Bitcoin-Hype: Hier die 5 wichtigsten Security-Tipps
Beschäftigt man sich mit Bitcoins, stößt man auf skurrile Geschichten über Datenverluste. So sucht ein britischer Informatiker seine aus Versehen auf dem Müll entsorgte Festplatte, auf der angeblich Bitcoins im Wert von 81 Millionen gespeichert sind. Ein Journalist glaubte seine auf einem Zettel notierte PIN für sein Bitcoin-Wallet unter dem Kopfkissen seiner Tochter sicher, bis die Putzfrau ihn entsorgte. Ob es sich bei diesen Storys um Fake-News handelt, lässt sich nicht genau sagen. Fakt ist aber, dass durch Datenverluste rund ein Viertel aller sich im Umlauf befindlichen Bitcoins verloren gegangen sind. Laut einer Studie von Chainalysis liegt die Zahl zwischen 2,79 und 3,79 Millionen.
Doppelt sichert bessert
Um Bitcoins zu erhalten, oder mit ihnen bezahlen zu können, benötigt man eine sogenannte “Wallet”, eine Art digitalen Geldbeutel, in dem die Schlüssel für den virtuellen Bitcoin-Tresor verwahrt werden. Wallets gibt es als Destop-, Mobile-, Online-, Hardware- und Paper-Variante. Alle Lösungen werden von den Anbietern als sicher angepriesen. Aber alles, was digital läuft, ist prinzipiell ein Angriffsziel für Datendiebstahl. Ich halte Hardware-Wallets – oder auch Ledger genannt – für die sicherste Variante. Dabei werden die Daten elektronisch auf einem speziellen USB-Stick verschlüsselt gespeichert. Wer von diesen noch eine Sicherheitskopie an einem anderen Ort deponiert, ist auf der absolut sicheren Seite. Ebenfalls ziemlich sicher sind Paper-Wallets, die das Beste aus allen Welten vereinen: Papier aus der analogen sowie QR-Codes aus der digitalen Welt.
Hackern gezielt das Handwerk legen
Das A und O, um seine Daten vor Hackerangriffen zu schützen, ist ein sicheres Netzwerk. Hierbei gilt der einfache Grundsatz: Die neuste Methode ist meistens die sicherste. Ein Virenschutzprogramm sowie eine Firewall erhöhen die Hürden für „ungebetene Gäste“. Die beste Sicherheitsarchitektur nützt nichts, wenn sie nicht von einem kompetenten Administrator aufgesetzt und kontinuierlich gepflegt wird. Die größten Gefahren lauern im ganz normalen Berufsalltag. Unaufmerksamkeit ist der häufigste Grund für böse Überraschungen. Deshalb bitte niemals Anhänge oder USB-Sticks von unbekannten Absendern öffnen.
Keine Chance für Passwort-Knacker
Das Wallet-Passwort ist ein weiterer Baustein in der Bitcoin-Architektur. Denn wer sein Passwort verliert oder vergisst, hat automatisch alle seine Bitcoins verloren. Das Passwort sollte aus mindestens zwanzig Zeichen bestehen. Wer Angreifern ihre kriminelle Arbeit richtig schwer machen möchte, wählt einen noch längeren Code. Wem die Phantasie fehlt, nutzt einen kostenlosen Passwort-Generator, der automatisch ein sicheres Passwort erzeugt. Viele machen den Kardinalfehler, zwar ihre Daten durch Passwörter zu schützen, aber nicht das Passwort selbst. Eine empfehlenswerte Lösung zur sicheren Passwortverwaltung ist der Pleasant Password Server.
Hier 5 Bitcoin Security-Tipps
1. Machen Sie sich eine Sicherheitskopie Ihrer Bitcoin-Wallet
Um Ihr digitales Geld zu schützen, sollten Sie ein verschlüsseltes Backup Ihrer Wallet-Datei machen. Dabei muss das physikalische Backup an einem sicheren Ort verwahrt werden.
2. Verwenden Sie ein Offline-Wallet
Speichern Sie Ihre Bitcoins in einer digitalen Geldbörse, die nicht ständig mit dem Internet verbunden ist. Nutzen Sie das Wallet nur dann online, wenn sie auch wirklich Transaktionen durchführen. Eine ständige Computer- oder Smartphone-Verbindung mit dem Internet auf denen ein Wallet vorhanden ist, steigert unnötig die Gefahr eines Datendiebstahls.
3. Verschlüsseln Sie Ihre mobile digitale Geldbörse
Wenn Sie Ihr Bitcoin-Wallet auf einem tragbaren Gerät mitführen, sollte dieses immer verschlüsselt sein, damit andere Personen nicht darauf zugreifen können, wenn Sie das Gerät verlieren.
4. Verschlüsseln Sie Ihr Offline-Backup
Verschlüsseln Sie Ihr physikalisches Backup-Medium. Im Falle eines Verlorengehens oder Diebstahls sind die schutzbedürftigen wertvollen Daten Dritten nicht einfach zugänglich. Beachten Sie aber, dass Sie sich nicht selbst aussperren. Aus diesem Grunde sollten Sie wenigstens die Verschlüsselungs-Keys separat an einem anderen Ort speichern, um im Fall der späteren Rücksicherung eines Backups auch Zugriff auf die Daten zu bekommen.
5. Verwenden Sie keine Cloud-Wallets
Wie auch bei normalem Geld – sei es Bargeld oder Beträge auf dem Konto – Kriminelle könnten versuchen auf Ihr Geld zuzugreifen. Wie auch bei „normaler“ Daten- und Computernutzung sollten Virenscanner und andere Sicherheitsprogramme auf den neuesten Stand sein. Bitcoin-Wallets in der Cloud zu nutzen, ist zwar bequem, aber schwer abzusichern. Die Handelsplattformen oder Wallet-Provider können jederzeit gehackt werden. Dieses Risiko können Sie zu keiner Zeit real einschätzen.
Zum Autor
Jan Bindig ist CEO von data reverse.
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