Jodel: Millionen Nutzer, 10 Millionen Investment – 5,2 Millionen Verluste
Beim Social Media-Dienst Jodel, einer hyperlokalen App, sind allein in Deutschland pro Monat eine siebenstellige Anzahl aktiv. Insgesamt flossen bereits 10 Millionen Euro in das Berliner Unternehmen, das 2014 als eine Art Campus-App startete. Das Startup zeigt seinen Nutzern anonymisiert Beiträge an, die andere Nutzer, die in der Umgebung sind, veröffentlicht haben. Zu den Investoren von Jodel gehören unter anderem Global Founders Capital, der Geldgeber von Rocket Internet, und Atlantic Internet, also Christophe Maire.
Seit dem Frühjahr dieses Jahres denken Gründer Avellan Borgmeyer und sein Team auch ans Geld verdienen. Die Nutzung der Jodel-App ist aber weiter kostenlos. Konkret schmiss das Startup vor wenigen Monaten die Vermarktung der App an. Für Werbekunden dürfte die Jodel-Nutzerschar extrem interessant sein: 95 % sind zwischen 18 und 26. Davon sind 70 % Studenten und 28 % Young Professionals bzw. Akademiker. Unter dem Strich ist Jodel schon jetzt eine der erfolgreichsten Social Media-Apps aus deutschen Landen. Jetzt muss nur noch die Monetarisierung gelingen.
Seit dem Start häufte Jodel, eine kleine Kapitalgesellschaft, Verluste in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro an. Dabei lag der Verlust 2017 bei rund 2,8 Millionen. Im Vorjahr waren es 1,4 Millionen. 2017 wirkten 36 Mitarbeiter bei Jodel. Im Vorjahr waren es 30. Bei gleichbleibenden Verlusten dürfte das Startup noch dieses und kommendes Jahr Zeit haben, zu beweisen, dass sich die App über die Vermarktung der enormen Reichweite refinanzieren lässt. Dann muss das Geschäft in Ansätzen funktionieren, um neues Kapital aufnehmen zu können. Am Ende der Reise ist Jodel dann hoffentlich eine hyperlokale App aus Deutschland, die weltweit Nutzer begeistert. Die USA dürften dabei ein extrem wichtiger Markt sein.
Jodel im Zahlencheck
2017: 2,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 1,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 759.309 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 271.086 Euro (Jahresfehlbetrag)
Tipp: Die Jodel-Macher über “klassische deutsche Investoren”
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