#Gastbeitrag
Wie die DSGVO Startups zwingt, sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung zu befassen
Die DSGVO soll die persönlichen Rechte der Verbraucher schützen. Gerade für kleinere Unternehmen mit limitierten Ressourcen ist sie jedoch auch eine echte verwaltungstechnische Herausforderung. Immerhin, sie setzt diese auch unter Zugzwang, sich aktiv mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung zu befassen und ist ein deutlicher Fingerzeig, sich mit dem Gold unserer Zeit auseinander zu setzen – den Daten.
-
Der Datenschutzbeauftragte: Haben mehr als zehn Mitarbeiter Zugriff auf personenbezogene Daten – schreiben z. B. mit Kunden E-Mails – ist die Inanspruchnahme eines Datenschutzbeauftragten Pflicht. Anders als früher kann dieser nicht erst herangezogen werden, wenn Datenschutzbehörden wegen konkreter Punkte nachfragen, sondern muss dauerhaft für das Unternehmen zuständig und bei der betreffenden Behörde gemeldet sein. Besitzen Unternehmen nicht die Ressourcen für eine volle Stelle, kann dieser extern angesiedelt sein.
-
Dokumentationspflicht: Die Pflichten zur genauen Erfassung der Datenspeicherung haben sich durch die DSGVO drastisch erhöht. Welche Daten warum wo aufgezeichnet werden, muss genauestens festgehalten werden. Zudem muss der Datenschutzbeauftragte nachweisen, dass die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Passiert dies nicht, kann es für das Unternehmen teuer werden.
-
Recht auf Vergessenwerden: Daten dürfen nur noch so lange gespeichert werden, wie es zur Erfüllung des ihnen zugedachten Zwecks nötig ist. Streng genommen müssen Restaurants nach dem Besuch des Gastes zum Beispiel dessen Reservierungsdaten löschen. Zusammengefasst heißt dies: Unternehmen brauchen einen geregelten Lösch-Plan, um sich nicht strafbar zu machen.
Wer sich von der DSGVO nicht betroffen fühlt, schöpft entweder die Chancen der Digitalisierung nicht aus, weil er Daten nicht systematisch als Informationsquelle nutzt – oder ist sich der damit verbundenen Herausforderungen nicht bewusst. Daten sind das Gold unserer Zeit, helfen sie doch, Prozesse effizienter zu gestalten, fundiertere Entscheidungen zu treffen und Kunden gezielter anzusprechen. Auch in der Forschung eröffnen sie große Chancen, um beispielsweise neue Lösungen zur Behandlung von Krankheiten zu finden. Doch trotz aller Vorteile gehören Daten in der Regel nicht demjenigen, der sie verarbeitet. Auch wenn die DSGVO durchaus als wettbewerbseinschränkender Nachteil gegenüber dem außereuropäischen Ausland verstanden werden kann, ist sie eine Warnung für einen gewissenhaften Umgang. Denn gerade heute, da Künstliche Intelligenz an Fahrt aufnimmt, müssen Verbraucher ein Gefühl von Sicherheit vermittelt bekommen, um die neuen Technologien zu akzeptieren. Und: Nur wer die geltenden Bestimmungen einhält, kann mittels Datenauswertung positiven Fortschritt generieren.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.