Problemlöser gesucht – Wenn Startups großen Konzernen zu Hilfe kommen
Steht ein Unternehmen vor einem Problem, hat es zwei Möglichkeiten: Entweder es wird weiteres Personal gesucht und eingestellt oder das Problem wird outgesourct. Letzteres konnte sich in den vergangenen Jahren als Trend etablieren. Hierbei wird das eigene Problem kreativ als Herausforderung verpackt. Für die Lösung wird dann nach jungen Startups gesucht, die diese Probleme und Herausforderungen lösen möchten. Das Schlagwort hierfür lautet Corporate Challenge Pitch.
Nun könnte man natürlich mit spitzer Zunge formuliert behaupten, Unternehmen wollen so nur Kosten einsparen. Doch bei genauer Betrachtung zählt das Vorgehen zu den innovativsten Problemlösungsansätzen überhaupt. Im Grunde ist so ein Problem-Pitch eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Unternehmen finden Startups, die ihre Probleme lösen möchten und Startups finden Unternehmen, denen sie ihre Lösung verkaufen können.
Bereits im vergangenen Jahr stellten sich bei Beyond Conventions, einem Corporate Challenge Pitch-Event im Ruhrgebiet, 35 Startups den 19 Problemen großer Konzerne. Ein Beispiel für so eine Challenge ist thyssenkrupp, das für die Bewachung seiner Anlagen nach einer neuen Lösung suchte. Das Startup Orbica bot die ultimative Lösung: Die Berliner nutzen Drohnen, um Aufnahmen von den Anlagen zu erstellen, die dann im Anschluss mit Hilfe von 3D-Modellierungstechniken und künstlicher Intelligenz jedes Detail erfassen. thyssenkrupp überzeugte dieser Ansatz komplett.
Auch auf dem RuhrSummit erfreute sich das Corporate Challenge Pitch-Format im vergangenen Jahr in der Jahrhunderthalle in Bochum großer Beliebtheit. Hier stellten neun Unternehmen aus Essen, Dortmund, Mülheim und Bochum insgesamt 13 Challenges. 120 Startups bewarben sich, um diese Probleme zu lösen. Nicht immer wird aus diesen Challenges ein langfristige Beziehung. Die Chance ist aber da!
Nun geht Beyond Conventions in die nächste Runde: Am 12./13. Februar bekommen Startups wieder die Chance, mit Großunternehmen aus dem Ruhrgebiet zusammenzuarbeiten. Sieben namhafte Unternehmen stellen insgesamt 21 Challenges zu Themen wie Data Science, künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Chatbot oder Digital Marketing. Mit dabei sind thyssenkrupp, Siemens, innogy, ALDI SÜD, Open Grid Europe, Haniel und Emschergenossenschaft & Lippeverband.
Auch dieses Jahr findet das Startup-Pitch-Event in Zusammenarbeit mit dem ruhr:Hub statt. Bis zum 20. Januar 2019 können sich Startups mit ihrer Idee für die Challenges bewerben. Den Gewinnern winkt der direkte Kontakt und die Kooperationen mit Entscheidungsträgern aus den Unternehmen. Außerdem zeigt die Erfahrung vergangener Jahre, dass alle Challenge Owner mit den Startups auch nach den Events in Kontakt blieben. Die Teilnahme lohnt sich also in jedem Fall.
Der digitale Pott kocht – #Ruhrgebiet
Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Gründer. ds, die Gründerallianz Ruhr und der ruhr:HUB berichten gemeinsam über die Digitalaktivitäten im Revier.
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