“Im Batch war ich die einzige Frau, aber ich kam mir nie ‘Fehl am Platz’ vor”
Weibliche Gründerinnen gehören in der Startup-Szene nach wie vor zur Minderheit. Noch genauer muss man in der Tech- oder Sportbranche suchen. Als nun Mitte November des vergangenen Jahres 12 Startups für das viermonatige Accelerator – Förderprogramms des 1. FC Köln antraten, konnte keiner das überraschende Ergebnis des Final-Tages erahnen. Gekürt wurde in zwei Kategorien: bestes Startup und bester Pitch. Der Preis für das beste Startup ging an Kiss My Score, eine Tippspiel-App von Joao Duarte aus Lissabon. Für den besten Pitch wurde das Startup As Good As Pros und Mitgründerin Carolin Obernolte geehrt. Wir haben sie getroffen und ihr ein paar Fragen zum Sieg und ihr Startup gestellt.
Erst mal ein riesen Glückwunsch zum Gewinn. Was bedeutet Euch der Preis für den besten Pitch?
Wir sind sehr stolz darauf, den ersten Platz gewonnen zu haben, da es uns zeigt, dass wir mit unserer Lösung Sportinteressierte begeistern. Wir freuen uns sehr über den großzügigen Preis von 15.000 Euro Medienbudget vom 1. FC Köln. Das hilft uns gerade Lokal noch mehr Menschen zu erreichen und von As Good As Pros zu erzählen. Und vor allem freuen wir uns natürlich über den goldenen Hennes. Das ist ja wie bei den Oscars.
Wer seid ihr und was macht ihr genau?
Wir sind As Good As Pros, ein Sportmarktplatz, über den Sportbegeisterte günstig und flexibel individuelle Sporttrainings buchen können und über den Sporttalente ihren Sport anderen als Dienstleistung anbieten können. Also wie eine wie Uber, nur eben für Sport.
Welche Vorteile bietet ihr mit eurem Startup?
Es gibt Vorteile für beide Seiten. Zum einen können Sportbegeisterte ihre Skills kostengünstig und individuell verbessern. Bei uns gibt es keine Mitgliedschaft wie in Fitnessstudios oder Vereinen. Heißt im Grunde, Kunden zahlen on-demand pro Sporttraining und bleiben damit komplett flexibel und ungebunden. Auf der anderen Seite haben wir Sporttalente, die mithilfe von As Good As Pros endlich die Möglichkeit haben mit ihrer Leidenschaft dem Sport flexibel und unbegrenzt Geld zu verdienen.
Was habt ihr vom Accelerator mitgenommen?
Wir haben uns letztes Jahr beim ersten Batch des 1. FC Köln Hype Accelerator in Köln beworben, da wir ein Startup aus dem Raum Köln Bonn sind und auf der Suche nach einem starken lokaleren Partner waren, der uns auf unserer spannenden und wichtigen Reise begleiten würde. Wir sind super stolz darauf, es als eines von zehn Startups aus über Hundert Bewerbern ins Programm geschafft zu haben. Wir haben tolle Mentoren zur Seite gestellt bekommen, die uns hinsichtlich Brand, Produkt, Business Case beraten haben und haben mithilfe des 1. FC Köln wertvolle Diskussionen mit strategisch wichtigen Playern aus dem Sportökosystem führen können. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung.
Wie war es für dich die einzige Female Founderin im Programm zu sein?
Es ist natürlich grundsätzlich schade, immer noch recht wenig GründerINNEN in der Startup Szene zu sehen. Ich denke, dass Vielfalt extrem wichtig ist, um nachhaltigen Erfolg sicherzustellen, genau daher darf Frauen Power absolut nicht fehlen! Ich kann andere Female Founders, oder solche, die eine werden möchten, nur ermutigen, sich auch in vornehmlich von Männern geprägten Industrien zu positionieren. Es tut sich viel und unsere Anwesenheit ist erwünscht. Im Batch war ich zwar die einzige Frau, aber ich kam mir nie “Fehl am Platz” vor, denn der Austausch mit den Gründern der anderen Startups war extrem wertvoll und inspirierend. Ich habe viele tolle Persönlichkeiten kennengelernt, würde mich aber natürlich freuen, in der nächsten Runde noch mehr Frauen zu sehen.
Und wie geht es bei euch nun weiter?
2019 wird ein besonders spannendes Jahr für uns, da wir unsere As Good As Pros App auf den Markt bringen werden, über die Sportbegeisterte noch schneller und leichter Sporttrainings von Top Amateursportlern kostengünstig buchen können. Wir bringen die App im Mai dieses Jahres erst mal in Köln auf den Markt und möchten dann zeitnah in andere deutsche Städte expandieren, damit unser Angebot möglichst schnell national verfügbar ist. Denn unsere Vision ist es, allen Menschen den Zugang zum Sport zu erleichtern, da wir der festen Überzeugung sind, dass ein sportlicher Lebensstil zu einem glücklicheren Leben führt. Und genau deshalb möchten wir Sporttrainings demokratisieren und sie so für den Massenmarkt bezahlbar und zugänglich machen.
Kölle is e jeföhl – #Köln
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.