Outfittery = 46,6 Millionen Verlust seit dem Start
Der Personal-Shopping-Anbieter Outfittery ist eines der ganz gewichtigen Berliner Startups. Deswegen schauen wir uns die Zahlen der Jungfirma, die 2012 von Anna Smend (früher: Alex) und Julia Bösch gegründet wurde, noch einmal ganz genau an. Wie bereits kurz berichtet, veröffentlichte Outfittery gerade seinen Jahresabschluss für das Jahr 2016. Hier noch einmal die blanken Fakten: Der Rohertrag (Nettoumsatz nach Retouren, Rabatten und Wareneinsatz) lag 2016 bei 22,7 Millionen Euro, der Jahresfehlbetrag bei 14,6 Millionen.
Den erwirtschafteten Rohertrag konnte das Unternehmen somit im Vergleich zum Vorjahr um 21 % steigern. Den Jahresfehlbetrag von 17,1 Millionen (2015) auf 14,6 Millionen senken. “Das Ergebnis für 2016 lag leicht unterhalb des erwarteten Wertes”, heißt es im Jahresabschluss. Wie ein Berliner Investor, der nicht genannt werden möchte, zudem anmerkt: “21 % Wachstum sind für ein schnell wachsendes Startup nicht gerade viel”. Wobei Outfittery den Rohertrag von 2014 von 8 Millionen über 18,8 Millionen auf 22,7 Millionen steigern konnte, ein Plus von 183,75 % in drei Jahren. Der Großteil dieses guten Wachstums entfiel allerdings auf 2015. Für die Vorjahre weist der Personal-Shopping-Anbieter leider keinen Rohertrag aus.
Wie berichtet, erreichte Outfittery im November 2017 erstmals den Break-Even – auf Monatsbasis. “Nach Jahren des sehr starken Wachstums, in denen wir in acht Länder expandiert sind, haben wir 2017 den Fokus auf operative Exzellenz gesetzt”, sagte Gründerin Bösch kürzlich. “Wir sind sehr stolz darauf, unser selbst gestecktes Ziel erreicht zu haben.” Eine große Rolle beim Sprung in die schwarzen Zahlen spielte laut Unternehmen “der zunehmende Fokus auf den Bereich Data und Technologie”.
Und wie lief es danach? Auf Anfrage verkündet das Unternehmen, dass es 2017 alle Ziele erreicht und teils sogar übertroffen habe. “Mit 2018 sind wir bisher sehr zufrieden”, teilt das Startup zudem mit. Man darf gespannt sein, ob das Unternehmen in diesem Jahr den Komplettsprung in die schwarzen Zahlen schafft. Mitbewerber Modomoto ist dies bereits gelungen!
Fakten aus dem Jahresabschluss 2016
* Die Vorjahreszahlen der Umsatzerlöse und der sonstigen betrieblichen Erlöse sind aufgrund der Neufassung von § 277 Abs. 1 HGB durch das BilRUG nicht vergleichbar. Bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG hätten sich für das Vorjahr Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 36.293 ergeben.
* 2016 konnte mit einem Volumen von knapp 290.000 Bestellungen einen Rohertrag (Nettoumsatz nach Retouren, Rabatten und Wareneinsatz) von EUR 22,7 Mio. erzielt werden. Dies entspricht einer Steigerung von 21% gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: EUR 18,8 Mio.).
* Der Rohertrag konnte in 2016 durch die konsequente Weiterverfolgung der Wachstumsstrategie sowie verbesserte Margen um 21% von EUR 18,8 Mio. auf EUR 22,7 Mio. gesteigert werden. OUTFITTERY hat im Berichtsjahr sein Geschäft insbesondere in der DACH-Region weiter ausgebaut und konnte den Rohertrag hier um rund 30% steigern.
* Für 2017 strebt das Unternehmen weitere deutliche Ergebnisverbesserungen an. Dazu gehört, einen positiven Deckungsbeitrag Ill und eine Verbesserung der EBIT-Marge von -32% in 2016 um rund 30% zu erzielen. Das Ergebnis für 2016 lag leicht unterhalb des erwarteten Wertes, wir erwarten aber, dass wir für 2017 unsere Planwerte erreichen können.
Outfittery im Zahlencheck
2016: 22,7 Millionen Euro (Rohertrag*); 14,6 Millionen (Jahresfehlbetrag)
2015: 36 Millionen Euro (Umsatz); 18,8 Millionen Euro (Rohertrag*); 17,1 Millionen (Jahresfehlbetrag)
2014: 18,7 Millionen Euro (Umsatz); 8 Millionen Euro (Rohertrag*); 10,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 3,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 620.000 Euro (Jahresfehlbetrag)
*Nettoumsatz nach Retouren, Rabatten und Wareneinsatz
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