App für den Schulalltag
Scoolio aus Dresden: Schon 175.000 Schüler machen mit
In Dresden arbeiten Bastian Buder, Martin Hey, Danny Roller und Alexander Witkowski seit 2016 an Scoolio, einem “mobilen Begleiter im Schulalltag”. Mit der App des Satrtup können Schüler Stundenpläne abstimmen, ihren Notendurchschnitt sowie offene Hausaufgaben im Auge behalten und im Klassen-Chat Nachrichten austauschen. Bis zum Ende des vergangenen Jahres haben die Sachsen ihr Unternehmen aus eigenen Mitteln finanziert, dann investierte unter anderem der Technologiegründerfonds Sachsen in Scoolio.
Mehr als 175.000 Schüler haben die App bisher heruntergeladen. “Wir wollen in einem Jahr die magische Grenze von 500.000 Downloads knacken. Außerdem wollen wir unsere Bekanntheit in der DACH-Region steigern und die erste Anlaufstelle für Unternehmen bei Thema Auszubildendenmangel sein”, sagt Mitgründer Roller.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Scoolio erklären?
Scoolio ist der mobile Begleiter im Schulalltag. Über eine Smartphone-App können Schüler ihren Stundenplan, Noten sowie Hausaufgaben organisieren und sich mit Mitschülern im Chat austauschen. Zudem bietet Scoolio Informationen zur Berufs- und Ausbildungsorientierung. Im Grunde ist Scoolio also Hausaufgabenheft, Klassenzimmer und Karriereberater in einem. Wir wollen Schülerinnen und Schülern dabei helfen, Ihren Schulalltag zu digitalisieren. Auch wollen wir über unsere Plattform Unternehmen Zugang zu den “Talenten von morgen” geben.
Wie funktioniert eurer Geschäftsmodell?
In den vergangenen Monaten haben wir unser Geschäftsmodell sukzessive weiterentwickelt. Inzwischen nutzen wir die Datentiefe, um Angebote zur Berufs- und Ausbildungsorientierung zielgenauer an interessierte Schülern zu adressieren. Wir setzen auch auf innovative Ansätze in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Schülern, indem wir Chatbots programmieren, die rund um den Ausbildungsprozess informieren. Auch setzen wir stärker auf die Entwicklung neuer Features in der App, die wir vor allem aus dem Feedback und Anregungen von Schülern erhalten haben. So wird es zum Beispiel demnächst die Möglichkeit geben, Stundenpläne oder Aufgaben miteinander zu teilen. Auch bei der Integration der verschiedenen Notensysteme arbeiten wir an einer Lösung.
Und womit verdient ihr nun Geld?
Wir helfen Unternehmen dabei, freie Ausbildungsplätze schnell mit geeigneten Kandidaten zu besetzen. Dazu schalten die Unternehmen Mobile Ads und Kampagnen in der App. Der Preis errechnet sich anhand der gewünschten Reichweite. Der TKP – Tausender-Kontakt-Preis – steigt mit zunehmender Datentiefe – etwa Targeting nach Region, Noten, Interessen etc. Der Vertrieb erfolgt bisher vor allem über bestehende Netzwerke, Messen oder Vertriebskooperationen. Zukünftig wollen wir zudem klein- und mittelständischen Unternehmen einen digitalen Buchungsprozess anbieten.
Wie genau hat sich Scoolio seit der Gründung entwickelt?
Wir konnten vergangenes Jahr drei Investoren von Scoolio überzeugen. Nachdem wir die ersten eineinhalb Jahre selbstfinanziert waren, haben wir im Dezember 2017 eine hohe sechsstellige Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Dieser Schritt hat uns zum einen in unserer Strategie bestätigt und zum anderen auch mit den notwendigen Kapital ausgestattet, um unsere Marketingaktivitäten zu pushen. Wir konnten außerdem auf vielen Messen und bei Wettbewerben teilnehmen – zuletzt wurde Scoolio auf der Leipziger Buchmesse mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Wir sind stolz auf das bisher Erreichte.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Scoolio genau?
Aktuell haben wir 7,5 Mitarbeiter und werden noch im Sommer sicherlich auf 10 wachsen. Unser Umsatzvolumen ist noch nicht sehr groß, aber wir konnten im letzten Jahr ein monatliches Wachstum von über 20 % aufweisen. Die Nutzerzahlen von Scoolio sind dagegen stark angestiegen.
Wie lauten hier die Zahlen?
Insgesamt haben mehr als 175.000 Schüler die App heruntergeladen und die Anzahl monatlicher Nutzer liegt bei knapp 35.000. Unser Nutzer kommen hauptsächlich aus Deutschland, aber wir konnten auch erste Schüler in der Schweiz, Österreich und Italien gewinnen.
Die Wurzeln von Futureplanliegen unter anderem in der Papierwelt. Wie wurde aus Futureplan, einem Papier-Hausaufgabenheft, die App Futureplan?
Der Schulsektor ist in Sachen Digitalisierung noch sehr rückständig. Die digital affine Zielgruppe “Schüler” ist daher dankbar für unkomplizierte technische Lösungen, die Ihnen helfen, ihren Schulalltag zu meistern. Der Futureplan diente als Vorbild für die App. Viele Features – Stundenplan, Noten, Hausaufgaben – wurden letztlich „nur“ digitalisiert. Damit Scoolio aber mehr als ein digitales Hausaufgabenheft ist, haben wir neben der organisationalen Komponente angefangen, eine Community aufzubauen, „Social Features“ eingeführt und Inhalte zu den Themen Berufs- und Ausbildungsorientierung eingebunden. Heute erreichen wir mit beiden Produkten die Schüler offline und online.
Ihr seid in Dresden zu Hause: Wie ist das Startup-Leben in Dresden so?
Die Startup-Szene in Dresden ist verhältnismäßig klein aber fein. Wer zum Beispiel gute Entwickler sucht, ist bei uns genau richtig. Außerdem lässt es sich als Student, Gründer oder Startup-Mitarbeiter hier gut leben. Wir sind stolz darauf, ein Startup aus dem Herzen von Sachsen zu sein und dankbar für die Möglichkeiten, die uns hier in Dresden geboten werden. Wir haben verschiedene Investoren aus der Region für unsere Idee gewinnen können. Letztendlich möchten wir damit auch zeigen: Man muss nicht nach Hamburg, Berlin oder München gehen, um zu gründen. Erfolgreiche Startups entstehen auch hier in Sachsen.
Wo steht Scoolio in einem Jahr?
Wir wollen in einem Jahr die magische Grenze von 500.000 Downloads knacken. Außerdem wollen wir unsere Bekanntheit in der DACH-Region steigern und die erste Anlaufstelle für Unternehmen bei Thema „Auszubildendenmangel“ sein.
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