#5um5
“Anfangs hat kaum jemand an unsere Idee geglaubt”
Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute spricht Julian Stiefel, Mitgründer von Tourlane, über seinen Gründeralltag. Holtzbrinck Ventures, Spark Capital und DN Capital investierten gerade 7 Millionen Euro in das Startup , einen Anbieter von Individualreisen.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Frühstück und Kaffee Zuhause, dann eine halbe Stunde Mails. Den Großteil meiner Zeit im Büro verbringe ich in Interviews. Danach kommen Meetings mit Marketing, Product, Tech, Customer Service und Sales.
Was über das Gründer-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Man muss immer seinem Gefühl vertrauen und einen Schritt nach dem nächsten gehen. Anfangs hat kaum jemand an unsere Idee geglaubt. Wir haben viel an ihr herum geschraubt, bis wir letztendlich doch zurück gegangen sind zu unserer Ursprungsidee, um sie zu perfektionieren. Um dorthin zu kommen brauchte es allerdings all diese Zwischenschritte.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast und was hast Du aus diesen gelernt?
Fehler gehören zum Gründen dazu und reflektieren unseren ganz persönlichen Weg. Sie sind nötig, um Menschen dorthin zu bringen, wo sie sind. Ich würde nichts anders machen, aber am meisten gelehrt hat mich bisher: Am Anfang zu viel zu wollen führt dazu, dass man den Fokus verliert. Weniger ist of mehr. Außerdem: Man sollte sich genügend Gedanken machen über den skalierbaren Marketing-Kanal. Denn man braucht einen genauen Plan, wie man die ersten Tausend Kunden bei gleichbleibenden Kosten gewinnt.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
In den ersten sechs Monaten habe ich mit meinem Co-Gründer und mit unseren ersten Mitarbeitern von mir Zuhause aus gearbeitet. Da kam es schon mal vor, dass wir zu zehnt in meinem Wohnzimmer saßen, von hier aus die ersten Sales koordiniert, Partner herangeholt und übers Telefon Investoren gepitcht haben. Die Kaffeemaschine in der Küche stand quasi unter Dauerbetrieb.
Die Start-up-Szene lebt von einer gewissen Hochglanz-Euphorie. Wie glamourös ist das Gründerleben wirklich?
Ich denke die meisten Gründer würden hier ähnlich antworten. Der Glamourfaktor ist recht niedrig, wenn man berücksichtigt, wie oft ich nach einem zwölf Stunden-Flug direkt zum Meeting gefahren bin ohne vorher zu duschen. Und meine Brötchen kaufe ich beim selben Bäcker in Kreuzberg wie meine siebzigjährige Nachbarin. Gründen bedeutet in erster Linie für mich Kreativität, Verantwortung und Selbstverwirklichung – und ich liebe es, Lösungen zu entwickeln, von denen ich und andere sich wünschen, es hätte sie schon viel früher gegeben.
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