An die sehr junge Gastro-App Orda glauben sogar die Feinkost Käfer-Macher
Mit Orda wollen Janis Marquardt, Christian Feuerbacher und Peter Juras die Gastronomie digitalisieren. Über die App des Startups könne Nutzer direkt von ihrem Platz im Restaurant oder sogar von unterwegs aus Getränke und Speisen bestellen. “Die Orda-App hat großes Potential. Sie revolutioniert Prozesse in der Gastronomie und macht sie effektiver“, sagen Michael und Clarissa Käfer von Käfer Feinkost, de bereits in das Startup investiert haben. Ein Millionenbetrag floss bereits in Orda. Weitere Investoren sind unter anderem 42CAP, Jan Deepen und Stefan Jeschonnek, Christian Gaiser und Christian Kohlhof sowie Roland Grenke und Gerald Schönbucher.
Die Orda-Gründer kennen sich aus dem United Nations World Food Programme. Das Trio arbeitete zuvor in Kolumbien an einer Ernährungs-App. Nach Abschluss des Projektes wollte das Team unbedingt weiter gemeinsam zusammenarbeiten und grübelte an einer Idee. Heraus kam dann Orda. “Wir setzen ganz klar am Endnutzer an, also beim Gast. Für uns ist das positive Erlebnis jedes einzelnen Gastes mit unserer App absolut weichenstellend”, sagt Mitgründer Marquardt. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt er Orda, das sich über eine kleine Umsatzbeteiligung bei jeder Bestellung refinanzieren soll, einmal ganz genau vor.
Welches Problem wollt Ihr mit Orda lösen?
Mit Orda können Restaurantbesucher jederzeit vom Platz aus bestellen und bezahlen. Dadurch sorgt Orda auf der Endkundenseite für ein aufgewertetes, innovatives und vor allem komfortables Gastronomieerlebnis. Lange Wartezeiten und Warteschlangen zur Bestellung werden dadurch vermieden. Gleichzeitig wird jederzeit mobil also bargeldlos bezahlt, was viele Nutzer als sehr angenehm empfinden. Nach dem Essen kann der Gast ohne weiteres Warten einfach aufstehen und das Lokal verlassen. Bezahlt wurde ja bereits über die App. Die Gastronomie ist eine Branche mit sehr hohen Betriebsausgaben und geringen Margen. Orda steigert für Gastronomen die Umsätze durch höhere Durchschnittswarenkörbe, mehr Nachbestellungen und einen erhöhten Durchlauf pro Zeiteinheit, da Gäste ab Betreten des Restaurants bereits ihre Bestellungen aufgeben können und einfacher Entscheidungen treffen. Zudem konnten wir in einigen Betrieben das Trinkgeld über die App signifikant erhöhen, was in einer Zeit hoher Personalfluktuation für unsere Kunden einen echten Mehrwert darstellt.
In den vergangenen Jahren gab es schon etliche Versuche, die Restaurants im Lande zu digitalisieren. Was macht ihr anders?
Wir setzen ganz klar am Endnutzer an, also beim Gast. Für uns ist das positive Erlebnis jedes einzelnen Gastes mit unserer App absolut weichenstellend. Das bedeutet konkret, dass wir die Bestellung und Zahlung als den Kernprozess in der Gastronomie anerkennen. Dieser Ablauf muss bei jedem Restaurant so gut funktionieren, dass Gäste die App-Benutzung dem normalen Prozess vorziehen und das immer und immer wieder. Unser Ziel ist es daher, für den Gast die Erfahrung in unseren Partnerrestaurants so reibungslos, effektiv und komfortabel wie nur möglich zu gestalten. Das erreichen wir durch Inklusion aller Parteien, die mit unserer Technik interagieren. Insbesondere die Mitarbeiter unserer Partner binden wir in unseren Prozess ein. Nur so können wir langfristig gleichbleibende Produktqualität garantieren, die uns von unseren Mitbewerbern abhebt.
Wer sind eure Konkurrenten?
In der Dach-Region haben wir beispielsweise von Smoothr oder Menu Konkurrenz. Diese und weitere Mitbewerber arbeiten an ähnlichen Lösungen wie wir. Im US-Raum schreitet beispielsweise auch Allset schnell voran. Für uns ist allerdings nicht entscheidend, wer zuerst auf dem Markt ist, sondern wer zuerst den Product-Market-Fit erreicht. Also wem zuerst aufgrund von erstklassiger Performance das Produkt aus der Hand gerissen wird.
Wie genau habt ihr eure ersten Investoren gewonnen?
Eine Mischung aus Strategie, Struktur, Psychologie und Glück. Obwohl der Prozess einer Startup-Finanzierung wahrscheinlich nie komplett nach einem bestimmten Muster verläuft, kann man als Gründer durch gezielte Vorbereitung und gelungenes Timing ein Momentum für den Deal aufbauen. Das ist für den erfolgreichen Abschluss entscheidend. Wir befanden uns zudem glücklicherweise in der komfortablen Situation, dass wir durch Netzwerke oder Acceleratoren, wie das CDTM, das LMU Entrepreneurship Center, die UnternehmerTUM, XPRENEURS und das EXIST Gründungsstipendium bereits viele Kontakte geknüpft hatten. Diese Kontakte vernetzen uns schnell mit relevanten Ansprechpartnern wie Business Angeln oder Venture Capital Partnern. Ab dann zählen Team, Produkt, Vision, ein gutes Bauchgefühl auf beiden Seiten und wie immer: ein Quäntchen Glück.
Ihr seid in München zu Hause, was zeichnet den Startup-Standort aus?
München ist für uns die Stadt unserer Alma Maters, der LMU und der TU, durch die wir als Gründerteam zusammengefunden haben. Unser Netzwerk hier in München hat uns außerdem dahin gebracht, wo wir jetzt momentan stehen. Dafür sind wir sehr dankbar. München als Hochburg technischer Innovationen ist zudem auch ein Hub für die Gastronomie in Deutschland. Und das nicht nur wegen des Oktoberfests. Viele Systemgastronomieketten haben hier ihren Hauptsitz und versorgen die experimentierfreudigen Einwohner Münchens, mit abwechslungsreichen, kulinarischen Köstlichkeiten, die auf der Gastseite dankend angenommen werden. Last but not least sind es natürlich auch städtische Schmankerl, wie Eis essen am Marienplatz, Beachen am Olympiazentrum, entspannte Ausflüge in den Englischen Garten, Baden, Raften in der Isar oder schnell realisierbare Wander- und Skitrips in den Alpen. Das macht München für uns und unser Team als Standort einmalig.
Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wo steht Orda in einem Jahr?
In genau einem Jahr blicken wir mit einem Kernteam aus etwa 20 ambitionierten und eingeschweißten ORDA-Rockstars auf mindestens 300 Partnerrestaurants, aus denen ORDA nicht mehr wegzudenken ist und bereiten uns aufs Weihnachtsgeschäft vor.
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