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Futterzeit: Hundefutter aus Insekten. Lecker!?

"Uns unterscheidet von vielen Start-ups, dass wir nicht versuchen das nächste digitale Geschäftsmodell zu entwerfen, schnell zu skalieren und einen Exit hinzulegen. Wir sind der Überzeugung, dass wir mit Futterzeit einen großen Mehrwert für Mensch, Tier und Umwelt schaffen", sagt Gründer Jonny Edward.
Futterzeit: Hundefutter aus Insekten. Lecker!?
Dienstag, 3. April 2018VonAlexander

Nicht nur Menschen futtern – im Allgemeinen – viel zu viel Fleisch, auch Hunde vertilgen Unmengen an Fleisch. “Ein mittelgroßer Hund isst im Schnitt fast drei mal so viel Fleisch wie ein Mensch. Unsere Vision ist es, dass Insekten als gesunde Alternative den Fleischanteil im Hundefutter ersetzen und wir so einen Beitrag zum Umwelt- und Tierschutz leisten”, sagt Jonny Edward, der das Startup Futterzeit, das Hundefutter auf Insektenbasis anbietet, gemeinsam mit Felix Bierholz gegründet hat.

Bei Futterzeit können Onliner derzeit Trockenfutter bestellen. Später sollen Snacks und Nassfutter auf Insektenbasis hinzukommen. Ihr Startup ziehen die Futterzeit-Macher, die sich an der Ruhr-Universität Bochum kennen gelernt haben, in Duisburg hoch. Die Start-up-Szene in Duisburg ist noch jung. Vieles ist neu und noch im Aufbau. Das heißt aber auch, dass der Markt hier nicht so überlaufen ist wie in anderen Großstädten, wodurch wir viel Aufmerksamkeit bekommen”, sagt Edward. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt der junge Futterzeit-Mitgründer das Startup einmal ganz genau vor.

Welches Problem wollt Ihr mit Futterzeit lösen?
Der steigende Fleischkonsum hat dramatische Folgen für unsere Umwelt. Neben dem Menschen verbrauchen auch unsere Haustiere Unmengen an Fleisch, insbesondere unsere Hunde. Ein mittelgroßer Hund isst im Schnitt fast drei mal so viel Fleisch wie ein Mensch. Unsere Vision ist es, dass Insekten als gesunde Alternative den Fleischanteil im Hundefutter ersetzen und wir so einen Beitrag zum Umwelt- und Tierschutz leisten.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Futterzeit ein Erfolg?
Uns unterscheidet von vielen Start-ups, dass wir nicht versuchen das nächste digitale Geschäftsmodell zu entwerfen, schnell zu skalieren und einen Exit hinzulegen. Wir sind der Überzeugung, dass wir mit Futterzeit einen großen Mehrwert für Mensch, Tier und Umwelt schaffen. Das lässt sich nicht nur in Geldscheinen messen, sondern hat auch großen ideellen Charakter.

Wer sind eure Konkurrenten?
Wir sind die ersten Hersteller von Hundefutter, die vollständig auf Insekten als nachhaltige Proteinquelle setzen. Es gibt erste größere Hundefutterproduzenten auf dem Markt, die bereits vereinzelt Insekten als Proteinquelle verwenden. Da wir uns komplett auf Insekten fokussieren können wir das Thema besser kommunizieren und haben besonders beim Thema Nachhaltigkeit eine höhere Glaubwürdigkeit. Neben unserer Rezeptur, die hochwertiger ist als die der Mitbewerber, haben wir mit 30% Insekten auch mit den höchsten Insektenanteil.

Wo steht Futterzeit in einem Jahr?
In einem Jahr arbeiten wir in einem größerem Team und sind deutschlandweit im Einzelhandel vertreten. Außerdem haben wir unsere Produktpalette erweitert und bieten neben unserem Trockenfutter, auch Snacks sowie Nassfutter auf Insektenbasis an.

Euer Firmensitz ist Duisburg. Was spricht für das Ruhrgebiet als Startup-Standort?
Das Ruhrgebiet lebt! Es leben hier unglaublich viele kreative junge Leute. Durch die vielen großen Unis fehlt es auch nicht an qualifiziertem Personal sowie Know-How. Außerdem sind die Mieten günstig, so dass sich gerade Gründer in der Anfangszeit hier gut durchschlagen können.

Was macht speziell den besonderen Reiz der Startup-Szene in Duisburg aus?
Die Start-Up Szene in Duisburg ist noch jung. Vieles ist neu und noch im Aufbau. Das heißt aber auch, dass der Markt hier nicht so überlaufen ist wie in anderen Großstädten, wodurch wir viel Aufmerksamkeit bekommen. Wir werden hier vom Social Impact Lab in Duisburg tatkräftig unterstützt und sitzen selbst im Firmengelände von Haniel, dem viert größten Familienunternehmen Deutschlands. Wir können also jedem empfehlen nach Duisburg zu kommen, denn gerade zu Beginn ist die breite Unterstützung, das enge Netzwerke und die große Aufmerksamkeit Gold wert.

Was fehlt in Duisburg noch?
Dadurch, dass sich hier noch so vieles im Aufbau befindet und Duisburg sich als Gründerstadt noch keinen Namen gemacht hat, fehlt es hier manchmal noch an Gründerevents. Es werden zwar immer mehr, die Stadt kann beim Angebot aber noch nicht mit den großen Gründerstädten mithalten. Der Kontakt zu Investoren scheint hier auch schwerer zu sein, als etwa in Berlin. Aber wir sind der Überzeugung, dass sich hier in den nächsten Jahren eine Menge tun wird.

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Foto (oben): Futterzeit

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.