#Zahlencheck
Studitemps: Umsatz wächst um 45 % – Verlust sinkt um 68,6 %
Die 2008 gegründete Zeitarbeit-Jobbörse Studitemps, Zielgruppe Studenten, ist weiter gut unterwegs. 2017 erwirtschaftete das Kölner Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 57,8 Millionen Euro, nach 39,8 Millionen im Vorjahr. “Das entspricht einem Wachstum von +45% (Vorjahr +42%). Betrug die Wachstumsrate 2015 noch moderate 18%, so konnte das Wachstum in den Jahren 2016 und 2017 somit weiter und nachhaltig beschleunigt werden. Das Geschäft profitiert sichtbar vom Ausbau der regionalen Präsenz in den Jahren 2015 und 2016 – der Erweiterung von 6 auf 19 Standorte”, heißt es dazu im Jahresabschluss der Jungfirma, die von Andreas Wels und Benjamin Roos gegründet wurde.
Der Jahresfehlbetrag sank zeitgleich um 68,6 % – von 7,5 Millionen auf 2,3 Millionen. Spannend ist dabei, dass das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2017 einen Verlust in Höhe von 2,6 Millionen eingefahren hat. “Aufgrund der regelmäßig höheren Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte konnte ein positives Ergebnis von 229 TEUR erzielt werden (Vorjahr negatives Ergebnis von -2.473 TEUR)”, teilt Studitemps mit. Sprich: Das Unternehmen wirtschaftete zumindest in diesem Zeitraum profitabel. Dies hatte das Studitemps-Team im Jahresabschluss somit richtig prognostiziert. “Skaleneffekte, die bereits in 2014 zu profitablen Berichtsmonaten führten, werden durch verbesserte technologische Lösungen eine noch größere Wirkung erzielen. Die Studitemps GmbH erwartet aufgrund dieser Einschätzung eine Umsatzsteigerung bei einer damit einhergehenden positiven Ertragsentwicklung für das Jahr 2017”, hieß es damals im Jahresabschluss.
Investoren wie Iris Capital, XAnge, Seventure und b-to-v investierten in den vergangene Jahren knapp 21 Millionen in die Jungfirma, die 2010 aus dem Studentenjob-Vermittler Jobmensa hervorgegangen ist. Insgesamt kostete der Aufbau von Studitemps aber bereits rund 26,3 Millionen. Der nicht gedeckte Fehlbetrag der Zeitarbeitfirma lag somit Ende 2017 bei etwa 4,4 Millionen. Die Verbindlichkeiten von Studitemps liegen inzwischen bei 13,1 Millionen. “Die Erhöhung der Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich wesentlich aus der ergänzenden Fremdkapitalfinanzierung und durch das wiederholte Wachstum im operativen Geschäft und den daraus entstehenden höheren Verbindlichkeiten aus Lohn, Gehalt und Umsatzsteuer”, berichtet das Unternehmen im Jahresabschluss.
Von diesen Zahlen lassen sich die Rheinländer aber nicht beeindrucken. Langfristig peilt das Unternehmen derzeit 100 Millionen Euro Umsatz und einen fetten Millionengewinn an. Hintergründe und Insider-Infos zu Studitemps hatten wir im Oktober im ds-Podcast.
Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Die Umsatzerlöse im Hauptgeschäftsbereich der Arbeitnehmerüberlassung betrugen 57.313 TEUR (Vorjahr 39.449 TEUR) – das entspricht einem Wachstum von +45% (Vorjahr +42%). Betrug die Wachstumsrate 2015 noch moderate 18%, so konnte das Wachstum in den Jahren 2016 und 2017 somit weiter und nachhaltig beschleunigt werden. Das Geschäft profitiert sichtbar vom Ausbau der regionalen Präsenz in den Jahren 2015 und 2016 – der Erweiterung von 6 auf 19 Standorte.
* Die internen Personalaufwendungen beliefen sich in 2017 auf 15.361 TEUR (Vorjahr 15.739 TEUR). Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus Arbeitnehmerüberlassung – dem Hauptgeschäftstreiber – machten die internen Personalkosten damit einen Anteil von 26,8% aus (Vorjahr 39,9%). Die internen Effizienzen konnten somit um weitere 13,1 Prozentpunkte (Vorjahr 4,3 Prozentpunkte) verbessert werden.
* Nach dem Ablauf des Geschäftsjahres 2017 sind folgende Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Studitemps haben: Die Finanzierung aus Fremdkapital wurde um 3,0 Mio. EUR erweitert. Hiervon wurden 2,0 Mio. EUR aus dem bestehenden Gesellschafterkreis in Form eines teilweise wandelbaren Darlehens investiert.
Studitemps im Zahlencheck
2017: 57,8 Millionen Euro (Umsatz); 2,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 39,8 Millionen Euro (Umsatz); 40,4 Millionen Euro (Rohergebnis); 7,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 30,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 8,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 24,5 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 14,9 Millionen Euro (Rohergebnis); 4,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
Kölle is e jeföhl – #Köln
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.