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Stuttgarter ADAC-Killer JimDrive steht vor dem Aus

JimDrive ist insolvent! Im Jahresabschluss Bis Ende 2017 flossen rund 4,1 Millionen Euro in die Jungfirma. Im Jahresabschluss für 2017 ist bei JimDrive ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 2,4 Millionen Euro verbucht. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis zu diesem Zeitpunkt rund 4,5 Millionen.
Stuttgarter ADAC-Killer JimDrive steht vor dem Aus
Freitag, 14. Juni 2019VonAlexander Hüsing

+++ Das Stuttgarter Startup JimDrive, eine Art ADAC für die Generation Internet, ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Markus Eibofner bestellt. Der moderne Automobilclub wurde in den vergangenen Jahren unter anderem von den Check24-Gründern, dem Venture-Ableger der Motor Presse Stuttgart, SpeedInvest, Auden und Business Angels wie Andre Alpar, Kersten Jodexnis, Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller unterstützt. Bis Ende 2017 flossen rund 4,1 Millionen Euro in die Jungfirma.

+++ JimDrive ging 2016 an den Start. “Die etablierten Automobilclubs, allen voran der ADAC haben sich in den letzten 20 Jahren von ihrem eigentlichen Kern, Autofahrer bei einer Panne zu unterstützen, mehr und mehr entfernt”, erklärte Timo Weltner, der das Startup gemeinsam mit Sofian Oweideh und Christoph Mayer gegründet hat, damals. JimDrive versuchte Kunden vor allem für die Dienstleistungen Pannenhilfe zu gewinnen.

+++ Im Jahresabschluss für 2017 ist bei JimDrive ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 2,4 Millionen Euro verbucht. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis zu diesem Zeitpunkt rund 4,5 Millionen. “Die Gesellschaft ist buchmäßig überschuldet. Zum 31.12.2017 wird ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von € 274.227,70 ausgewiesen”, teilt das Unternehmen dazu mit. Schon Ende 2017 sah es somit nicht gut aus bei JimDrive. Eine interne Investmentrunde verschaffte dem Unternehmen danach wohl etwas Luft. Nun aber steht JimDrive vor dem Aus.

Update (17. Juni): Der Automobilclub ACV Verkehr bietet allen JimDrive-Mitgliedern Pannenhilfe an: “Bereits für 59 Euro im Jahr erhalten Singles den vollen Leistungsumfang des ACV, junge Leute bis 23 Jahre zahlen sogar nur 49 Euro im Jahr”. Aktuell zählt der ACV mehr als 417.000 Mitglieder.

Update (18. Juni): Auch der Automobilclub von Deutschland (AvD) bietet allen JimDrive Kunden Unterstützung an! Der AvD bietet konkret “einen kostenlosen Umstieg auf die AvD Mitgliedschaft für die restliche Laufzeit der bestehenden JimDrive Mitgliedschaft (maximal 1 Jahr) an”.

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Foto (oben): JimDrive

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.