Fabian Heilemann gegründet. Mit dem frischen Investment plant FreightHub neben den technologischen Investitionen seinen Standort in Asien auszubauen.
sennder
Der bekannte US-Investor Accel investierte kürzlich in das Berliner Logistik-Startup sennder. Auch die Altinvestoren Holtzbrinck Ventures, Scania und Project A waren bei der letzten Investmentrunde dabei. Insgesamt floss dabei ein zweistelliger Millionenbetrag in das junge Unternehmen, das von Julius Köhler, Nicolaus Schefenacker und David Nothacker gegründet wurde. Das Logistikstartup aus Berlin verbindet über seine Softwareplattform Händler und Transportunternehmen.
Seven Senders
Digital+Partners und btov Partners investierten kürzlich 16 Millionen Euro in Seven Senders, eine Paketversand-Plattform für den europäischen Raum, die seinen Kunden durch eine Tracking- und Monitoringlösung Transparenz im Versandprozess anbietet. Mit dem frischen Investment plant das Unternehmen, das 2015 in Berlin von Johannes Plehn und Thomas Hagemann gegründet wurde, das Wachstum und die internationale Expansion voranzubringen.
Shipsta
Der Frühphaseninvestoren RTP aus Russland und Mangrove aus den USA investierten kürzlich einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in das Shipsta, ein von Christian Wilhelm in Luxemburg gegründetes Unternehmen, das Frachtaufträge vermittelt. Das frische Kapital soll genutzt werden, um die Mitarbeiterzahl von knapp 40 zu verdoppeln und das Angebot zu einem Marktplatz auszubauen.
Synfioo
btov Partners und Senovo investierten kürzlich 2,5 Millionen Euro in das Potsdamer Startup Synfioo. Zuvor investierten bereits BFB Brandenburg Kapital, HPI Seed Fund und mehrere Business Angel in die Jungfirma, die 2015 im Anschluss an ein mehrjähriges Logistik-Forschungsprojekt am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam gegründet wurde. Synfioo positioniert sich als “Supply Chain Visibility-Plattform”. Das Unternehmen hilft seinen Kunden etwa Störquellen auf der Transportroute zu prognostizieren.
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