#Interview
“Die Zahl der Käsetheken ist in Deutschland rückläufig”
Der Wahl-Kölner Mauro Nucaro verkauft tatsächlich Käse über das Internet. “Wir erreichen mit unserem hochwertigen Käse hauptsächlich Leute zwischen 18 und 45 Jahren, die sonst im Käsefachgeschäft selten bis gar nicht zu finden sind. Das machen wir durch eine lockere Kommunikation, ansprechendes Design und natürlich indem diese dort kommunizieren, wo sie sich aufhalten”, sagt der Sologründer zum Konzept von okäse.
Anfangs betrieb der den Online-Shop nebenberuflich, inzwischen hat er seinen Job für okäse gekündigt. “Aktuell bin ich weiterhin der einzige Vollzeitmitarbeiter, da ich viele Partner habe, mit denen ich zusammenarbeite und die Kosten noch niedrig gehalten werden müssen”, sagt der Käse-Gründer. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Nucaro, der jahrelang von seiner Oma aus Iatlien mit “leckerem, selbst gemachten Käse” versorgt wurde, außerdem über geile Produkte, Kleinigkeiten und Styroporverpackungen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter okäse erklären?
Hey Oma, du weißt noch was gut ist und liebst handwerklich hergestellten Käse mit viel Geschmack und ohne Gentechnik. Den liefern wir jetzt deutschlandweit mit nur wenigen Mausklicks direkt nach Hause.
Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Wir bieten mittlerweile auch Tastings in sieben Städten an. Da wir nur positives Feedback erhalten haben, ist ansonsten vieles am Konzept gleich geblieben. Wir verfolgen weiterhin das Ziel ein Bewusstsein für hochwertigen Käse zu schaffen und dieses geile Produkt unter die Leute zu bringen.
Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir erreichen mit unserem hochwertigen Käse hauptsächlich Leute zwischen 18 und 45 Jahren, die sonst im Käsefachgeschäft selten bis gar nicht zu finden sind. Das machen wir durch eine lockere Kommunikation, ansprechendes Design und natürlich indem diese dort kommunizieren, wo sie sich aufhalten. Natürlich haben wir aber auch ältere Kunden. Die Zahl der Käsetheken ist in Deutschland rückläufig, daher haben wir eine bequemere und zeitgemäßere Alternative dazu geschaffen. Der Käse kommt frisch und gekühlt bei unseren Kunden an und wird außerdem in einer nachhaltigen Verpackung verschickt.
Wie genau hat sich okäse seit der Gründung entwickelt?
okäse wird langsam aber sicher zur Anlaufstelle für Käseliebhaber und solche, die noch nicht wissen es zu sein.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist okäse inzwischen?
Ich habe damals nebenberuflich gegründet und habe mittlerweile meinen Job für okäse gekündigt. Aktuell bin ich weiterhin der einzige Vollzeitmitarbeiter, da ich viele Partner habe, mit denen ich zusammenarbeite und die Kosten noch niedrig gehalten werden müssen. Über Zahlen spricht man nicht, habe ich mir mal sagen lassen. Aber wir konnten bisher immer gut wachsen und das wird sich in den nächsten Jahren nicht ändern.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Ich muss gestehen, dass bisher noch nichts wirklich großes schief gegangen ist. Kleinigkeiten gehen immer mal wieder schief, aber das gehört dazu und macht auch Spaß.
Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Die außergewöhnlichen Tastings mit Craft Beer und Käse, statt dem Klassiker Wein, kommen sehr gut an. Sie helfen uns das Profil als unkonventionelle Marke zu schärfen. Und natürlich niemals auf die hohe Qualität verzichtet zu haben, auch wenn man sich zu Beginn gefragt hat, ob Kunden dafür bereit sind unseren Preis dafür zu zahlen. Die nachhaltige Verpackung hat sich auch als sehr positiv erwiesen, da die Konkurrenz versucht dort nachzuziehen. Die ist natürlich viel teurer als eine konventionelle Styroporverpackung, aber die Umwelt und unsere Kunden sind zufriedener damit.
Wo steht okäse in einem Jahr?
Diese Frage hätte ich vor einem Jahr nicht beantworten können, daher müsste ich jetzt ins Blaue raten. Aber ich würde mich diplomatisch ausdrücken: An einem zufriedenstellenden Punkt.
Kölle is e jeföhl – #Köln
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.