Von Alexander
Montag, 7. Mai 2018

“Viel knüppelharte Arbeit bei wenig Champagner”

Oftmals denkt man, man kennt sein Produkt, Prozesse erscheinen logisch, man denkt, man weiß, was die Kunden wirklich wollen und hätte die notwendige Detailtiefe erreicht. Man sollte aber nie aufhören, selbst tief im Sumpf zu stehen", sagt Sebastian Drescher, Mitgründer von Airgreets.

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute spricht Sebastian Drescher, Mitgründer von Airgreets, über seinen Gründeralltag. Das im Juli 2016 von Julian Ritter, Florian Bogenschütz und Drescher gegründete Unternehmen kümmert sich um die Zwischenvermietung von Wohnungen. Das Unternehmen selbst bezeichnet sich als “Airbnb Concierge Service”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ehrlich gesagt meist ohne Frühstück, dafür mit mindestens einer Stunde Vorsprung vor dem Rest des Teams. Das gibt mir Zeit, meine Gedanken zu sammeln und den Tag zu planen.

Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Die mentale Belastung ist doch größer als erwartet. Es vergeht keine Stunde, in der ich nicht an Airgreets denke. Wochenenden, Feiertage und Abende eingeschlossen. Hier benötigt man gute Tricks, die einem beim mentalen Abschalten helfen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Oftmals denkt man, man kennt sein Produkt in- und auswendig, Prozesse erscheinen logisch, man denkt, man weiß, was die Kunden wirklich wollen und hätte die notwendige Detailtiefe erreicht. Man sollte aber nie aufhören, selbst tief im Sumpf zu stehen und operativ zu arbeiten.

Die Startup-Szene lebt von einer gewissen Hochglanz-Euphorie. Wie glamourös ist das Gründerleben wirklich?
Der Glamour Effekt hält sich in Grenzen und das sehen die meisten Gründer sicherlich ähnlich. Es ist viel knüppelharte Arbeit bei vergleichsweise wenig Champagner. Des Gründens willen sollte man aber auch kein Unternehmen starten. Die Selbstständigkeit und die damit verbundene Freiheit mit all seinen Vor- und Nachteilen ist das, was mich täglich antreibt.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Durch den stetigen Austausch, eine offene Kommunikation und viel Raum für Kreativität kreieren wir ein Umfeld, das durch ein starkes Teamgefühl und Motivation geprägt ist. Mehrmals im Jahr bringen wir auch alle Mitarbeiter unserer Standorte zusammen für unsere Airgreets Summits. Der letzte fand im schönen Isartal statt, zum nächsten darf ich noch nicht allzu viel verraten – vielleicht lesen hier ja Mitarbeiter mit.

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Foto (oben): Airgreets