#5um5
“Es hilft, wenn man liebt, was man tut”
Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute berichtet Adrienne Fischer, Geschäftsführerin von Tinkerbots, über ihren Startup-Alltag. Fischer wirkte zuvor bei Margarete Steiff und Schmidt Spiele, wo sie zuletzt als Director International Sales tätig war. Nun kümmert sie sich bei Tinkerbots um Robotik-Baukästen für Kinder.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Der Start in meinen Tag ist wahrscheinlich sehr konventionell: Zuerst checke ich meine E-Mails und schaue in den Kalender, welche Termine anstehen. Ich mache mir einen Kaffee mit Hafermilch und koordiniere dabei die To-dos des Tages mit einzelnen Mitarbeitern oder Teams.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Mit “Fehlern” ist es so eine Sache. Oft ärgere ich mich, wenn etwas nicht so toll gelaufen ist und denke, dass ich gleich auf mein Bauchgefühl hätte hören sollen. Aber eigentlich finde ich Fehler sehr wichtig, denn man kann auch immer aus ihnen lernen und in Zukunft etwas anders und besser machen.. Grundsätzlich halte ich es dabei mit einer Berliner Weisheit, die geht etwa so: “Fall auf die Schnauze, versage spektakulär, lerne daraus und mach weiter.” Es bringt wenig, sich zu lange mit Fehlern aufzuhalten. Wichtiger ist, den Blick immer geradeaus und nach vorne zu richten und nicht in der Vergangenheit kleben zu bleiben. Und man darf sich den Mut nicht nehmen lassen, nur weil etwas mal nicht perfekt war.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Eigentlich passiert bei uns jeden Tag etwas Unerwartetes, deshalb ist fast jeder Tag wild. Aber besonders lustig war es, als einer unserer Investoren mich bat, spontan für den Innovationspreis Berlin Brandenburg zu pitchen. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir eine Chance haben könnten. Ich glaube, das habe ich sogar vor Publikum gesagt. Am Ende haben wir gewonnen, ein Preisgeld erhalten und mega viel Aufmerksamkeit in den Medien bekommen. Das war auf jeden Fall ein Highlight 2017.
Die Startup-Szene lebt von einer gewissen Hochglanz-Euphorie. Wie glamourös ist das Startup-leben wirklich?
Wahrlich ist es wenig glamourös in einem Startup. Jeden Tag ist harte Arbeit angesagt. Man muss sehr flexibel sein und wirklich gerne und viel arbeiten. Dabei hilft es, wenn man liebt, was man tut, sonst wird es schwer. Man muss fest an die Sache glauben und braucht einen unbedingten Willen zum Erfolg.
Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Bei Tinkerbots soll jeder so viel Freiraum wie möglich bekommen, sich und seine Fähigkeiten zu entfalten. Ein Klima der Kontrolle ist nicht das, was uns voranbringt. Natürlich gehen auch mal Sachen schief, aber bisher haben wir das immer gut lösen können. Als CEO setze ich auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, damit wir alle an einem Strang ziehen. Unser Berliner Büro ist ein Altbau und kein klassisches Großraumbüro wie man es sonst oft von Startups kennt. Jeder kann sich also individuell seinen Aufgaben zuwenden. Die Entwickler beispielsweise haben andere Bedürfnisse an die Arbeitsatmosphäre als die Leute, die im Online-Marketing arbeiten, wo es schon mal lauter ist, weil viel telefoniert wird. Ansonsten haben wir einen top Kaffeeautomaten -sehr wichtig -, Obst und Süßigkeiten für die gute Laune gibt es auch.
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