#Zahlencheck

Deposit Solutions: 5,7 Millionen Umsatz, 10,4 Millionen Verlust

Der Aufbau von Deposit Solutions - unter anderem Zinspilot - kostete bereits knapp 19,9 Millionen. Wobei rund 16,8 Millionen davon auf die Jahre 2016 und 2017 entfallen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Alleine der Personalaufwand stieg zuletzt von 3,4 Millionen auf 8,9 Millionen.
Deposit Solutions: 5,7 Millionen Umsatz, 10,4 Millionen Verlust
Mittwoch, 8. Mai 2019VonAlexander

Bis Ende 2017 flossen bereits rund 28 Millionen Euro in das Hamburger FinTech Deposit Solutions – bekannt für Zinspilot und savedo. Im Sommer des vergangenen Jahres sammelte das Unternehmen dann weitere 100 Millionen US-Dollar ein, bei einer Bewertung von 500 Millionen Dollar. Das FinTech, das 2011 von Tim Sievers gegründet wurde, positioniert sich als sogenannte Banking-Plattform für Spareinlagen. Das Angebot richtet sich sowohl an Privatkunden als auch Geldinstitute.

Im brandneuen Jahresabschluss liefert Deposit Solutions nun erstmals handfeste Zahlen zum Stand des Unternehmens. 2017 erwirtschaftete die Jungfirma demnach einen Umsatz bin Höhe von 5,7 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es nur 2,7 Millionen. “Das Geschäftsjahr 2017 war für das Unternehmen sehr erfreulich. Die Umsatzerlöse des Unternehmens verbesserten sich deutlich, denn das Unternehmen konnte neue Produkt- und Kundenbanken einbinden. Das Gesamtvolumen der übermittelten Einlagen übertraf vor Ende 2017 die Marke von 4 Milliarden EUR”, teilt das Unternehmen dazu weiter mit.

Der Jahresfehlbetrag lag 2017 bei 10,4 Millionen, nach 6,4 Millionen im Jahr zuvor. Seit dem Start häufte Deposit Solutions bisher Verluste in Höhe von knapp 19,9 Millionen an. Wobei rund 16,8 Millionen davon auf die Jahre 2016 und 2017 entfallen. Deposit Solutions befindet sich somit im massiven Wachstumsmodus. Was sich auch an der Zahl der Mitarbeiter ablesen lässt. 2017 beschäftigte das FinTech durchschnittlich 114 Mitarbeiter (Vorjahr: 54). Der Personalaufwand stieg dementsprechend von 3,4 Millionen auf zuletzt 8,9 Millionen.

Für das inzwischen abgelaufene Jahr 2018 rechnete die Jungfirma mit einem “deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse”. Alles andere wäre auch ein Fiasko.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Das Geschäftsjahr 2017 war für das Unternehmen sehr erfreulich. Die Umsatzerlöse des Unternehmens verbesserten sich deutlich, denn das Unternehmen konnte neue Produkt- und Kundenbanken einbinden. Das Gesamtvolumen der übermittelten Einlagen übertraf vor Ende 2017 die Marke von 4 Milliarden EUR.
* Am 10. August 2017 erwarb das Unternehmen gemäß dem Anteilskauf- und Abtretungsvertrag über die Übernahme der Savedo GmbH 100 Prozent der Geschäftsanteile an der Savedo GmbH. Im Geschäftsjahr verbuchte das Unternehmen einen Nettoverlust von TEUR 10.353 (VJ: TEUR 6.429). Hauptursache war ein Anstieg der Lohnkosten und der Sozialabgaben (TEUR 8.861 gegenüber TEUR 3.446 im Vorjahr). Das Gesamteigenkapital belief sich zum Ende des Berichtszeitraums auf TEUR 8.256 (VJ: TEUR 13.636).
* Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr TEUR 5.746 und hatten sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (VJ: TEUR 2.787). Zurückzuführen war dies auf die Einbindung neuer Produkt- und Kundenbanken.
* Ende 2017 sagten bestehende und neue Gesellschafter Investitionen in Höhe von ca. 15 Millionen EUR zu, von denen ein Teil bereits in 2017 geflossen ist.

Deposit Solutions im Zahlencheck

2017: 5,7 Millionen Euro (Umsatz); 10,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 2,7 Millionen Euro (Umsatz); 6,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 1,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 398.093 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.