Homebell verpulvert 11 Millionen in zwei Jahren
Das junge Berliner Startup Homebell, ein Renovierungsdienst, sorgte gerade mit Entlassungen und einem Fokus auf B2B für Schlagzeilen. Homebell, das zuletzt 70 Mitarbeiter beschäftigte, trennte sich dabei von 38 Angestellten. Künftig will sich das Startup vor allem um “die Abwicklung von Schadensfällen für Versicherungen” kümmern. Das passt ganz gut, denn Versicherer wie Axa und Helvetia sind bereits bei Homebell investiert.
Das 2015 von Felix Swoboda und Sascha Weiler gegründete Unternehmen schlitterte damit bereits zum zweiten Mal in eine handfeste Krise, die auch mit Entlassungen verbunden war. Zeitweise war Homebell direkt nach dem Start in 12 Ländern aktiv. 2016 folgte eine Konsolidierung, die bereits mit Entlassungen verbunden war, und der Fokus auf Deutschland und die Niederlande. Die kleine Kapitalgesellschaft erwirtschaftete wegen dieser wilden Expansion im ersten richtigen Geschäftsjahr einen beachtlichen Jahresfehlbetrag in Höhe von 5,2 Millionen Euro.
Somit verbrannte die Jungfirma im ersten Geschäftsjahr pro Monat rund 436.871 Euro. Der aktuelle Jahresabschluss für 2017 zeigt, dass es danach auch nicht besser lief: Im Jahr nach der ersten Krise lag der Jahresfehlbetrag bei knapp 6 Millionen Euro. Insgesamt kostete der wilde Homebell-Ritt bereits 11,3 Millionen. Und der Großteil dieser Summe entfällt auf die Jahre 2016 und 2017. Die Kapitalrücklage lag Ende 2017 aber zumindest noch bei 19,5 Millionen. Wie es 2018 lief, ist bisher nicht bekannt. Vermutlich aber nicht gut, sonst hätte es nicht schon wieder Entlassungen gegeben. Man darf gespannt sein, ob sich Homebell als B2B-Firma besser schlecht. Zumindest ist die Jungfirma das “kapitalintensive Privatkundengeschäft” nun los.
Homebell im Zahlencheck
2017: 6,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 5,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 24.028 Euro (Jahresfehlbetrag)
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