Von Alexander
Dienstag, 27. März 2018

Entdigitalisierung: CDU/CSU kämpfen gegen die Realität

Die CDU/CSU kämpft weiter gegen die digitale Realität im Lande. Es geht weiter um das geplante Versandverbot für verschreibungspflichtige Medikamente. Mit dem Verbot wollen die Regierungsparteien die die "Gleichbehandlung wiederherstellen". Was mehr als abwegig ist.

Die neue Bundesregierung arbeit weiter intensiv am geplanten Versandverbot für verschreibungspflichtige Medikamente. “Zur guten Versorgung gehört untrennbar die Apotheke vor Ort”, sagte Karin Maag, die für die CDU im Gesundheitsausschuss sitzt, vergangene Woche im Bundestag. “Da gibt es Beratung, Wochenenddienst, Nachtdienst und Notdienst. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes dürfen aber ausländische Versandapotheken ihre Abgabepreise für verschreibungspfichtige Medikamente frei festlegen und Boni gewähren, während für die deutsche Präsenzapotheke weiterhin die Arzneimittelpreisverordnung gilt und Rabatte verboten sind. Wir werden mit einem Versandhandelsverbot bezüglich verschreibungspfichtiger Medikamente die Gleichbehandlung wiederherstellen, damit das Überleben der Apotheken vor Ort gesichert wird.”

Zukunftsweisend ist dieses Vorhaben nicht! Es geht mal wieder nur darum die Interessen von alten Playern zu verteidigen. CDU/CSU kämpfen im Grunde im Auftrag der heimischen Apothekerlobby. Eine andere Möglichkeit wäre, auch Apotheken vor Ort Rabatte gewähren zu lassen. Die großen Versandapotheker haben deswegen bereits angekündigt, massiv gegen die Pläne der Bundesregierung zu kämpfen. Zumal es etliche Bedenken gegen dieses Vorhaben gibt – siehe Web-Apotheken kämpfen gegen Groko-Versandverbot. Das Vorhaben steht auch im krassen Kontrast zur anderen Gesundheitspolitik im Lande, etwa der Revolution beim Thema Telemedizin. Reine Onlinesprechstunden, bei denen sich Arzt und Patient nie begegnen, sollen bald überall in Deutschland Realität werden. Hoffentlich!

Aber zurück zum geplanten Rx-Versandverbot. “Vor 100 Jahren hätte hier gestanden: ‘Wir möchten gerne den Traktor verbieten, um Gleichbehandlung mit dem Pferdepflug wieder herzustellen und um die 70 % der in der Landwirtschaft Beschäftigten zu schützen’, schreibt Sönke Martens, der einst loftville gegründet hat und nun eSailors vorantreibt, auf Twitter. Und auch unter dem Twitter-Post der CDU/CSU-Fraktion regt sich Widerstand. “Diese Form der Politik ist nicht #verbraucherfreundlich. Die sichert das #Monopol der Apotheker zum Nachteil der #Kunden. Übrigens diese Kunden sind auch #Wähler”, schreibt Florian Wehmann.

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Foto (oben): Shutterstock