Von Alexander
Freitag, 17. Mai 2019

“Mittlerweile setzen wir nicht mehr auf Rabatt-Aktionen”

"Wir haben uns in unserem ersten Jahr 2016 voll und ganz auf die Produktentwicklung konzentriert. In 2017 konnten wir dann den Prototyp im Rahmen von Pitches vorstellen und haben darüber einen Investor gefunden. In 2018 sind wir dann richtig mit Marketing und Vertrieb durchgestartet", sagt Alexander Hoyer von Dankebox.

Das kleine Düsseldorfer Startup Dankebox bietet seinen Kunden verschiedene Themenboxen an, die hochwertige Inhalte von Manufakturen enthalten und äußerlich individualisierbar sind. “Die edle Haptik, die hohe Qualität der Inhalte, nachhaltige Herstellung sowie die zahlreichen Personalisierungsmöglichkeiten bringen dem Beschenkten ein Höchstmaß an Wertschätzung entgegen. Gleichzeitig ist der Aufwand für den Schenkenden minimal. Im Prinzip muss man nur einen der Inhalte wie Olivenöl, Fleur de Sel, Fruchtaufstrich, Pralinen oder Tee auswählen und kann dann die Grußkarte individualisieren”, erklärt Gründer Alexander Hoyer das Konzept. Bisher ist das Unternehmen mit diesem Konzept gut unterwegs. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Hoyer über Papiersorten, Firmenkunden und Outsourcing.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Dankebox erklären?
Wir bieten edle 3-in-1 Geschenkboxen an, aktuell zu vier Themen, weitere sind in Planung. Jede Box enthält ein edles Geschenk und eine individuelle Grußkarte. Bei den Geschenken handelt es sich um hochwertigen Feinkost-Inhalte von Manufakturen, zum Beispiel Olivenöl, Pralinen, Tee und Fruchtaufstriche. Dabei achten wir darauf, dass die Geschenke weitgehend handgemacht oder regional produziert sind. Das Besondere an der Idee: Der Schenkende kann die enthaltene Grußkarte mit seinem Wunschtext individualisieren. Firmen können auch die Verpackung – äußere Box – personalisieren, etwa mit ihrem Logo oder anderen hochwertigen Papiersorten. Die Dankebox wird nachhaltig hergestellt – wir fertigen diese in Zusammenarbeit mit einer Behindertenwerkstatt und die verwendeten Materialien sind fast vollständig recyclebar.

Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Wir haben die Aspekte Nachhaltigkeit und Regionalität noch stärker in den Vordergrund gestellt. So haben wir die Zusammenarbeit mit der Behindertenwerkstatt WFAA aus Düsseldorf ausgebaut und arbeiten auch eng mit unserem Papierlieferanten GMUND zusammen, einer familiengeführten Papiermanufaktur vom Tegernsee in Deutschland. Außerdem haben wir fast alle Produktionsschritte zentral in den Raum Düsseldorf verlagert, auch um die Kapazitäten zu erhöhen, denn wir konnten unsere verkauften Mengen von 2017 auf 2018 verzehnfachen.

Wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Ganz einfach: Wir kaufen hochwertige Inhalte und Materialien ein, veredeln und personalisieren diese und verkaufen sie an Endkunden und Firmenkunden. Damit helfen wir unseren Kunden bei der Geschenksuche, die Schenkenden können darüber ohne viel Aufwand ihre Wertschätzung gegenüber Kunden, Gästen oder Freunden ausdrücken.

Wie hat sich Dankebox seit der Gründung entwickelt?
Wir haben uns in unserem ersten Jahr 2016 voll und ganz auf die Produktentwicklung konzentriert. In 2017 konnten wir dann den Prototyp im Rahmen von Pitches vorstellen und haben darüber einen Investor gefunden sowie erste Verkäufe generiert. In 2018 sind wir dann richtig mit Marketing und Vertrieb durchgestartet. Wir konnten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verzehnfachen und namhafte Kunden wie Mercedes, Google, Robinson und Wüstenrot gewinnen. Es kommen immer neue dazu und auch der Einzelhandel interessiert sich für unser Produkt.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Dankebox inzwischen?
Wir sind zwei interne aktive Mitarbeiter, plus externe freie Vertriebsmitarbeiter und viel Outsourcing an zum Beispiel an eine Behindertenwerkstatt, eine Druckerei etc. Es gibt vier Gesellschafter, davon ein Business Angel und die NRW.Bank mit dem Förderprogramm NRW.SeedCap. Unsere Umsatzzahlen möchten wir aktuell nicht veröffentlichen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Wir haben am Anfang Ressourcen in Marketingkanäle investiert, die uns nicht viel gebracht haben, zum Beispiel Affiliate Marketing oder Gutscheincodes. Das war aber zu früh, unser Produkt war noch zu unbekannt, man muss es erst einmal kennen lernen. Außerdem setzen wir mittlerweile nicht mehr auf Rabatt-Aktionen, das passt nicht zu einem Premium-Produkt. Dieses Try & Error muss man aber auch als Startup einfach machen, etwas ausprobieren und dabei lernen. Heute wissen wir gut, was bei uns funktioniert.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität implementieren und trotzdem zu einem attraktiven Preis anbieten können.

Wo steht Dankebox in einem Jahr?
Wir möchten gern weitere Themenboxen herausbringen und stärker im Einzelhandel präsent sein. Vielleicht sogar mit eigenen Shops. Außerdem möchten wir unseren Umsatz bis Jahresende erneut verzehnfachen.

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Foto (oben): Dankebox