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So tickt die aufstrebende Startup-Szene in NRW

"NRW hat sich zu einem bedeutenden Startup-Standort in Deutschland entwickelt", sagt Florian Nöll vom Startup-Verband. Der erste NRW Startup-Monitor (NRWSM) zeigt nun ganz gezielt die Stärken und Probleme der Startup-Szene im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland auf.
So tickt die aufstrebende Startup-Szene in NRW
Dienstag, 7. Mai 2019VonAlexander Hüsing

Tief im Westen, in Nordrhein-Westfalen, leben rund 17,9 Millionen Einwohner. Damit ist NRW das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland. Und auch 29 der 80 deutschen Großstädte liegen in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Rhein, Ruhr und Lippe liegen große und kleine Startup-Hochspots wie Aachen, Düsseldorf, Köln, das aufstrebende Ruhrgebiet und Ostwestfalen-Lippe. Der Bundesverband Deutsche Startups legt gemeinsam mit dem NRW-Wirtschaftsministerium nun erstmals einen NRW Startup-Monitor (NRWSM) vor.  deutsche-startups.de präsentiert die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten aus dem ersten NRW-Startup-Monitor (PDF).

10 Fakten über die Startup-Szene in NRW *

* Im Durchschnitt sind die Gründer/-innen aus NRW 35,1 Jahre jung und ihr Startup befindet sich in ca. der Hälfte aller Fälle in der Startup-Phase. Damit hat das Startup bereits ein marktreifes Angebot fertiggestellt und erwirtschaftet erste Umsätze. In der Hälfte aller Fälle war dies die erste Gründung, die in drei Viertel aller Fälle im Team erfolgte.
* Die Firmensitze der NRW-Startups konzentrieren sich zwar einerseits auf die Regionen Köln/Bonn, das Ruhrgebiet und Düsseldorf. Andererseits entfallen auf zwei andere Wirtschaftsregionen, nämlich Ostwestfalen-Lippe und Aachen, über 30% der Startups in NRW.
* Ausgründungen aus Universitäten steigern: Beim Zusammenspiel von Gründergeist und Wissenschaft sind noch Potenziale zu heben. Dies zeigt unter anderem der geringe Anteil promovierter Gründer/-innen in NRW.
* NRW ist B2B-Land: Die hier ansässigen Startups machen 73,4% ihres Umsatzes im B2B-Bereich – dieser Wert liegt klar über dem Bundesdurchschnitt (67,7%). Dabei machen NRW-Startups ihre Umsätze vor allem mit Geschäftskunden vor Ort.
* NRW braucht mehr Gründerinnen: Nur 10,8% der Befragten sind Gründerinnen. In Sachen Offenheit und Attraktivität des Ökosystems für Gründerinnen hat das Bundesland also deutlichen Nachholbedarf.
* NRW steht für Künstliche Intelligenz: Für 21% der NRW-Startups hat Künstliche Intelligenz einen sehr großen Einfluss auf ihre Geschäftsmodelle – im Bundesdurchschnitt geben dies nur 16,1% der befragten Startups an.
* NRW-Startups beschäftigen im Mittel 7,1 Mitarbeiter/-innen bei 2,5 Gründer/-innen, die Größe der Unternehmen liegt also bei knapp zehn Personen. Dass sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in NRW dabei unter dem Wert auf Bundesebene bewegt, liegt vor allem an den Hotspotregionen wie Berlin – dort konzentrieren sich große und damit auch mitarbeiterstarke Startups
* Aufholbedarf bei der Kapitalausstattung: Die teilnehmenden Startups in NRW verfügen über zu wenig externes Kapital. Das macht sich unter anderem in ihrer durchschnittlich noch moderaten Größe und verhaltenen Tendenzen zur Internationalisierung bemerkbar.
* Das pro NRW-Startup aufgenommene Kapital liegt bei etwa 2,3 Mio. Euro, während der Bundesdurchschnitt 2,7 Mio. Euro beträgt. In Berlin konnten sich 70,4% der Unternehmen eine externe Finanzierung sichern und im Mittel 5,2 Mio. Euro einwerben.
* Das wichtigste politische Anliegen der Startups in NRW ist eindeutig die Bürokratiereduktion.

Startup-Guide: Wer tiefer in die Startup-Szene in NRW eintauchen möchte, sollte sich einmal unsere Startup-Lotsen für Köln, das Ruhrgebiet und Ostwestfalen-Lippe ansehen.

* Der NRWSM basiert auf den Daten von insgesamt 295 nordrhein-westfälischen Startups mit 1.975 Mitarbeiter*innen sowie 733 Gründer*innen aus NRW, die im Rahmen der Befragung zum Deutschen Startup Monitor 2018 (DSM) ermittelt wurden. Der NRWSM verfolgt das Ziel die Bedeutung von Startups in NRW herauszuarbeiten sowie regionale Potentiale und Herausforderungen darzustellen.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.