Projektmanagement

Zenkit: Eine gekonnte Mischung aus Trello und Wunderlist

Neues aus Karlsruhe. Nein, nicht vom BGH, sondern von der Projektmanagement-Plattform Zenkit. Die hat nämlich gerade Desktop Apps für MacOS, Windows und Linux veröffentlicht. Anlass genug, dieses Tool einmal vorzustellen, das noch viel mehr in petto hat als "nur" easy-going Projektmanagement.
Zenkit: Eine gekonnte Mischung aus Trello und Wunderlist
Donnerstag, 8. März 2018VonElke Fleing

Man nehme: Trello, Wunderlist, die Ansprüche Internet-affiner Teams an Ihr Projektmanagement, richtig gute Design-Skills und mixe all das zu einem Tool zusammen. Heraus kommt Zenkit. Ok, ganz so einfach ist der Entwicklungsprozess nicht – aber genau so wirkt das Ergebnis. Endlich einmal aus Deutschland – eben aus Karlsruhe von Axonic – kommt ein angenehm luftig wirkendes Projektmanagement-Tool, das eine Menge kann und das noch richtig Spannendes unter der Zukunfts-Haube hat.

Der Stand der Dinge: Zentrum allen Tuns auf Zenkit sind die Aufgaben innerhalb von Projekten, die bei Zenkit in “Collections” gesammelt werden. Man lässt sich wie bei Trello die Tasks als Kanban-Board anzeigen. Oder als Liste, wenn man zum Beispiel von Wunderlist kommt und dessen Ansichtsform mehr schätzt. Oder in der Kalenderansicht, was zum Beispiel auch bei Asana möglich ist. Auch die Ansicht als Mind Map ist möglich, was zum Beispiel bei der Strukturierung von Abläufen oder Brainstorming-Sessions zur Aufgabenverteilung hilfreich ist Und last not least gibt es die Möglichkeit, sich die Tasks als Tabelle anzusehen. Wie in Excel, nur in hübsch.

Die Tabellenform bietet aber noch mehr: Es lassen sich zusätzliche Felder in eine Collection einfügen, die Auswahl an Feldtypen ist groß. So können Teams sich ihre Collections perfekt auf ihren Bedarf zuschneiden. Richtig spannend wird es, weil man Felder namens “References” einfügen kann, die im Dashboard Felder aus anderen Collections sichtbar machen.

Auf dem Weg zur relationalen Datenbank zum Selberbauen

Sie ahnen es: Diese Referenz ist ein zukunftsweisendes Indiz: Zenkit ist auf dem Weg zur relationalen Datenbank im Selbst-Bausatz. Noch ist das Projektmanagement-Tool keine echte relationale Datenbank, denn die Werte können in einer Collection nur angezeigt, nicht auch in anderen Collections gleichzeitig geändert werden. Aber diese Funktion steht dick und leuchtend auf der Roadmap der Macher um Gründer Martin Welker und wird wohl noch 2018 zusammen mit der Gantt-Diagramm-Funktion veröffentlicht werden, mit der dann auch Projekt-Schedules mit Änderungsmöglichkeit ihrer zeitlichen Abhängigkeiten gepflegt werden können.
Damit dürfte Zenkit dann richtig weit vorn liegen. Denn richtig gute, erschwingliche Online-Tools, mit denen man sich ohne tiefere Kenntnisse von Datenbanksytemen eine eigene relationale Datenbank zusammenklicken kann, gibt es nahezu gar nicht.

Apropos erschwinglich: Die Preise von Zenkit sind absolut wettbewerbsfähig. Mit Grundfunktionen kann ein Team bis zu 5 Personen Zenkit sogar kostenlos nutzen. Die günstigste Bezahl-Version, mit der die meisten Teams kleiner Unternehmen zurechtkommen dürften, ist für 7,50 Euro monatlich zu haben. Nach oben staffeln sich die Preise dann je nach Anzahl der Tasks pro Kollektion, Anzahl der Team-Mitglieder und Menge des bereitgestellten Speicherplatzes.

