Münchner Gründerin setzt auf druckvollen Babybrei
Anfang dieses Jahres hob die Münchnerin Sandra Peralta Little Leaf aus der Taufe. Dahinter verbergen sich Babybrei-Kreationen aus dem Kühlregal. Die Mutter von zwei Kindern hat jahrelange Erfahrung mit der Zubereitung von schmackhaften Speisen gemacht, sie gründete bereits während des Studiums eine eigene Cateringfirma. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes begann sie, Babybrei selbst frisch zu kochen. So wurde die Idee zu Little Leaf geboren.
“In Sachen Baby-Beikost hat sich in den letzten 30 Jahren wenig getan. Das neue HPP-Verfahren bietet erstmals die Möglichkeit, frischen Schwung in das Segment der Beikost zu bringen”, sagt die Sologründerin. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Peralta, die ihre Bayb-Beikost bald über den klassischen Handel und über die eigene Website vertreiben will, zudem über Gläschen, Rezepturen und Rohwaren.
Welches Problem wollt Ihr mit Little Leaf lösen?
Geschmack ist wichtig. Wählen wir Essen für uns aus, entscheiden wir uns für die Gerichte, die uns gut schmecken. Warum sollte das bei unseren Babys anders sein? Bisher gibt es in Deutschland kaum Alternativen zwischen konservierter – und dadurch meist eher geschmacksloser – Beikost aus dem Glas oder dem Quetschbeutel und selbstgekochtem Brei. Das HPP-Verfahren macht es möglich diese Lücke zu schließen.
Inwiefern?
Meine Babybrei-Rezepturen werden mit Druck statt Hitze haltbar gemacht. Dadurch werden unerwünschte Mikroorganismen ausgeschaltet und gleichzeitig bleiben Nährstoffe, Vitamine und eben – ganz wichtig – der Geschmack erhalten.
Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Little Leaf ein Erfolg?
Die Nachfrage nach HPP-Produkten ist da. Das zeigt auch der Erfolg der kaltgepressten Detoxsäfte. Allerdings gibt es in Deutschland noch kaum Anbieter, die im Stande sind, diese zu bedienen – vor allem für Babynahrung. In Sachen Baby-Beikost hat sich in den letzten 30 Jahren wenig getan. Das neue HPP-Verfahren bietet erstmals die Möglichkeit, frischen Schwung in das Segment der Beikost zu bringen. Mit einem ganz neuen Produkt. Die Nachfrage nach gesunden und frischen Lebensmitteln steigt, immer mehr Menschen wollen sich – aber genauso auch ihre Babys – bewusst ernähren. Mit Little Leaf biete ich Eltern, die keine Zeit haben selbst zu kochen aber nicht auf die herkömmlichen Gläschen zurückgreifen wollen, eine geschmackvolle Alternative aus dem Kühlregal – die es so bisher in Deutschland nicht gab.
Bei welcher Gelegenheit entstand die Idee zu Little Leaf?
Ich bin selbst Mama von zwei Kindern. Bei meinem Sohn habe ich noch zum klassischen Gläschen gegriffen, war damit aber damals schon nicht glücklich. Bei meiner Tochter begann ich dann selbst zu kochen. Der Geschmacksunterschied beeindruckte mich enorm. Als ich dann kurz darauf das erste Mal von diesem innovativen Verfahren hörte, Lebensmittel mit Druck haltbar zu machen, stand die Idee schnell fest. Ich wollte frische Babynahrung mit gutem Geschmack ins deutsche Kühlregal bringen.
Hat sich das Konzept seit dem ersten Gedankenblitz verändert?
Natürlich ist Little Leaf seit meiner ersten Idee gewachsen. Ich habe an den Rezepturen gefeilt und diese perfektioniert, habe an der Verpackung gearbeitet und versucht für mein Konzept eine solide Basis, einen Markenkern, zu schaffen – aus dem heraus es wachsen kann. Wie eine kleine Pflanze, eben. An meiner Anfangsvision, mit Little Leaf einen ganz neuen und geschmackvollen Babybrei in den Einzelhandel zu bringen, hat sich allerdings nicht viel verändert.
Was hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Dass einfach alles so viel länger dauert als man denkt.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
In Bezug auf Lebensmittel, insbesondere für Babynahrung, herrschen in Deutschland sehr strenge Vorgaben. Das ist gut so. Allerdings ist es dadurch nicht immer leicht, die Rohwaren in der entsprechenden Säuglingsqualität zu erhalten. Hier hat mir meine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik sehr geholfen. Auch die Suche nach einem Produzenten erwies sich als schwerer als ursprünglich gedacht. Allerdings habe ich nun einen verlässlichen Partner in Bayern gefunden mit dem ich die Breie in hervorragender HPP-Qualität produzieren kann. Darüber bin ich sehr glücklich.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Wichtig ist, sich auf das zu konzentrieren, was man gut kann und gerne macht. Natürlich muss man manchmal auch in Bereichen arbeiten, in denen man sich weniger gut auskennt. Ist dem so, sollte man sich von einem Profi beraten lassen und sich Hilfestellungen und Rat von Extern holen. Zudem kann ich empfehlen genau zu prüfen, welche Förderungen man gegebenenfalls in Anspruch nehmen kann. Gerade wenn man ein innovatives Produkt hat, gibt es durchaus lohnenswerte und interessante Angebote.
Welche Tools, welche Apps, welche Software erleichtert Dir den Arbeitsalltag?
Auf jedenfall mein ICalendar. Er hilft mir, mich zu organisieren, aber auch keine Termine meiner Kinder zu verpassen. Für eine berufstätige Mutter ein Muss.
Wo steht Little Leaf in einem Jahr?
In einem Jahr haben wir schon viele Babys und ihre Mütter mit unserem schmackhaften Brei glücklich gemacht. Zudem wünsche ich mir, dass Little Leaf auf wirtschaftlich starken Beinen steht und stetig wächst.
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