Von Alexander
Montag, 12. März 2018

Junge Startups, die Hipp, Alete und Co. herausfordern

"Wir sind als Pioniere und Wegbereiter für eine komplett neue Kategorie Lebensmittel angetreten", sagt Tobias Gunzenhauser von yamo. "In Sachen Baby-Beikost hat sich in den letzten 30 Jahren wenig getan”, ergänzt Sandra Peralta von Little Leaf.

Irgendwann folgt auf Muttermilch die sogenannte Beikost. Eltern wissen jetzt worum es geht. Alle anderen dürfen aber auch weiter lesen! Der Markt für Beikost bzw. Babybreie wird gefühlt von Hipp, Alete und Co. dominiert. Einige Startups versuchen diese Vormachtstellung nun zu brechen. Anfang dieses Jahres etwa hob die Münchnerin Sandra Peralta Little Leaf aus der Taufe.

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes begann Peralta, Babybrei selbst frisch zu kochen. So wurde die Idee zu Little Leaf geboren. “In Sachen Baby-Beikost hat sich in den letzten 30 Jahren wenig getan. Das neue HPP-Verfahren bietet erstmals die Möglichkeit, frischen Schwung in das Segment der Beikost zu bringen”, sagt die Sologründerin. “In Bezug auf Lebensmittel, insbesondere für Babynahrung, herrschen in Deutschland sehr strenge Vorgaben. Das ist gut so. Allerdings ist es dadurch nicht immer leicht, die Rohwaren in der entsprechenden Säuglingsqualität zu erhalten”, berichtet Peralta über die Hürden auf dem Weg zum eigenen Startup.

Das Schweizer Startup yamo, das von Luca Michas, Tobias Gunzenhauser und José Amado-Blanco gegründet wurde, produziert ebenfalls Babybrei. “yamo besteht aus 100 % natürlichen Zutaten ohne Zusatzstoffe, zusätzlichen Zucker oder Salz. Genau so, wie es eben meine Großmutter auch kochen würde”, sagt Mitgründer Gunzenhauser. Zum Start haben die Schweizer yamo klassisch gebootstrapped. Kürzlich investierten dann einige Business Angels einen ungenannten Betrag – wohl eine hohe sechsstelligen Summe – in yamo.

“Wir sind als Pioniere und Wegbereiter für eine komplett neue Kategorie Lebensmittel angetreten. Bis anhin war Babybrei immer eine sterilisierte Konserve. Als erstes Unternehmen in Europa bieten wir nun frischen Babybrei an. Nachdem wir im Juli 2017 offiziell in der Schweiz live gegangen sind, sind wir bereits im Januar 2018 nach Deutschland und Österreich expandiert”. sagt Mitgründer Gunzenhauser zum Stand der Dinge bei yamo.

“Unser Umsatz entwickelt sich sehr gut und wir wachsen jeden Monat mit über 30 %. Unser wichtigster Absatzkanal ist das B2C-Geschäft. Daneben haben wir jedoch auch ganz tolle Partnerschaften mit großen Kindertagesstätten, die bei uns für ihre Kleinsten bestellen. Im 2018 wird es sicherlich noch die eine oder andere große News im Punkto Retail geben”, führt der Babybrei-Macher weiter aus. Das Ziel der Schweizer ist klar definiert: “In einem Jahr werden wir um die 20 Leute sein, weitere Märkte eröffnet haben und der unangefochtene Leader in der neuen Kategorie der frischen Babynahrung”.

Neben Little Leaf und yamo kümmern sich auch junge Unternehmen wie babyviduals um Baybrei. Das Nürnberger Unternehmen, 2010 gegründet, wurde von Wolfgang Pöhlau ins Leben gerufen. Im Gegensatz zu herkömmlicher Babynahrung sind die Produkte von babyviduals tiefgekühlt. Aus Düsseldorf stammte frohkost. Das Startup ist aber nicht mehr aktiv, Bestellungen auf der Website sind nicht mehr möglich. In den USA buhlt etwa Yumi um ganz junge Kunden. Allerdings geht es dabei um “Superfood For Superbabies”. Der Markt ist somit noch kaum erschlossen. Platz für junge Konzepte dürfte vorhanden sein.

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Foto (oben): Shutterstock