Brandneu
“Unser drittes Produkt ist das erste, das funktioniert”
Vor zwei Jahren gründeten Jakob Höflich, Markus Schwarzer und Joshua Weikert das musikalische Startup Groovecat. Die Idee zu Groovecat kam dem Trio im Masterstudium an der Popakademie in Mannheim: Als Musikliebhaber verknüpften sie bestimmte Lebenssituationen stets mit Musik. Doch insbesondere auf ihren Reisen gab es keine Möglichkeit diese Momente tatsächlich einzufangen. Mit Groovecat, momentan noch in der Closed Beta, ist dies nun möglich.
“Wir bringen die neuen technischen Möglichkeiten des Musikstreamings in ein Format, das auf der einen Seite Spaß macht und auf der anderen Seite der Musikindustrie nützt – jeder geteilte Musikmoment generiert automatisch Plays für Künstler und Labels“, erklärt Mitgründer Schwarzer das Konzept von Groovecat. Die gesammelten Infos stellen die Mannheimer, die auch im Music-Space The Venue Berlin sitzen, anderen zur Verfügung. “Die Anwendungsbeispiele dafür sind natürlich vielfältig, von Instore-Musik über Games, Filme, Musikforschung und Medizin bis hin zu Music Branding. Unsere ersten Kunden werden Musikberater sein, die unser Tool zur Unterstützung ihrer Arbeit und Rechtfertigung beim Kunden nutzen können”, sagt Groovecat-Macher Höflich.
Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründer Höflich, der auch Dozent an der Popakademie in Mannheim ist, das Konzept hinter Groovecat einmal ganz genau vor.
Welches Problem wollt Ihr mit Groovecat lösen?
Wir lösen mit unserem Ansatz ein grundlegendes Problem in der musikwissenschaftlichen Forschung und der kommerziellen Verwendung von Musik: dass man nicht weiß, welche individuelle Emotion ein Musikstück in Kombination mit einer bestimmten Situation auslöst. Deswegen ist die Musikauswahl etwa in der Werbung oder bei Filmen heutzutage einfach noch sehr umständlich, teuer und natürlich auch mit sehr viel Unsicherheit verbunden. Diese Probleme in der Musikauswahl im B2B-Bereich lösen wir mit einer neuen Kategorisierung von Musik über unsere B2C-App Groovecat, mit der unsere User ihre Musikmomente einfangen können: dieses Gefühl wenn die Musik die man gerade hört perfekt zur Situation passt in der man sich gerade befindet.
Wie genau funktioniert das?
Wann immer unser Groovecat-User also einen solchen Musikmoment hat, kann er einfach ein Video von seinem Moment in Groovecat aufnehmen, das dann automatisch mit der gerade spielenden Musik aus seinem Streamingdienst oder der Umgebung verbunden wird. Diese Musikmomente können die anderen Nutzer sehen, hören und die Songs auch direkt in ihrem Streamingdienst speichern. Wir sind also ein alternatives, audiovisuelles soziales Netzwerk zum Entdecken und Teilen von Musikmomenten. Als zusätzliches Benefit können Musikerinnen, Musiker und Musiklabels ihre eigene Musik direkt monetarisieren, denn jeder geteilte Musikmoment generiert automatisch Plays auf dem Streamingdienst des einzelnen Users.
Jede Woche entstehen dutzende neue Startups, warum wird ausgerechnet Groovecat ein Erfolg?
Wir sind als Team schon seit über zwei Jahren am Start und haben aus unserem Masterstudium an der Popakademie in Mannheim heraus gegründet. Wir hatten die Chance organisch zu wachsen, woran die Popakademie und Mannheim als Gründerstadt mit seinen verschiedenen Akteuren wie Startup Mannheim, der Creative Commission und der Wirtschaftsförderung einen großen Anteil haben. Wir haben da von Anfang an extrem viel Support bekommen. Ich glaube auch, weil wir immer gut darin waren zu vermitteln, dass wir es wirklich ernst meinen. Dass wir nicht nur gründen, um in der Startup-Welt herumzutigern, sondern weil wir wirklich aus tiefstem Herzen an das glauben, was wir machen. Aber natürlich haben wir auch am eigenen Leibe erfahren, wie schwer man es als Musik-Startup in Deutschland hat und wie viel Gegenwind man bekommt. Wir hatten auch unsere Tiefpunkte und haben Ideen und Träume begraben, um daraus aber wieder neu zu erwachsen. Es ist unser drittes Produkt und das erste, was so richtig funktioniert.
Welche Projekte habt ihr denn vorher umgesetzt?
Unser erster iOS-Prototyp hat den Usern angezeigt, welche Musik die Menschen um einen herum gerade hören und sollte zur sozialen Interaktion anregen. Den Proto haben wir getestet und die Idee nicht validieren können. Dann folgte der Pivot hin zu Musikmomenten – Anfang 2017 -, wofür wir dann einen Android-MVP kreiert haben, nur mit Fotos. Hat sich ebenfalls nicht validiert. Unser drittes Produkt, die iOS-Version von Groovecat mit Videos, erzeugt jetzt endlich KPIs die unsere Erwartungen völlig übertreffen.
Wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Die Musikmomente helfen uns zu verstehen, welche Musik in verschiedenen Situationen bestimmte Emotionen und somit auch Aktionen hervorruft. Diese Insights machen wir für Businesses aller Art verfügbar. Das heißt nicht, dass wir denen erzählen: User Michael Müller hört gerne Bushido an der U-Bahn-Haltestelle. Eher, dass der Song ‚Heartbeat’ von Zola Blood besser zur Werbesituation des neuen Mercedes A-Klasse-Spots gepasst hätte, als der von ihnen gewählte. Die Anwendungsbeispiele dafür sind natürlich vielfältig, von Instore-Musik über Games, Filme, Musikforschung und Medizin bis hin zu Music Branding. Unsere ersten Kunden werden Musikberater sein, die unser Tool zur Unterstützung ihrer Arbeit und Rechtfertigung beim Kunden nutzen können.
Wo steht Groovecat in einem Jahr?
Im Idealfall haben wir in einem Jahr bereits erste Fußabdrücke auf dem amerikanischen Markt hinterlassen und eine Groovecat-Community erschaffen, mit der sich unsere User identifizieren. Musik soll auch in einem Jahr der Kern von Groovecat sein. Ab nächstem Jahr wollen wir auch erste Umsätze mit unserem B2B-Tool für die Musikauswahl verdienen, diese Daten aber zeitgleich auch dem Nutzer anbieten damit er zum Beispiel filtern kann: Hey, ich stehe gerade am Strand von Thailand und bin super happy, weiß aber nicht was ich hören soll, schlag mir bitte was vor, Groovecat.
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