Usability ist Trumpf, hakelt aber an einigen Stellen noch ein wenig

Zenkit ist deutlich anzumerken, dass seine Bedienfreundlichkeit weit oben auf der Prioritätenliste seiner Entwickler steht. Es wird großer Wert darauf gelegt, dass die Ansichten schlank und luftig bleiben und so zum Bearbeiten einladen.

Daher erscheinen zum Beispiel viele Funktionen erst, wenn man mit der Mouse über einen Menüpunkt fährt oder sie verbergen sich hinter einem weiteren Klick. Das bringt den Nachteil mit sich, dass man zu Beginn schon so manches Mal etwas verloren ist. Wenn Sie sich daran aber erst einmal gewöhnt und einfach mit der Mouse und Klicken rumprobiert haben, ist das meiste wirklich selbsterklärend.

Die Platzierung einiger weniger Funktionen ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss, so würde ich die Auswahl an Collection-Vorlagen nicht unter den Profil-Einstellungen der User suchen, sondern natürlich in dem Menü, mit dem ich eine neue Collection erstelle.

Eine ausführlichere InApp-Hilfe als bisher vorhanden würde sicher auch helfen, die Einarbeitung zu erleichtern.

Was nervt, ist, dass sowohl die Website als auch das Tool selbst bisher ausschließlich auf Englisch verfügbar sind. Das ist für ein in Deutschland ansässiges Unternehmen eigentlich ein Unding. Aber Zenkit ist dran, eine deutsche Version soll noch in Q2 2018 veröffentlicht werden. Mit nur sechs Mitarbeitern und ohne Investorenkapital im Rücken lässt sich eben nicht alles auf einmal schaffen.

Ganz neu: Desktop Apps für MacOS, Windows und Linux

Dafür hat Zenkit gerade einen anderen wichtigen Meilenstein hinter sich gelassen. Nachdem Ende 2017 schon Android- und iOS-Apps veröffentlicht wurden, sind neben weiteren neuen Funktionen Desktop-Apps für MacOS, Windows und Linux ganz frisch geschlüpft.

So kann Zenkit jetzt nicht nur online auf dem Desktop und mobil, sondern auch offline genutzt werden. Sowie wieder eine Internetanbindung besteht, aktualisieren sich die Daten wieder auf den aktuellen Stand. Gleichzeitig sind ab jetzt Nutzer-individualisierte Ansicht einstellbar. So hat jeder Nutzer die für ihn wichtigsten Funktionen mit einem Klick griffbereit.

Fazit: Besonders aus vier Gründen lohnt es sich, sich Zenkit genauer anzuschauen und für das eigene Unternehmen in die engere Auswahl zu nehmen:

1. Jedes neu anzuschaffende Tool sollte jetzt unbedingt auch im Hinblick auf die ab Ende Mai 2018 geltende DSGVO betrachtet werden. Verstöße gegen diese neue Verordnung können Unternehmen bis zu 4 Prozent ihres Umsatzes kosten. – Zenkits Server stehen in Deutschland und auch in allen anderen relevanten Punkten legen die Entwickler viel Wert darauf, dass Zenkit dann DSGVO-konform läuft.

2. Das hohe Entwicklungstempo der jungen Company lässt erwarten, dass Zenkit ständig um neue nützliche Funktionen erweitert wird.

3. Die bald zu erwartende Möglichkeit, Zenkit als echte relationale Datenbank im Bausatz zu nutzen und andere Anwendungen zu integrieren, kann diese Plattform tatsächlich zur all-in-one-Anlaufstelle für jedes Unternehmen machen.

4. Zenkit ist modern und ansprechend designt und seine Entwickler arbeiten stetig daran, es noch nutzerfreundlicher zu machen. So macht die Arbeit damit auch einfach Spaß.

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Foto (oben): Shutterstock

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.