Wie funktionieren eigentlich Messen in China? – Peakboard goes China
Patrick Theobald, Gründer von Peakboard, ist derzeit in China unterwegs, um seine Expansionpläne ins Reich der Mitte vorzubereiten. Auf deutsche-startups.de schildert er seine Eindrücke – in Wort und Bild.
Die dritte Woche des China-Projekts war geprägt von unserem Auftritt auf der Industrial Automation Show IAS. Das ist eine Fachmesse für alle möglichen Industrieprodukte: Förderanlagen, Roboter, Industrie-4.0-Anwendungen usw. Mit Blick auf Deutschland am ehesten vergleichbar mit der Hannover Messe. Wir waren mit großzügigen 15m2 Teil eines Gemeinschaftsstandes deutscher Firmen, dem German Pavillion. Aus Kostengründen haben wir die Rückwand des Standes sehr günstig drucken lassen und am Aufbautag selbst angebracht – Bei 34 Grad Außentemperatur und ausgeschalteter Klimaanlage in der Messehalle eine schweißtreibende Angelegenheit, die ich so nicht mehr machen würde. Am falschen Ende gespart.
Ansonsten funktionieren Messen in China ganz ähnlich wie in Deutschland. Interessenten bleiben stehen, schauen sich unsere Demo-Videos an und betrachten die Einsatzszenarien, die wir vorbereitet haben. Unsere gedruckten Flyer waren leider nur auf Englisch. Ich habe schon wieder komplett unterschätzt, wie wenig in China Englisch gesprochen, verstanden und akzeptiert wird. Gedrucktes Material muss also mindestens zweisprachig sein. Gerettet hat uns eine Wechat-Microsite, die die wichtigsten Infos auf Chinesisch zusammenfasst. Wechat ist das chinesische Pendant zu Facebook und Whatsapp. Die Interessenten scannen einen QR-Barcode am Stand und bekommen die Detailinfos direkt auf ihrem Smartphone angezeigt – eine in China total übliche Vorgehensweise. QR-Codes findet man hier bei vielen Gelegenheiten, sei es um weitere Informationen abzurufen, für Shopping oder mobiles Bezahlen. Sie werden, wie auch auf unserem Messestand, als Schlüssel zwischen der Offline- und der mobilen Online-Welt betrachtet.
Alles in allem war es die Messe am Ende ein riesiger Erfolg für uns. Wir konnten mit über 80 guten Kontakten nach Hause gehen, die wir in den nächsten Tagen weiter verfolgen werden. Bei mir stellt sich das Gefühl ein, jetzt wirklich einen Fuß in der Tür zum chinesischen Markt zu haben und die Vertriebsarbeit fängt so richtig an.
Zum Hintergrund: Peakboard goes China
Das Stuttgarter Startup Peakboard hat ein Auge auf China geworfen. “Die Gründe dafür sind offensichtlich: China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wächst seit Jahren mit Raten, die wir im Westen seit dem Krieg nicht mehr kennen”, sagt Peakboard-Macher Patrick Theobald. “Vor einigen Monaten haben wir bei einem Pitch des deutsch-chinesischen Business- und Innovationshubs mitgemacht. Aus diesem Wettbewerb sind wir mit fünf anderen Startups als Gewinner hervorgegangen. Wir haben nun die Möglichkeit im Rahmen dieses Programm vier Wochen in Shanghai die Grundlage unserer China-Expansion zu legen. Es wird weitere Pitches vor Ort geben, Termine mit potenziellen Kunden und Partnern und wir werden als Aussteller auf der größten, asiatischen Messe für Automatisierung und Robotik auf Kundenfang gehen. Für alle Interessierten möchte ich diese Abenteuer in Form von regelmäßigen Videobotschaften und Blogartikel teilen.”
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