#Hintergrund
#EXKLUSIV Rockets Tiefkühldienst scheitert in UK – Neustart als Büroservice in Deutschland
Das junge Food-Startup Everdine, ein Ableger von Rocket Internet, das 2016 an den Start ging, schmeißt sein Konzept nach Informationen von deutsche-startups.de komplett über Bord. Zum Hintergrund: Everdine startetet vor zwei Jahren in Großbritannien – als Lieferdienst für tiefgefrore Mahlzeiten. Die Nutzer konnten auf der Website damals zwischen Paketen mit 8 oder 12 Gerichten wählen. Everdine war damit der Versuch eine Art modernes Bofrost zu etablieren. Optisch erinnerte der Lieferdienst immer sehr an freshly aus den USA.
Der Versuch, Everdine erfolgreich in London zu etablieren, ging aber leider daneben: Inzwischen wurde das Angebot – ohne großes Aufsehen – eingestellt. Auf der Website heißt es: “It is with great sadness that we are letting you know that Everdine has stopped delivering nutritious food to the UK at the moment”. Auf Anfrage teilt Rocket Internet dazu mit: “Everdine wird mit anderem Vertriebsansatz in Deutschland fortgeführt”. Hierzulande ist Everdine seit einigen Monaten unter dem Radar aktiv. Das Startup positioniert sich in Berlin und Co. als Mini-Kantine für Büros.
“Wir statten euch mit einem eleganten Terminal aus – inklusive Gefrierschrank, Tablet und einer Mikrowelle. Unser System informiert uns wenn ihr Nachschub braucht. So seid ihr immer gut versorgt”, heißt es zum Konzept. Für die teilnehmenden Unternehmen ist der Everdine-Kiosk kostenlos. “Das Essen kann mit jeder gängigen Karte bezahlt werden – ohne Registrierung!”, heißt es in der Beschreibung des Angebots. Geführt wird Everdine derzeit von Anton Crux und Johann Brinkmann. Angeschoben hatte das Food-Startup einst von Andreas Jaegle.
Everdine war ein äußerst spannendes Konzept. Bofrost und Co. lassen ihre potenzielle Zielgruppe weiter ziemlich links liegen. Kataloge und Lieferzeiten, die per Postkarte angekündigt werden, sind nicht gerade etwas für Digitalmenschen. Dass Rocket Everdine in London nicht zum Erfolg führen konnte, zeigt aber wieder einmal, wie schwierig das Food-Segment ist. Gerade die Auslieferung ist immer wieder ein teures Problem. Der Neustart in Deutschland und einem Vertrieb über Kioske, die in Büros stehen, ist einen Versuch wert. Andere Unternehmen sind daran aber auch schon gescheitert – siehe Home eat Home.
Update (10. November): Wie die Lebensmittel Zeitung zudem berichtet, ist die Kerry Group bei Everdine ausgestiegen.
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