#Interview
“In Köln und im Rheinland herrscht Aufbruchsstimmung”
Beim Kölner Startup furryfit dreht sich alles um Hunde. Hinter furryfit verbirgt sich ein Gesundheits- und Aktivitätstracker für Hunde. Dieser kleine, wasserdichte Tracker lässt sich ganz einfach am Halsband des Tieres befestigen. Der Tracker zeichnet dabei jede Bewegung im Laufe des Tages auf und übermittelt via Bluetooth die Daten in die App. Bundesweit bekannt wurde furryfit durch einen Auftritt in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen”. Einen Deal konnten das furryfit-Team im TV aber leider nicht abstauben. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Mitgründer Jona Neuber über den Gründer-Standort Köln.
Reden wir über Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Für Köln oder das Rheinland spricht vor allem, dass hier eine Aufbruchsstimmung herrscht. Nicht nur, dass hier jetzt die digitalen Hubs entstanden sind womit neuer Wind in die Startupszene kommt sondern auch viele Corporates die vermehrt Ihre Fühler zur hiesigen Startup-Szene ausfahren. Für Köln spricht auch die internationale und lockere Atmosphäre und das nicht nur zum Karneval. Zudem ist Köln sehr gut angebunden durch den Flughafen sowie die ICE Bahnhöfe. Im Umland sind einige große Autozulieferer und Maschinenbauunternehmen ansässig womit auch viel technisches Knowhow gegeben ist.
Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Für Köln spricht gerade, dass die Szene noch nicht so groß ist wie in Berlin. Die Vernetzung untereinander ist sehr gut und die Startupszene an sich ist viel familiärer. Es werden schnell neue Kontakte vermittelt oder Zugänge zu Corporates hergestellt. Gerade im Szeneviertel Ehrenfeld ist der Unterschied dann zu Berlin auch gar nicht mehr so groß. Mit der dmexco, dem pirate summit und dem SEO day gibt es in Köln zudem für die Szene gute und wichtige Veranstaltungen.
Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Ich denke es ist in Köln und der Umgebung leichter die erste PR für sein Startup zu bekommen und somit früh erste Kunden zu gewinnen. Ebenso gibt es in und um Köln viele große Konzerne und Hochschulen bei denen man zukünftige Mitarbeiter oder Cofounder finden kann. Die Anbindung an die umliegenden Städte ist zudem sehr gut, was den Einzugsbereich der Szene an sich natürlich zusätzlich erhöht.
Was fehlt in Köln noch?
Größere Pitchformate wie den Rheinlandpitch. Ebenso ist das Ecosystem perfekt für Startups in frühen Phasen aber wenn es dann in die Wachstumsphase geht ist es doch schwieriger passende Investoren oder Räumlichkeiten zu finden. Viele Programme sind leider auf die frühen Phasen von Startups beschränkt wobei gerade in der Übergangs-/Wachstumsphase viele neue Bedürfnisse entstehen.
Zum Schluss hast Du hast drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Erstens: Mehr erschwingliche und flexible Büroflächen. Als Startup einen 3- oder 5-jährigen Mietvertrag einzugehen ist nicht wirklich optimal. Zweitens: Mehr Unterstützung nach der frühen Phase gerade was bei der Suche/Vermittlung von Büroflächen angeht oder der Wachstumsfinanzierung. Drittens: Bessere Vernetzung von Startups die die Startphase überwunden haben und bereits Traction haben.
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.
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