#EXKLUSIV
Heartbeat prescht mit Fernarzt in die Telemedizin vor
Im Sommer des vergangenen Jahres legte die Berliner HitFox Group nach dem FinTech-Inkubator FinLeap mit Heartbeat Labs einen Company Builder und Investor für E-Health-Themen auf. Inzwischen brütete Heartbeat Kinderheldin, eine Online-Sprechstunde für Mütter, aus und investierte in mehrere Startups – siehe 5 Startups, auf die Heartbeat Labs so richtig abfährt. Nach Informationen von deutsche-startups.de steckt Heartbeat zudem hinter der kürzlich gestarteten Telemedizin-Plattform Fernarzt.
Heartbeat Labs-Macher Eckhardt Weber bestätigt die Zugehörigkeit zur Heartbeat-Familie auf Anfrage. Wie Wettbewerber DrEd residiert auch Fernarzt, das von Ahmed Wobi geführt wird, in Großbritannien. In Deutschland ist Telemedizin – im Rahmen eines Modellprojektes – bisher nur in Baden-Württemberg möglich. Schon bald soll eine “telemedizinische Fernbehandlung” aber in ganz Deutschland möglich sein. Vom Modellprojekt profitiert erst einmal nur das Münchner Startup TeleClinic, das “als bisher einziger telemedizinischer Anbieter die Genehmigung zur Fernbehandlung” erhalten hat. Bald können hoffentlich aber auch andere Start- und Grownup Telemedizin in Deutschland anbieten.
“Wenn der Arzt den Patienten bei der persönlichen Visite in der Praxis nicht abtastet und kein Blut abnimmt, sondern die Diagnose allein durch das Gespräch oder Sichtkontakt feststellt, dann können wir das genauso gut. Wir bieten deshalb nur solche Behandlungsfelder an, bei denen genau das gewährleistet ist, bei denen wir aus der Ferne die gleichen Informationen sammeln und auswerten können wie ein Arzt persönlich vor Ort”, sagt Fernarzt-Macher Wobi zum Konzept von Fernarzt. Momentan geht es um Themen wie Haarausfall, Blasenentzündung und Verhütung.
Wie sehr sich Heartbeat Labs auf den Durchbruch der Telemedizin in Deutschland vorbereitet, zeigt ein Blick auf die schon erwähnte Ausgründung Kinderheldin. Momentan können werdende sowie junge Mütter und Väter über die Plattform mit Hebammen in Kontakt treten. Wenn Telemedizin hierzulande erlaubt ist, wird auch Kinderheldin zeitnah den Kontakt mit Ärzten ermöglichen. Der Kreis bei Heartbeat schließt sich dann beim Blick auf die Beteiligung Medlanes, einem Notarztdienst für ärztliche Hausbesuche. So deckt Heartbeat schon jetzt einige spannende Segmente, die sich zudem ergänzen, ab.
“Niemand wird den E-Health-Markt mit einem universalen Modell lösen”, sagt Heartbeat-Macher Weber im Gespräch mit deutsche-startups.de. Er sieht Heartbeat mit seinen “horizontalen und vertikalen Angeboten aber schon jetzt in einer guten Position”. Zumal die Berliner längst auch an weiteren Ausgründungen arbeiten. So bereitet die Firmenschmiede derzeit die Ausgründung von Betriebsarztservice.de vor. Für die “voll digitalisierte Praxis” sucht das Unternehmen derzeit massiv Mitarbeiter. Schon am Start ist dagegen Hy Studio. Die Plattform soll als “Anlaufstelle für individuelle Faltenbehandlungen mit Botolinumtoxin und Hyaluronsäure” dienen. Und eins ist sicher: Die Heartbeat-Familie wird weiter wachsen. Auch wenn sicherlich nicht alle Modell im Markt bestehen werden.
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